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Nachricht vom 14.06.2016 |
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Kultur |
„Jacqueline Diffring – Retrospektive – Confluentia“ |
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2016 ist das Jahr der modernen Skulpturenausstellungen, zumindest was das Rheinland angeht. Während die Kollegen des Arp Museums eine große Retrospektive der Bildhauerin Barbara Hepworth zeigen, widmet sich das Mittelrhein-Museum einer nicht minder bedeutenden Skulpturenkünstlerin: Jacqueline Diffring. Ausstellungseröffnung ist am Freitag, 24. Juni um 19 Uhr. |
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Koblenz. Geboren wurde Jacqueline Diffring 1920 in eine bürgerliche Koblenzer Familie, die dem Kulturleben der Stadt eng verbunden war. Der Weg zu einem Dasein als Künstlerin schien somit nicht unvorstellbar zu sein. Doch nach 1933 machten die antijüdischen Repressalien des nationalsozialistischen Regimes ihrer Familie das Leben in Koblenz unmöglich. Jacqueline Diffring siedelte ins anonymere Berlin um, wo sie 1937-39 an der Reimann-Schule Malerei und Zeichnen lernte. Sie schaffte es noch 1939 vor dem Krieg nach England zu entkommen und damit ihr Leben zu retten.
Während der Kriegsjahre in England musste sie zur Sicherung ihres Lebensunterhaltes in einer Fabrik arbeiten, so dass ein Kunststudium lange Jahre hintenangestellt werden musste. Erst nach Kriegsende konnte sie 1946-48 endlich ihr Studium an Chelsea School of Art in London aufnehmen. Ihr wichtigster Lehrer wurde Henry Moore.
Auf Wunsch der Eltern kehrte sie 1954 nach Koblenz zurück. Doch die vermeintliche Rückkehr in die Heimat erwies sich als unmöglich, nach wenigen Jahren verließ sie die Stadt wieder. Seit 1960 lebt sie in Frankreich. Erst dort begann ihr eigentliches bildhauerisches Schaffen, das bis heute andauert. Im Jahr 2016 vollendete sie die Skulptur „Confluentia“, die der Retrospektive den Titel gab.
Mit der Verleihung des Kulturpreises an Jacqueline Diffring und der Würdigung ihres Lebenswerkes im Januar 2015 hat die Stadt Koblenz ein Zeichen gesetzt, dem jetzt eine Präsentation ihrer Skulpturen folgt. Zum ersten Mal in der Museumsgeschichte wird es eine Skulpturenausstellung von derartigem Umfang geben, erstmalig wird es dabei um die Skulptur der klassischen Moderne gehen, die in einem einzigartigem Konzept von Kurator Joachim Becker zusammen gestellt wurden.
Für die Besucher des Mittelrhein-Museums wird es die einmalige Möglichkeit sein, das Lebenswerk einer außerordentlichen Künstlerin wahrzunehmen. Zur Ausstellung erscheint ein Umfangreicher Katalog.
...et continua - Hommage an Jacqueline Diffring vom 25. Juni bis 17. Juli:
Anlässlich der Retrospektive "Confluentia" präsentieren Studierende des Instituts für Kunstwissenschaft der Universität Koblenz-Landau im Gewölbekeller des Alten Kaufhauses, in der Florinskirche und im Foyer des Mittelrhein-Museums ihre Werke. Für diese Arbeiten wurde die Gruppe junger Künstlerinnen und Künstler 2016 mit Diffring-Preis für Skulptur ausgezeichnet.
Begleitprogramm zur Ausstellung: Familienfest "3 Jahre Forum Confluentes" am Samstag, 25. Juni 10 – 18 Uhr. Anlässlich des dritten Geburtstags des Forum Confluentes gibt es ein großes Familienfest mit jeder Menge Programm zu vergünstigten Eintrittspreisen. Im Mittelrhein-Museum wird es unter anderem um 15 Uhr eine Führung durch die Kabinettausstellung "Gustel Stein - Ein mittelrheinischer Maler zwischen Abstraktion und der Welt des Sichtbaren" und um 17 Uhr eine Kuratorenführung durch die Sonderausstellung "Jacqueline Diffring - Confluentia - Retrospektive" geben. Außerdem sind die Kunstpädagogen von Atelier Mobil e.V. den ganzen Tag vor Ort und basteln kleine Skulpturen mit den Nachwuchskünstlern.
Künstlerworkshop mit Aloys Rump am Sonntag, 11. September 11 –17 Uhr: Fertigung eines Modells für eine Gussvorlage aus Styrodur, Drahtgeflecht und Gips. Kosten: 50 Euro inklusive Material. Anmeldungen bis eine Woche vorher an der Museumskasse unter 0261 129-2520 oder per Mail: mrm-kasse@stadt.koblenz.de
Kuratorenführung zur Finissage mit Joachim Becker am Sonntag, 25. September. Kosten: 3 Euro / ermäßigt 2 Euro zuzüglich Museumseintritt.
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Nachricht vom 14.06.2016 |
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