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Nachricht vom 21.06.2016 |
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Region |
Warum verschwinden wichtige Verkehrsschilder ohne Ersatz? |
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Unsere Gesellschaft lebt von Veränderungen. Das gilt für viele Bereiche und ist auch gut so. Bei Verkehrsschildern, die auf Gefahrenpunkte hinweisen, gelten andere Maßstäbe. Sie warnen Verkehrsteilnehmer und weisen somit rechtzeitig auf Gefahrenpunkte hin und fordern zur allgemeinen Rücksichtnahme auf. Im Einmündungsbereich von der L 293 auf die stark befahrene B 414 ist ein Geschwindigkeits-Hinweis auf „70 km/h“ ersatzlos verschwunden. |
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Hachenburg. Der inner- und außerstädtische Verkehrsfluss in vielen Bereichen nimmt zu. Entsprechende Veränderungen passten sich durch Um- und Straßenausbaumaßnahmen dem Verkehrsaufkommen an. Es hat 20 Jahre gedauert, bis eine der Hauptverkehrsadern Richtung West/Ost – von der Schneidmühle in Richtung Kirburg – dreispurig (durch das Fehlen einer nötigen „Westerwaldautobahn“) ausgebaut werden konnte. Auf diesem Teilstück der Bundesstraße B 414 läuft es inzwischen „reibungslos“. Nur ist der gut gelöste Einmündungsbereich mit Einfädelspur von der L 293 zur B 414, der aus gutem Grund mit einem Tempolimit von 70 Stundenkilometern belegt war, inzwischen zur genehmigten „Rennstrecke“ mutiert. Durch das Entfernen dieser notwendigen Geschwindigkeitsregelung ist insbesondere jetzt im Einmündungsbereich ein vermeidbarer Gefahrenpunkt entstanden.
Seit dem Ausbau der B 414 sind in diesem Teilbereich schon einige Unfälle registriert worden. Von der L 293 kommend ist nur noch ein Linksabbiegen auf die B 414 möglich und die Verkehrsteilnehmer, die bis dahin nach Kirburg rechts abfahren wollten, müssen jetzt etwas weitere Umwege in Kauf nehmen. Das alles wird stillschweigend akzeptiert. Dass aber das 70 Stundenkilometer Tempolimit vor dem Kreuzungsbereich aufgehoben wurde, stößt auf Unverständnis.
Zurzeit werden in verschiedenen Bereichen der Bundes- und Landesstraßen der Region neue Fahrbahnbeläge aufgebracht. Dabei verschwinden auch oft Fahrbahnmarkierungen, die ebenfalls der Verkehrssicherheit dienen. Am Bahnübergang Marzhausen – einem der neuralgischen Unfallschwerpunkte – ist inzwischen das 70 Stundenkilometer-Schild wieder angebracht, doch die Raser sind oft nur durch eine durchgehende weiße Linie „in ihre Schranken“ zu verweisen. Unübersichtliche und nicht einsehbare Hügel Richtung Müschenbach sorgen weiterhin für gefährliche Überholmanöver und „Beinahe-Zusammenstöße“. Als diese „Trennlinien“ von den damals Verantwortlichen für notwendig gehalten waren, dienten sie den Rasern als Hemmschwelle. Aus unerklärlichen Gründen wurden sie entfernt.
Stets vor den Wahlen treffen sich in regelmäßigen Abständen Politiker aller Art und fordern eine „bahnschrankenfreie B 414“ zwischen Hachenburg und Altenkirchen. Geschehen ist bisher nichts….. und das trotz steigendem Verkehrsaufkommen. Berufskraftfahrer, die seit Jahrzehnten die A 3 Richtung Norden fahren, nutzten die Autobahnauffahrt Hennef, weichen inzwischen oft über die B 413 zur A 3 in Richtung Dierdorf aus und nehmen wegen Zeitgewinn die etwa 20 Kilometer Umweg gerne in Kauf.
Als „mahnendes Beispiel“ für behördliche Fehlplanungen auf der B 414 sorgt nach wie vor die „Soda-Brücke“ (sie steht ungenutzt nur so da) auf dem Teilabschnitt der B 414 zwischen Schneidmühle und Kirburg. Dieses Geld hätte man sinnvoller in die fehlende Umgehung Kirburg stecken sollen. Und vor dem Abzweig zum Industriegebiet Norken ist seit Jahren ein bis dahin oft benutzter Parkplatz (ohne Baumängel) einfach geschlossen worden und nicht mehr zu befahren. Als Grund für diese Sperrung wurde (hinter vorgehaltener Hand) ein zu hohes „Müllaufkommen“ genannt… repa
Dazu ein Kommentar von Reinhard Panthel: Behördenwillkür ohne persönliche Haftung?
Alle Bürger regen sich auf über Pannen „der Verantwortlichen da oben“ bei den Millionen von Geldern verschlingenden Baumaßnahmen des Flughafens BER Berlin, der Elbphilharmonie und „Stuttgart 21“ für die niemand Verantwortung übernimmt. Da werden behördliche Anordnungen getroffen, Gesetze beschlossen, Maßnahmen durchgeführt, die der Bürger einfach nicht nachvollziehen kann.
Ist es bei uns im Westerwald anders? Da sieht man Straßensperrungen zeitweise ohne Handwerker im Einsatz, explodierte Kostenabrechnungen ohne Schuldige zu benennen. Baumaßnahmen ohne zeitnahe und vertraglich vereinbarte Fristen und Androhungen von Konventionalstrafen, wie sie im privatwirtschaftlichen Bereich üblich sind. Da werden nach politischem Willen Aufträge an „Billigst-Bietende“ vergeben und nicht selten daraus resultierende Pleiten, Pech und Pannen, einfach verschwiegen oder mit dem politischen Deckmantel „zugedeckt“. Ursachen für politisches Versagen dann anschließend bei verspäteten Eröffnungsfeiern dem Wähler noch als optimale Errungenschaften verkauft.
Berechtigte Kritik, egal von wem, darf man nicht einfach ignorieren und als „meckern“ abtun, sondern die Verantwortlichen aus Politik und Behördenkreisen müssen sich damit ernsthaft auseinander setzen. Erst dann wird transparente Politik wieder glaubhaft. Jeder kann mal Fehler machen, aber nicht nur die „Kleinen“ im Alltagsleben sollten Verantwortung für ihr Handeln übernehmen und aus Fehlern lernen. Für nachweisbare politische und behördliche Fehleinschätzungen gelten die gleichen Maßstäbe.
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Nachricht vom 21.06.2016 |
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