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Nachricht vom 23.02.2016 |
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Kultur |
„Der Elch im Wohnzimmer“ feierte großen Erfolg |
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Die Geschichte über den Elch im Wohnzimmer, über den niemand redet und mit dem die ganze Familie zähneknirschend auskommt, war für die Theaterwerkstatt unter Leitung von Jennifer Paulus eine passende Metapher, um Sucht in der Familie künstlerisch auf die Bühne zu bringen. In Hachenburg fand die gut besuchte Premiere statt. |
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Hachenburg. „Stell dir vor, bei euch stünde ein ausgewachsener Elch im Wohnzimmer. Das Tierchen riecht recht streng, beansprucht eine Menge Platz, und sobald es sich bewegt, geht jede Menge Zeug zu Bruch. Der Elch ist Dauergast bei euch. Stell dir vor, dass es in deiner Familie ein geheimes Abkommen gibt, dass niemand jemals darüber sprechen darf, dass niemand jemals darüber sprechen darf, dass da ein Elch im Wohnzimmer steht. Bei Strafe strengsten verboten! Alle müssen so tun, als wäre der Elch nicht da. Und alle halten sich auch daran. Wenn er auf den Boden scheißt … Husch, husch, wird der Mist beseitigt, ohne Aufsehen zu erregen. Die Familie hat keinen Platz mehr, um gemeinsam zu Abend zu essen, weil der Elch so riesig ist. Jeder quetscht sich in eine Ecke und tut so, als wäre alles in bester Ordnung. Kannst du dir vorstellen, wie sich die Kinder in der Familie nach einer Woche fühlen? Nach zwei Wochen? Nach drei? Wahrscheinlich würden sie ihren Eltern am liebsten laut anschreien: „Schafft endlich den verdammten Elch raus!“ Aber: Es gilt ja die geheime Regel: kein Wort über den Elch!“
Wenn es in einer Familie jemanden gibt, der eine Suchterkrankung hat, gelten die seltsamsten Regeln für die Angehörigen. Insbesondere die Kinder und Jugendlichen leiden unter der Situation zu Hause und müssen viele Schwierigkeiten aushalten, die nicht altersgerecht sind.
Um die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit des Westerwaldkreises und des Kreis Altenkirchen auf diese Kinder zu richten wurde im Zuge der bundesweiten Aktionswoche (14. Februar – 20. Februar) für „Kinder aus Suchtfamilien von NACOA Deutschland von der Fachstelle „Netzwerkstelle Kinder aus suchtbelasteten Familien“ sowie der Fachstelle Suchtprävention des Regionalen Diakonischen Werkes des Westerwaldkreises in Kooperation mit der Fachstelle Suchtprävention der Diakonie Altenkirchen, unter der Leitung der Schauspielerin Jennifer Paulus eine Theaterwerkstatt für neun Jugendliche organisiert.
Die zuvor zitierte Geschichte über den Elch im Wohnzimmer war hierfür eine passende Metapher um Sucht in der Familie künstlerisch auf die Bühne zu bringen.
Geprobt und aufgetreten wurde im Jugendzentrum in Hachenburg. Den Jugendlichen, die zum einen aus dem Konrad-Adenauer-Gymnasium aus Westerburg und zum anderen aus der Realschule Plus Altenkirchen stammen, wurde die Geschichte zu Beginn der Werkstatt vorgetragen. Die Jugendlichen entwickelten daraufhin gemeinsam mit der Schauspielerin ein 30-Minuten- Theaterstück, dass am 19. Februar Premiere feierte.
Dass an dieser Thematik ein großes Interesse besteht, erkannte man mit Einlass zu der Premiere. Die Räumlichkeiten des Jugendzentrums füllten sich schnell und um 19 Uhr spielten die Jugendlichen vor „ausverkauftem Haus“. Die Darsteller des Stückes waren sehr gut in der Lage, die oftmals widersprüchlichen Emotionen von Liebe, Ohnmacht, Wut, Traurigkeit, Schmerz und Angst, die in solchen Familien herrschen, darzustellen und das Publikum mitzureißen. „Theater soll Emotionen erzeugen“ so die Schauspielerin Jennifer Paulus zu Beginn der Theaterwerkstatt. Dies ist an diesem Abend voll und ganz gelungen.
Weitere Informationen: NACOA Deutschland –Interessenvertretung für Kinder aus Suchtfamilien e. V. www.nacoa.de. |
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Nachricht vom 23.02.2016 |
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