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Nachricht vom 28.02.2016
Politik
Grüne diskutierten über die regionale Landwirtschaft
Zusammen mit dem Staatssekretär Dr. Thomas Griese und den beiden DirektkandidatInnen Anna Neuhof und Kevin Lenz wurde sachlich, fachlich und lebhaft über die Lage der Landwirtschaft in Rheinland-Pfalz, im Speziellen im Kreis Altenkirchen, diskutiert. Eingeladen in das Bürgerhaus in Flammersfeld hatte der Grüne Kreisverband Altenkirchen.
Flammersfeld. „Die Landwirtschaft, besonders die bäuerlichen Familienbetriebe, sind in ihrer Existenz bedroht“, so Anna Neuhof zu Beginn, „die einseitige Ausrichtung auf den Weltmarkt, die ungesteuerte Milchmarktpolitik und das Festhalten des Bauernverbandes am Prinzip „wachse oder weiche“ wird in naher Zukunft das Ende vieler bäuerlichen Betriebe bedeuten. Das nehmen wir nicht hin.“

Dies als landwirtschaftlichen Strukturwandel zu bezeichnen sei nicht akzeptabel. Dazu komme die überbordende Bürokratie, oftmals durch die europäische Landwirtschaftspolitik verursacht, so Neuhof weiter.

Kevin Lenz betonte „die ökologische Landwirtschaft und die Nachfrage der VerbraucherInnen nach regionalen, aber auch ökologischen Produkten steigt auch bei uns. Besonders die ökologische Ausrichtung bedeutet, dass weniger Pestizide, weniger Mineraldünger, aber auch weniger Antibiotika eingesetzt werden müssen. Dies schont unsere Böden und unsere Gewässer.“

Der Staatssekretär verwies darauf, dass gerade die bäuerliche Milchwirtschaft und die Fleischproduktion ein Garant für Arbeitsplätze und Wertschöpfung im ländlichen Raum sind. Außerdem, so Griese, werde so Grünland und Artenvielfalt erhalten. Landwirtschaft leiste sehr viel mehr als Produktion von Lebensmitteln, sie erhalte auch unsere Kulturlandschaften. Gerade für diese Leistungen sei es auch angemessen, Fördergelder gezielt einzusetzen.

Die anwesenden Bäuerinnen und Bauern stellten in der Diskussion ihre Probleme dar. Die geplante Düngeverordnung, Förderungen für Spezialisierungen (zum Beispiel Heumilchproduktion), aber auch Auflagen im Handel durch die EU und die äußerst restriktiven bürokratischen Anforderungen wurden thematisiert.

Am Beispiel der Düngeverordnung wurde dargestellt, dass sich das Landwirtschaftsministerium in Rheinland-Pfalz für eine angepasste Landeslösung einsetzt, was bedeutet, dass viele Auflagen hoffentlich nicht für unsere Betriebe angewendet werden müssen. In der Öffentlichkeit unbekannt, aber im bäuerlichen Betrieb Alltag ist die aufwendige Bürokratie. Die restriktive Anwendung der Vorschriften und ein unzureichendes Korrekturmanagement führen zu oft empfindlichen finanziellen Einbußen.

Anna Neuhof zum Schluss der Veranstaltung: „Mein Dank gilt all den Bäuerinnen und Bauern, die heute gekommen sind, um mit uns viele Themen zu diskutieren. Wir werden weiter machen und auch weiter Diskussionsforen anbieten.“
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