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Nachricht vom 13.07.2016
Kultur
Josef Brustmann: Ich bin so frei
Das Leben ist ein eingeklemmter Reißverschluss, nichts bekommt man geschenkt. Man muss sie sich hart erkämpfen, die Freiheitsspielräume. Durch diese Räume spielt sich der Musikkabarettist Josef Brustmann ganz frei und virtuos, mit Witz und Aberwitz, absurder Klugheit, einem halben Dutzend skurriler Instrumente, betörendem Gesang und Pfeifen im Walde.
Josef Brustmann. Foto: privatHöhr-Grenzhausen. Josef Brustmann ist ein brillanter, sarkastischer und poetischer Kabarettist. Man ist mitunter versucht, seine nicht nur oberflächlichen Botschaften bös zu unterschätzen. Der sezierende Blick eines Bayern, dessen Wurzeln woanders liegen. Seine wortgewaltigen und originellen Betrachtungen über die eigene Biographie wechseln immer wieder ins Ernste. Weil Brustmann ein begnadeter Multi-Instrumentalist ist, findet sich die Brüchigkeit seiner Texte auch in den Musikeinlagen wieder. Zu Ziehharmonika oder Gitarre singt er erst ein böses Gstanzl, um dann ein altes Volkslied anzustimmen, das eigentlich nur sagt, dass die Liebe "wiara Bach" ist und dabei wird der sarkastische Wortkaskadeur auf einmal zum sanften Poeten.

Josef Brustmann, geboren1954, studierte Musik und arbeitete zunächst zehn Jahre lang als Musiklehrer an einem Münchener Gymnasium. Brustmann wurde bekannt als Kreativkopf der Kabarettmusikgruppe „Bairisch Diatonischer Jodelwahnsinn“. Für sein erstes Soloprogramm „Leben hinterm Mond“ in der Münchner Lach- und Schießgesellschaft gewann er den Paulaner Solo+-Kabarett-Wettbewerb 2005. Zusammen mit Marianne Sägebrecht entwickelte er die CD „Sterbelieder fürs Leben“. Seit 2010 widmet er sich zusätzlich intensiv der Lyrik. 2013 wurde er in die Süddeutsche Literatenvereinigung Münchner Turmschreiber aufgenommen. 2015 erhielt er den Sonderpreis des Deutschen Kabarettpreises.

Samstag, 16. Juli, 19 Uhr, Höhr-Grenzhausen im Kultur Kasino, Kasinostraße 7, 56203 Höhr-Grenzhausen.

Veranstalter: „Denkbares. Begegnung mit Menschen und Büchern“ (www.denkbares.org).
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