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Nachricht vom 01.03.2016
Politik
Hochemotionale Fim-Doku zur Flucht nach Europa
Die Westerwälder Direktkandidaten von Bündnis 90/ Die Grünen Christian Schimmel und Manfred Müller begrüßten zahlreiche Gäste zur Filmpräsentation von „Mediterranea – Refugees Welcome?“ im Kino-Capitol in Montabaur. Der Film erhielt einen Sonderpreis beim Film Festival in Cannes.
Redner der Grünen bei der Filmpräsentation. Foto: Veranstalter.Montabaur. Das Werk vermittelte beispielhaft einen dramatischen Eindruck davon, wie eine Flucht nach Europa, aber auch das anschließende harte Leben in neuer Umgebung aussehen kann.

Im Anschluss an den Film kamen dann vier Menschen zu Wort, die erst vor kurzem aus Eritrea geflüchtet und nun im Westerwald gelandet sind. Die Zeugnisse der vier jungen Menschen beeindruckten die Besucher sichtlich und machten deutlich, wie wichtig auch der Aspekt der Integration in der aktuellen Debatte ist.

Diesen Punkt machten auch Müller und Schimmel in ihren Ansprachen deutlich. Schimmel betonte, dass die Gesellschaft um ein freies und friedliches Europa kämpfen müsse. Die Einschränkung des Schengen Raumes und Obergrenzen sind keine nachhaltigen Lösungen und fern von Grüner Politik.

Manfred Müller betonte die Zusammenhänge von Fluchtursachen und den großen Anteil westlicher, kapitalgesteuerter Politik daran. Müller unterstrich: “Mit dem Freihandelsabkommen TTIP werden die armen Länder nachweislich noch ärmer und der Klimawandel wird nicht nur uns massiv bedrohen, sondern auch weitere Flüchtlinge erzeugen. Daher brauchen wir ein Umdenken in sozialer und ökologischer Hinsicht.“ Somit hänge auch die Energiewende mit diesem Thema zusammen. Insgesamt werde das Thema Flüchtlinge im Wahlkampf vielfach polemisch missbraucht, so Müller.

Die Grünen hatten sich mit Dekan Wolfgang Weik und dem Landesintegrationsbeauftragten Miguel Vicente zwei Experten zum Thema eingeladen. Beide betonten das große und in der Form einmalige zivilgesellschaftliche Engagement im Bereich der Flüchtlingshilfe. Dekan Weik stellte die deutliche Positionierung der Kirche heraus und machte klar, was Kirche in diesem Feld leisten kann. Alle Vorteile der globalisierten Welt nähmen wir gerne wahr und seien Mitverursacher von Fluchtursachen, nun sei auch Humanität gefragt. Miguel Vicente forderte besonders den Bund dazu auf sich stärker finanziell zu beteiligen und Ländern und Kommunen besser zu unterstützen. Vicente zeigte mit vielen praktischen Beispielen auf, was vor Ort getan werden kann um Menschen schneller ankommen zu lassen. Die anschließende Diskussion drehte sich besonders um das Thema Bildung und Sprachförderung, aber auch um konkrete Ideen zum Thema Integration.

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