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Nachricht vom 07.03.2016 |
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Kultur |
Gelbes Farbgetuschel brachte Sonnenwärme |
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Wie sonnendurchflutet strahlte die 'Sims Werkstatt' nach dem letzten Farbgetuschelabend von Marianne Jensen und Arno Hermer mit der Wärme der Farbe Gelb. Trotz winterlicher Kälte füllte sich die ehemalige Klempnerwerkstatt an der Hauptstraße bis auf den letzten Notsitz. |
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Rennerod. Nach dem Blauen Abend im November und dem Roten im Februar haben die beiden Künstler aus Wiesbaden schon eine feste Fangemeinde im Hohen Westerwald. Die feinfühlige Textauswahl, die gekonnt eingesetzten Überraschungen und die künstlerischen Wagnisse in der Regieführung von Marianne Jensen lassen den Performer Arno Hermer mit all seinen musikalischen und sprachlichen Talenten zu einer unverwechselbaren Figur werden.
Einige Zuschauer hatten die Möglichkeit alle drei Abende mitzuerleben. Beginnend mit dem Testament zur Farbe füllte Arno Hermer in dem fast zweistündigen Programm ein goldgelbes Füllhorn. Immer wieder überraschend dabei die enorme Musikalität in Gesang und an den vielen Instrumenten. Diesmal baute der Entertainer fast ein ganzes Orchester auf seiner nur Ein-Quadratmeter-Bühne in der Sims Werkstatt auf: Neben der Ukulele begleitete er die szenischen Textlesungen und Lieder mit dem Jazzbesen auf der Snaredrum, der Nasenflöte, dem Tenorsaxophon und den Zimbeln.
Hermer ist eine Vielfachbegabung. Es gibt nicht viele, die auf einer kleinen Bühne so bestehen können, so direkt ansprechen können, wie dieser Barde voller Kraft und Zärtlichkeit.
Auf höchstem künstlerischen Niveau liest er, intoniert szenische Ausschnitte von Rose Ausländer, Kurt Tucholsky oder Antonio Tabucchi, er tanzt zu seinem selbstkomponierten Yellow Pants Blues oder dem goldgelben Mond, er trommelt zu bekannten Chansons und revolutionären Bürgerliedern oder er singt voller Leidenschaft Lieder von verlorenen Dingen. Seine Bühnenpräsenz in dem Kunstkabinettraum der Buchhandlung Lang ist so greifbar nahe, dass die Zuschauer selbst fast zu Akteuren des Programms werden. Arno Hermer lebt jedes Stück mit seiner Körperlichkeit und direkten Augenblicklichkeit, erklärt die Symbolik und die Poetik der gerade für den Westerwald so typischen gelben Pflanze Ginster. Die Charaktereigenschaften dieser Pflanze gleichen erstaunlicherweise dem der Bewohner auf dem Hohen Westerwald. Verwundert lauschen die Zuhörer der Aufzählung der Substanzen der ersten Margarine oder der Sensibilität und Stärke der Mimosen in dem Gedicht von Friederike Roth.
Im imaginären gelben U-Boot schwamm das Publikum am Ende gefüllt mit vielen Eindrücken und Bildern von Kurt Thomas (Dortmund) aus der laufenden Ausstellung 'Horizonte' an die anschließende lange Gesprächstafel in Sims Werkstatt. Fazit des Abends: Alle wünschen sich nun eine Fortsetzung dieser Farbgetuschelabende mit der Farbe Grün.
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Nachricht vom 07.03.2016 |
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