WW-Kurier
Ihre Internetzeitung für den Westerwaldkreis
Nachricht vom 28.06.2016
Region
Aktionsbündnis diskutiert über Rechtsextremismus
Mit einer Fachtagung will das neue Aktionsbündnis „OFFENsiv“ in Rennerod dem verstärkten Rechtsextremismus in der Region begegnen. Am Sonntag, den 10. Juli ab 14 Uhr können sich alle Interessierten in der Westerwaldhalle in Rennerod sachlich und kompetent mit dem in der Verbandsgemeinde aufkeimenden Rassismus und rechtem Gedankengut auseinandersetzen.
Rennerod. Vertreter aus Kirche, Politik und Gesellschaft sowie Experten aus Wissenschaft, Verbänden und Bürgerinitiativen haben ihre Mitwirkung zugesagt. Unter anderem wird der Präses der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau (EKHN), Dr. Ulrich Oelschläger, ein Impulsreferat zum Thema: „Kirche gegen Rechts?“ halten. Weiterhin referieren Antje Knieper-Wagner von der IFW Hochschule Koblenz und Andreas Müller von der Präventionsagentur gegen Rechtsextremismus Rheinland-Pfalz.

Mit der Fachtagung „Demokratie gemeinsam gestalten!“ bringt das Aktionsbündnis seine Sorge zum Ausdruck, dass Rechtsextremisten wieder verstärkt in Rennerod und Umgebung auftreten, ihre Aufmärsche durchführen und mit ihren Parolen das friedliche Zusammenleben in der Region gefährden. „Wir wollen, dass sich Rennerod auch weiterhin öffnet, um Menschen, gleich welcher Nation, Herkunft und Religion, in schwieriger Lebenslage eine sichere Heimat zu bieten“, sagt Raimund Scharwat, Bürgermeister von Rennerod, einer der Initiatoren des Bündnisses. „Durch unverhohlen zur Schau gestellten Rassismus schüren Rechtsextreme gezielt Ängste und Vorurteile. Sie bezwecken damit Menschen auszugrenzen, die unsere Hilfe bitter nötig haben. Darüber wollen wir aufklären und dem wollen wir begegnen.“ Axel Elsenbast, Pfarrer der Evangelischen Kirchengemeinde Rennerod ergänzt: „Ich finde es wichtig sich gesellschaftlich für Demokratie und gegen Gewalt zu positionieren. Mich beunruhigt, dass Menschen bei öffentlichen Veranstaltungen in Rennerod verbal angegriffen und beleidigt wurden. Das kann nicht toleriert werden.“

Die Fachtagung setzt auf sachliche Information und Diskussion. Die Teilnehmer haben Gelegenheit, sich in Themengruppen damit auseinanderzusetzen, was sie als Bürgerinnen und Bürger, als Mitglieder von Sport- und Kulturvereinen oder auch als von Rassismus Betroffene gegen den anwachsenden Rechtsextremismus tun können. Die Diskussionsergebnisse sollen dazu beitragen, Leitideen für politisches Handeln in der Verbandsgemeinde zu entwickeln. Insofern will die Fachtagung den Startschuss für ein verstärktes Engagement geben, um eine lebendige Demokratie und ein friedliches Zusammenleben in Rennerod und Umgebung zu stärken.

Zahlreiche Institutionen – von den Kirchen über die Landeszentrale für politische Bildung Rheinland-Pfalz, der Präventionsagentur des Innenministeriums Rheinland-Pfalz und dem beim Landesjugendamt Rheinland-Pfalz angesiedelten Kompetenznetzwerk „Demokratie leben!“ bis hin zum Deutschen Gewerkschaftsbund und der Sportjugend Rheinland-Pfalz – haben angekündigt, Vertreter zu entsenden. (shg)
Nachricht vom 28.06.2016 www.ww-kurier.de