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Nachricht vom 30.03.2016
Region
Frühling belebt den regionalen Arbeitsmarkt
Arbeitslosenquote im Agenturbezirk Montabaur sinkt auf 4,1 Prozent – Beschäftigung entwickelt sich positiv, für Männer mehr als für Frauen – typischer saisonaler Aufwärtstrend. - Schwerpunkt der positiven Entwicklung liegt bei der Metall-, Elektro- und Stahlbranche. - Größte Chancen auf dem Arbeitsmarkt haben gut qualifizierte Arbeitnehmer.
Logo Arbeitsamt.Montabaur. Der Frühling lässt die Arbeitslosenzahlen in der Region schmelzen: Im März ist gegenüber dem Februar ein Rückgang um 247 auf jetzt 7.287 Personen zu verbuchen. Die Arbeitslosenquote im Bezirk der Agentur für Arbeit Montabaur – er umfasst den Westerwald- und den Rhein-Lahn-Kreis - sank entsprechend von 4,3 auf 4,1 Prozent. Deutlich ist auch die Verbesserung gegenüber dem Vorjahr: Im März 2015 waren bei einer Quote von 4,4 Prozent 362 Menschen mehr gemeldet, die keinen Job hatten.

„Von der guten Entwicklung der vergangenen Wochen haben die Männer stärker profitiert als die Frauen. Das ist typisch für den saisonalen Aufwärtstrend“, erklärt Madeleine Seidel, Leiterin der Agentur für Arbeit Montabaur. „Auch in einem ausgesprochen milden Winter, wie er hinter uns liegt, ruhen viele Außenarbeiten; hiervon sind vor allem männliche Arbeitnehmer betroffen. Jetzt nehmen die Aufträge wieder zu. Auch der Tourismus und die Gastronomie bekommen mit Beginn der Freiluftsaison neuen Schwung.“

Die größten Chancen, eine Stelle zu finden, haben diejenigen, die gut qualifiziert und noch nicht lange aus dem Berufsleben heraus sind. Das belegt die Statistik einmal mehr: Die Frühjahrsentspannung schlägt stark bei den Kunden der Agentur für Arbeit zu Buche, die Arbeitslosengeld I als Versicherungsleistung beziehen und zuvor erwerbstätig waren. In diesem Bereich sind 3.038 der insgesamt 7.287 Arbeitslosen gemeldet. Gegenüber Februar gibt es einen Rückgang um 287 Personen; gegenüber März 2015 ist er mit 362 Personen noch ausgeprägter.

Die Mehrzahl der Menschen ohne Erwerbstätigkeit – aktuell sind dies 4.249 – leben von der Grundsicherung; sie und ihre Familien werden von den Jobcentern Westerwald und Rhein-Lahn betreut. Ihre Zahl hat sich erhöht - innerhalb des vergangenen Monats um 40 Personen und gegenüber dem Vorjahresmonat um 84 Personen.

Auf dem Stellenmarkt geht es trotz des Frühlings etwas verhaltener zu. Seit Jahresbeginn meldeten die Betriebe dem gemeinsamen Arbeitgeberservice der Agentur für Arbeit und der Jobcenter 2.148 neue Stellen. Das sind 247 weniger als in den ersten drei Monaten 2015. Erhöht hat sich dagegen der Bestand: 2.505 Stellen können derzeit vermittelt werden – 22 mehr als im Vormonat und 195 mehr als im Vorjahresmonat.

„Überaus erfreulich entwickelt sich die Beschäftigung in unserer Region“, beobachtet Madeleine Seidel. Das dokumentiert die Statistik zum Stichtag 30. September 2015, die jetzt veröffentlicht worden ist. Wie im Frühling erlebt der Arbeitsmarkt auch im Herbst in der Regel einen Aufschwung. Nach den großen Ferien sind besonders im Handel sowie im Bereich Erziehung und Unterricht viele Neueinstellungen zu verzeichnen. Außerdem beginnen viele junge Menschen eine betriebliche Ausbildung. Das alles führte dazu, dass die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten im Agenturbezirk vom zweiten aufs dritte Quartal 2015 um 1.490 auf 96.986 Männer und Frauen anwuchs; das entspricht einem Plus von 1,6 Prozent.

Aussagekräftiger ist der Vergleich zum Vorjahresquartal 2014, weil die gleiche Jahreszeit und ähnliche Bedingungen betrachtet werden. In dieser Gegenüberstellung zeigte sich 2015 ein Anstieg um 2.145 Personen in sozialversicherungspflichtiger Arbeit. Die Zuwachsrate von 2,3 Prozent ist die höchste unter allen Arbeitsagenturen in Rheinland-Pfalz. Der Schwerpunkt der positiven Entwicklung liegt bei der Metall-, Elektro- und Stahlbranche.

Erste Aussagen können über den Ausbildungsmarkt getroffen werden. Das statistische Ausbildungsjahr dauert jeweils vom 1. Oktober bis 30. September. In der ersten „Halbzeit“ 2015/16 wurden der Agentur für Arbeit Montabaur 1.528 betriebliche Ausbildungsstellen gemeldet; das sind 77 mehr als im gleichen Zeitraum 2014/15. Madeleine Seidel: „Darin spiegelt sich die hohe Ausbildungsbereitschaft der Betriebe – in der Erkenntnis, dass sich die Fachkräfte von morgen am verlässlichsten und bedarfsgerecht über das eigene Unternehmen qualifizieren lassen.“

Gestiegen ist auch die Zahl der Lehrstellenbewerber. 1.913 junge Leute haben sich seit Oktober bis März bei der Agentur gemeldet; das sind 76 mehr als im Vorjahreszeitraum. Darunter sind derzeit etwa 1.200 Jugendliche noch auf der Suche. Angesichts eines Angebots von knapp 1.000 noch offenen Ausbildungsstellen haben sie gute Chancen, mit Unterstützung der Agentur für Arbeit den gewünschten Platz zu finden. Zudem halten sich erfahrungsgemäß nicht wenige die Option offen, eine weiterführende Schule zu besuchen bzw. zu studieren.
Und so entwickelte sich der Arbeitsmarkt in den beiden Landkreisen, die der Agenturbezirk Montabaur umfasst: Im Westerwaldkreis sind derzeit 4.513 Menschen ohne Job – 99 weniger als im Februar und 138 weniger als im März 2015. Die Quote ist in den vergangenen Wochen auf 4,1 Prozent gesunken und liegt somit 0,1 Punkte unter dem Vormonats- und dem Vorjahreswert. Im Rhein-Lahn-Kreis sind aktuell 2.774 Männer und Frauen arbeitslos gemeldet. Das sind 148 weniger als im Februar und 224 weniger als vor einem Jahr. Die Quote ist im Monatsverlauf auf 4,3 Prozent gesunken; das sind 0,2 Prozent weniger als im Februar und 0,3 Prozent weniger als im März 2015.


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