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Nachricht vom 06.06.2016
Wirtschaft
Rückenschule auf der Baustelle
Die Handwerkskammer Koblenz sensibilisiert Betriebe für Gesundheitsprävention. Es war eine ungewohnte Situation für die Mitarbeiter des Familienbetriebs „Clemens Müller Dach+Fassasde+Solar“ aus Horbach. Das Gesundheitsmobil der IKK Südwest war direkt zur Baustelle vorgefahren, um dem Team um Dachdecker- und Spenglermeister Alexander Müller vor Ort präventive Maßnahme zum Thema Rückengesundheit aufzuzeigen.
Sportökonom Christoph Müller verdeutlicht dem „Müllerteam“ typische Überlastungsgefahren. Fotos: HwK KoblenzHorbach/Koblenz. „Die Gesundheit unserer Mitarbeiter liegt uns sehr am Herzen. Sie stehen für den wirtschaftlichen Erfolg des Betriebes. Ich stelle sie gern für die fachliche Befragung zu ihrem speziellen Befinden und Bewegungsübungen während der Arbeitszeit frei. Super, dass dies direkt an der Baustelle passiert, was zusätzlich Zeit spart“, freut sich Müller, der Vorstandsmitglied und Lehrlingswart der Dachdecker-Innung Westerwald ist und auch als Sachverständiger fungiert.

Zustande gekommen war der Kontakt zwischen dem Handwerksbetrieb und der Innungskrankenkasse im Rahmen des 2013 gestarteten Projekts „Handwerk vital und demografiefest“ (Hvd) der Handwerkskammer (HwK) Koblenz. Vor dem Hintergrund von Fachkräftemangel und daraus resultierender Überbelastung der Belegschaft gewinnt gerade auch im Handwerk die Gesundheitsförderung der Mitarbeiter zunehmend an Bedeutung. Hier setzt das vom rheinland-pfälzischen Ministerium für Soziales, Arbeit, Gesundheit und Demografie aus Mitteln des Europäischen Sozialfonds geförderte Projekt Hvd an. „Unser Ziel ist es vor allem kleine und mittlere Unternehmen KMU bei der Einführung und Umsetzung betrieblicher Gesundheitsförderung systematisch zu unterstützen und sie mit zahlreichen praktischen Angeboten zu sensibilisieren“, so HwK-Mitarbeiter und Projektleiter Dr. Lothar Greunke.

Schon seit Jahren führen Erkrankungen an Skelett und Bewegungsapparat die Liste der Berufskrankheiten an. Christoph Nünnerich, Sportökonom am Institut für Gesundheitsförderung, verdeutlichte an Beispielen im Berufsalltag typische Überlastungsgefahren, die sich als Bandscheibenvorfall, „Ischias“ und „Hexenschuss“ äußern. Er stellte leicht umzusetzende Maßnahmen der betrieblichen Gesundheitsförderung vor, die vom Firmenteam Müller unter fachkundiger Anleitung gleich geübt wurden. „Die Rückenschule hat unterschiedliche Sichtweisen gezeigt und zudem allen viel Spaß gemacht“, schätzt der Firmenchef ein. Er hat sich und sein Team bereits zum Workshop „Clever essen im Job“ bei der HwK Koblenz angemeldet.

Weitere Informationen zum Projekt Hvd: Telefon 0671/ 894013-812, Fax-888, Dr-Lothar.Greunke@hwk-koblenz.de www.hwk-koblenz.de.
   
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