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Nachricht vom 20.05.2016
Region
Bernhard Linden feiert hundertsten Geburtstag
„Wenn man 90 ist kann man sitzen bleiben“. Mit einem Schmunzeln im Gesicht und bequem auf seinem Stuhl sitzend empfängt Bernhard Linden seine Besucher. So ganz richtig ist das mit den 90 Jahren nicht mehr denn seit dem 21. Mai ist Bernhard Linden 100 Jahre alt und kann also erst Recht sitzen bleiben.
Gemeinsam mit Ur-Ur-Enkelkind Leandro Schreiner feiert im Kreis seiner Familie Bernhard Linden seinen 100. Geburtstag. Foto: Klaus-Dieter Häring.Meudt. Im Kreise seiner Familie wird er „in kleinem Rahmen“ diesen großen Geburtstag feiern. Am 21. Mai 1916 kam Bernhard Linden in Ruppach zur Welt, wo er sich früh in die Landwirtschaft seiner Familie einbringen musste, da sein Vater früh starb. Um auch finanziell über die Runden zu kommen, arbeitete er zusätzlich im Tonbergbau.

Den zweiten Weltkrieg erlebte er als Soldat und kehrte nach Einsätzen in Russland, Frankreich, Norwegen und Griechenland unversehrt wieder in seinen Heimatort Ruppach zurück. Der Krieg hatte für ihn aber auch seine guten Seiten, da er seine Frau Rita in Österreich kennenlernte. Noch im Krieg, 1942, wurde geheiratet und beide bekamen eine Tochter und einen Sohn.

Wieder zurück in der Heimat, bekam Bernhard Linden eine Anstellung bei der Bahn in Limburg, um später wieder in den Bergbau in Ruppach-Goldhausen zurück zu kehren. In seiner Gemeinde Ruppach brachte er sich für viele Jahre aktiv im Gemeinderat ein und war auch viele Jahre als Schöffe beim Schöffengericht in Montabaur tätig.

In all den Jahren hat Bernhard Linden, sein Wahlspruch ist „so ist das Leben“, nie seinen Humor und seine positive Lebenseinstellung verloren. Täglich liest er seine Zeitung und wohnt seit drei Jahren in der Familie seiner Tochter Rosi Schreiner in der Bahnhofstraße. Doch auch hier hat er die Möglichkeit sich zurück zu ziehen und sich an die vielen Reisen zu erinnern, die er gemeinsam mit seiner verstorbenen Frau erlebte. Unter anderem an das Erlebnis als er im Alter von 90 Jahren auf dem Ballermann auf Mallorca war und dort sein Enkelkind traf, das erstaunt ausrief „Opa, was machst du denn hier“.

Täglich genießt er sein Glas Sekt - „so wird man alt“ - und auch ein kleines Schnäpschen darf nicht fehlen. Beides wird er sich auch am Geburtstag im Kreise seiner Familie gönnen, die auf sieben Enkelkinder, drei Ur-Enkel und ein Ur-Ur-Enkelkind angewachsen ist. kdh
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