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Nachricht vom 03.05.2016 |
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Kultur |
Westerwälder Literaturtage eröffnet – Ingrid Noll gefeiert |
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Es war ein Mordsspaß: Zur offiziellen Eröffnung der Westerwälder Literaturtage 2016 las Ingrid Noll, die „Grande Dame“ der deutsche Krimiszene, aus ihrem neuesten Roman „Der Mittagtisch“ vor. Sie erntete nicht nur viele Lacher, sondern auch begeisterten Applaus in der gut gefüllten Stadthalle Haus Mons Tabor. |
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Montabaur. Ein bisschen offiziell muss es schon sein, wenn die Westerwälder Literurtage in ihrer 15. Ausgabe offiziell eröffnet werden. So übernahm es denn auch Maria Bastian-Erl, die Programmleiterin der Westerwälder Literaturtage, die Zuschauer zu begrüßen und besonders Ingrid Noll willkommen zu heißen. Da die Westerwälder Literaturtage auch Teil des Kultursommers Rheinland-Pfalz sind, überbrachte Michael Au, Literaturreferent im Mainzer Kultusministerium, die Grüße von Ministerin Vera Reiß und von Ministerpräsidentin Malu Dreyer.
Den Mittagstisch zur Abendstunde hatten die Stadtbibliothek Montabaur und die Buchhandlung Erlesenes für die rund 220 Gäste in der Stadthalle gedeckt. Das Menü des Abends hatte freilich die achtzigjährige Erfolgsautorin Ingrid Noll selbst kreiert: Fein gewürzt mit schwarzem Humor, charmant vorgetragen, garniert mit vielen Anekdoten servierte sie ihrem Publikum einen Krimi-Leckerbissen, der geschickt aus den Zutaten Spannung, Unterhaltung und Überraschung zusammengestellt wurde. Im Mittelpunkt steht die Hauptfigur Nelly, die in ihrem Haus einen privaten Mittagstisch betreibt. Nelly kennt alle Vorlieben und Abneigungen ihrer Mittagsgäste und weiß auch um die ausgeprägte Erdnussallergie der ungeliebten Grete. Eines Tages serviert Nelly orientalische Hackbällchen mit gemahlenen Nüssen darin. Den Ausgang der Geschichte ließ Ingrid Noll an diesem Abend freilich offen, schließlich sollte ihr Publikum nicht um das Lesevergnügen gebracht werden. Stattdessen stellte sie sich dem Interview mit Anja Müller, der Inhaberin der Buchhandlung Erlesenes, die sie zunächst nach ihrer Lebensgeschichte und Lebensplanung befragte: „Ich habe noch einiges vor mir. Meine Oma wurde 105 Jahre alt, meine Mutter 106, also werde ich 107“, scherzte Noll, die erst mit 55 Jahren mit dem Schreiben begonnen hatte. „Gibt es Tötungsvarianten, die Sie vermeiden?“, wollte Anja Müller weiter wissen. „Bei mir geht es immer schnell, die Opfer merken kaum, dass sie gerade sterben.“ Brutale Methoden, martialisches Vorgehen sind ihre Sache nicht und Kinder werden niemals zu Opfern, sagt Noll.
Am Ende des Abends bedankte sich Stadtbürgermeisterin Gabi Wieland bei Ingrid Noll: „Sie haben bleibenden Eindruck hinterlassen. Keiner wird mehr Erdnüsse ohne Hintergedanken essen“, sagte sie mit Blick in den Saal, wo überall auf den Tischen noch Reste in den Erdnuss-Schüsseln zu sehen waren. Sie bedankte sich bei den Organisatorinnen des Abends: „Wir sind stolz, dass wir in unserem Jubiläumsjahr „725 Jahre Stadtrechte“ die Eröffnung der Westerwälder Literaturtage nach Montabaur holen konnten.“ Den musikalischen Rahmen des Abends gestaltete Bernadette Baas aus Unterhausen auf der Harfe.
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Nachricht vom 03.05.2016 |
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