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Nachricht vom 17.01.2016
Politik
Der Feldzug des Sven Heibel
In einer Stellungnahme der Jusos Westerwald reagieren diese auf Sven Heibels neuerliche Aussagen, Westerwälder Gemeinden zu verklagen, wenn sie die Regenbogenfahne am 17. Mai aushängen. Die Pressemeldung der Vorstandsmitglieder Michael Kettel, Sebastian Stendebach und Thomas Neumann folgt im Wortlaut.
Symbolfoto WW-Kurier.Montabaur. „Die Jusos Westerwald sind erschrocken über das tief sitzende Misstrauen von Sven Heibel gegenüber homo-, bi- oder transsexuellen Menschen, das ihn zum Aufbau einer solchen Drohkulisse durch Klagen für Westerwälder Gemeinden und Städte veranlasst. Wenn Ministerien auf Bundes- und Landesebene oder Großstädte am 17. Mai die Beflaggung vornehmen, wird es die kommunale Selbstverwaltung ebenso dürfen.

Die Aktion der Jusos Westerwald ist der Versuch die Kommunen und die Dorfgemeinschaften für die Situation und die teilweise Diskriminierung von Menschen mit homo-, bi- oder transsexuellen Einstellungen zu sensibilisieren und ein Klima zu schaffen, das das Miteinander und den gesellschaftlichen Zusammenhalt in den Vordergrund stellt. "Wir merken doch gerade in diesen Zeiten der aufgeheizten, gehässigen und stürmischen politischen Debatten, dass wir Herausforderungen nur als tolerante Gemeinschaft meistern und uns nicht spalten lassen sollten. Jede und jeder sollte ein gleichberechtigtes und geschätztes Mitglied unserer Dorfgemeinschaften sein.", so die Jusos-Vorsitzenden Thomas Neumann und Sebastian Stendebach.

Dagegen ist die von Heibel propagandierte "Glorifizierung der Homosexualität" der plumpe Versuch gesellschaftliche Prozesse zu diskreditieren, als unnormal und als gelenkt darzustellen. Der Begriff der „Homolobby“ wird von homophoben Menschen dabei gerne benutzt, um auf die eigene Freiheit der Intoleranz zu verweisen. Unter dem Denkmantel vermeintlicher Verfassungswidrigkeit versucht Sven Heibel sein Welt- und Gesellschaftsbild von vor 60 Jahren krampfhaft durchzusetzen und wohl eher eigene Aufmerksamkeitsdefizite stillen zu wollen, statt sich endlich mit der gelebten Realität zu befassen. Das Argument, Gemeinden dürften keine Flaggen als politisches Bekenntnis aufziehen, wollen die Jusos Westerwald so nicht gelten lassen. So zum Beispiel, werde auch am weltweiten Tag zur Solidarität mit Tibet oder allgemein die Friedensflagge gehisst. Schließlich sind Gemeinden politische Gemeinwesen und können über ihre Bekenntnisse im demokratisch gewählten Rat selbst entscheiden, soweit es sich um keine verfassungsfeindlichen Inhalte handelt.

Die Jusos Westerwald möchten daher die Kommunen im Kreis bestärken, sich nicht von solchen rechtlichen Androhungen einschüchtern zu lassen und an das freiheitliche Miteinander in ihren Gemeinden zu appellieren und ein Zeichen des Zusammenhaltes zu setzen. Die Jusos Westerwald würden sich deswegen besonders freuen, wenn Herschbach/Oww. gerade wegen seines Einwohners Sven Heibel bei der Aktion den Startschuss geben würde, auch um der mehrfach negativen, medialen Verbindung zwischen der lebenswerten Gemeinde und ihrem Ex-Bürgermeister zu begegnen."
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