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Nachricht vom 10.01.2016 |
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Politik |
Grüne starten mit starken Inhalten |
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Bündnis/90 Die Grünen im Westerwald starteten mit einem Neujahresempfang in Selters in das Jahr 2016. Der Einladung folgten die Landtagsabgeordneten Anna Neuhof und Katharina Raue, sowie Bundestagsmitglied Tabea Rößner. Für die Westerwälder Grünen ist es der Auftakt ins Jahr der Landtagswahl im März. |
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Selters. Für sie gehen die beiden Direktkandidaten Manfred Müller (Wahlkreis 5 Bad Marienberg / Hachenburg) und Christian Schimmel (Wahlkreis 6 Montabaur) ins Rennen.
Müller betonte in seiner Rede die Gefahr des weltweiten Strebens nach grenzenlosem Wachstum. Grenzenloses Wachstumsstreben sei eine profitorientierte Täuschung und sei die Ursache aller Probleme, nicht deren Lösung. Nach wissenschaftlichen Studien des "Club of Rome" (Graeme Maxton - "Die Wachstumslüge") würden hierdurch weitaus mehr Arbeitsplätze zerstört als geschaffen. Die Kluft zwischen Arm und Reich sei dadurch um das Vierfache gestiegen. Und die Menschheit handele nicht, weder ökologisch noch sozial, weil sie diesem Mythos verfallen sei. Wir zerstörten dreimal mehr, als wir produzieren würden. Wer an grenzenloses, globalisiertes Wachstum glaube, der müsse auch an zwei Wunder glauben. Nämlich, dass Brennstoffe und Ressourcen unendlich zur Verfügung stehen und dass das Ökosystem der Erde diese Belastungen auf Dauer verkrafte. Grüne Politik, so Müller, werde sich aber nicht für die Gier und Geldinteressen Weniger, sondern nur für die ökologische und soziale Gerechtigkeit des Allgemeinwohls einsetzen.
Schimmel betonte in seinem Beitrag die Wichtigkeit grüner, gerechter Sozialpolitik. Er warb für bessere Mitgestaltungsmöglichkeiten für Bürgerinnen und Bürger vor Ort. Grüne Politik bedeute, sich für alle gesellschaftlichen Schichten verantwortlich zu fühlen. Schimmel betonte, dass durch Investitionen in Bildung, Infrastruktur und in moderne Technologien Rheinland-Pfalz vor einer guten Zukunft stehe.
Bundestagsabgeordnete Tabea Rößner beleuchtete kritisch den Ablauf des vergangenen Jahres und die Erfolge grüner Politik, die von Weitsichtigkeit geprägt gewesen sei. Mit der Einrichtung eines Ministeriums für Klimaschutz und für Integration sei grüne Landespolitik bundesweit in eine Vorbildrolle gerückt. Wer sich nicht an demokratische Werte halte, müsse die konsequenten, reichhaltigen Mittel eines Rechtsstaates spüren. Statt einem Generalverdacht forderte sie aber eine Generalvernunft. Schneller Populismus sei Brandstiftung und keine Lösung. Grüne Politik sei anerkanntermaßen als Korrektiv, Motor und Anwalt einer sozialen und ökologischen Gerechtigkeit weiterhin nötig. "Da sind wir das Original", so Tabea Rößner.
Die beiden Landtagsabgeordneten Anna Neuhof und Katharina Raue betonten ihre landespolitischen Impulse für Naturschutz, Umweltschutz und Strukturen, die die bäuerliche Landwirtschaft noch stärker vor reinen Agrarkonzernen schützen müsse. Die Juristin Raue forderte ein Mehr an innerer Sicherheit und Schutz der Demokratie. "Unsere Polizei ist aber bundesweit bestens ausgebildet. Alle Polizisten müssen hier ein Studium durchlaufen." Auch in diesen Reden wurde deutlich, dass die Gerechtigkeitsfrage und soziale Chancengleichheit als das Maß aller Dinge betrachtet wird.
Den Abend rundeten Getränke und Speisen aus dem örtlichen Bioladen ab, der auf Vereinsbasis betrieben wird. Die zahlreichen Besucher waren zufrieden und diskutierten noch lange mit den grünen Politikern.
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Nachricht vom 10.01.2016 |
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