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Nachricht vom 22.06.2016
Region
Augst-Schule beteiligt sich am Sicherheitsprojekt der Unfallkasse
Künftig helfen in Neuhäusel, Eitelborn, Kadenbach und Simmern „Gelbe Füße“ den Kindern im Straßenverkehr. Die Fußabdrücke – mit Bodenmarkierungsfarbe an markanten Punkten auf Gehwegen aufgebracht – stellen eine Empfehlung für den Schulweg dar. „Gehende“ Symbole weisen den Kindern die Richtung. „Stehende“ Füße zeigen ihnen an, dass sie stehen bleiben und sich erst vergewissern müssen, ob die Straße frei ist und überquert werden kann.
Die ersten „Gelben Füße“ brachten Vertreter der Verbandsgemeinde, der Ortsgemeinden und der Unfallkasse sowie die Schulleitung und der Elternbeirat der Augst-Schule in Neuhäusel gemeinsam auf. Bild: Unfallkasse Rheinland-PfalzNeuhäusel. Die Projektbeteiligten trafen sich nun zum Aufsprühen der ersten Symbole in Neuhäusel. Diana Kaiser vom Elternbeirat nahm bei der Begrüßung die Gelegenheit wahr, sich bei allen Akteuren für die konstruktive und vertrauensvolle Zusammenarbeit zu danken. Sie selbst und der gesamte Elternbeirat erhielten großes Lob von Schulleiterin Carmen Reichert: „Toll, dass die Eltern das Verkehrssicherheitsprojekt in den vier Gemeinden initiiert haben.“

Die Zahl der Wegeunfälle, an denen Kita- und Schulkinder beteiligt waren, lag im Jahr 2015 bei 5.420 Meldungen. „Und genau hier möchten wir mit dem Projekt ‚Gelbe Füße‘ gegensteuern und uns gemeinsam mit den Kommunen, der Polizei, den Schulen, Kitas und Eltern gezielt dafür einsetzen, die Unfälle mit Kindern drastisch zu reduzieren beziehungsweise zu vermeiden und damit auf ‚Null‘ zu setzen“, betonte Manfred Breitbach, Geschäftsführer der Unfallkasse Rheinland-Pfalz. Für das große menschliche Leid durch Verletzungen und Gesundheitsbeeinträchtigungen nach Unfällen spricht die Höhe der Heilbehandlungskosten. Die Unfallkasse erbrachte dafür in 2015 4,8 Millionen Euro. Die gezahlten Versichertenrenten für bleibende Unfallfolgen lagen in dieser Zeit bei 3,2 Millionen Euro.

Die Verbandsgemeinde und die vier Ortsgemeinden versuchen in enger Zusammenarbeit mit der Polizei den Straßenverkehr für die Kinder kontinuierlich sicherer zu machen. „Ein besonderes Augenmerk legen wir dabei auf die Kita- und Schulwege. Gern unterstützten wir die Einrichtungen und die Eltern bei der Umsetzung von Verkehrssicherheitsprojekten. Denn die Jüngsten müssen rechtzeitig für die Gefahren im Straßenverkehr sensibilisiert werden. Auch ist es für sie wichtig, eigene Erfahrungen sammeln zu können“, ist Andree Stein überzeugt. Für den Ersten Beigeordneten der Verbandsgemeinde und die Ortsbürgermeister der vier Gemeinden gehört die Verkehrssicherheitsarbeit in den Kitas und Schulen zum festen Bestandteil des Bildungskonzepts. Sie freuen sich über die Unterstützung und Beratung kompetenter Stellen und richten sich dankend an die Polizei, die Landesverkehrswacht und die Unfallkasse, die mit ihren Präventionsangeboten die Kitas, Schulen und Eltern ganz nach dem Motto unterstützten: „Man muss sich zusammentun, denn gemeinsam sind wir stark.“ Für die Projektinitiatoren ist es etwas Besonderes, dass sich mehrere Gemeinden gemeinsam beteiligen.

Die Arbeiten im Vorfeld zeigten der Projektgruppe viele neue Blickwinkel auf und sensibilisieren auch die Bevölkerung. So achtet man bei Ortsbegehungen auch auf Bewuchs, der die freie Sicht auf den Straßenverlauf einschränkt. Wolfgang Kaiser vom Ordnungsamt Montabaur weiß aus Erfahrung, dass bei der Bevölkerung in solchen Fällen kaum Überzeugungsarbeit geleistet werden muss. „In einer Nachbargemeinde standen wir in persönlichen Gesprächen mit den betroffenen Grundstücksbesitzern, die bereitwillig die Gewächse zurückschnitten und so Gefährdungen einschränkten.“
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