WW-Kurier
Ihre Internetzeitung für den Westerwaldkreis
Nachricht vom 24.08.2016
Region
Der Blick ins Innere wird immer besser
Mit einem hochmodernen neuen Verfahren konnte jetzt das Team der Abteilung für Gastroenterologie am St. Vincenz-Krankenhaus unter Leitung von Chefärztin PD Dr. Katrin Neubauer-Saile seine diagnostischen und therapeutischen Möglichkeiten bei entzündlichen oder bösartigen Erkrankungen der Gallenwege und der Bauchspeicheldrüse entscheidend optimieren.
Freuen sich über High-End-Version des neuen Choliangoskops: das Team der Gastroenterologie unter Leitung von Chefärztin PD Dr. Katrin Neubauer-Saile (ganz rechts). Die neueste Generation dieser Technik ermöglicht den Spezialisten für die Erkrankungen des Bauchraums nun eine sehr viel detailliertere Diagnostik bösartiger Erkrankungen. Limburg.In diesen Tagen wurde ein neues hochspezialisiertes Endoskop etabliert, das in weitem Umkreis seinesgleichen sucht: Es ermöglicht die sogenannte Cholangioskopie, eine Methode zur Visualisierung der Gallenwege.

Damit können sogar Gallengangssteine direkt im Gallengang zertrümmert werden. Darüber hinaus sind zur eingehenderen Diagnostik Gewebeproben möglich (Biopsie). Dies verbessert die Qualität der internistischen Patientenversorgung ganz entscheidend.

Schon zu ihrem Amtsantritt vor vier Jahren hatte Neubauer-Saile mit ihrem Team das technisch hoch anspruchsvolle Verfahren der Cholangioskopie etabliert. Jedoch waren solche Einsichten bislang nur sehr eingeschränkt und in reduzierter Bildqualität möglich. Jetzt verfügt die Abteilung im Zuge eines technischen Updates über die High-End-Version: die neueste Generation des Choliangoskops ermöglicht nun eine sehr viel detailliertere Diagnostik bösartiger Erkrankungen. Auch das nachfolgende Therapieregime kann hierdurch sehr viel individueller abgestimmt werden. „Gallengangskarzinome sind sehr schlecht zu behandeln, weil sie meist erst sehr spät erkannt werden. Die neue Technologie ermöglicht uns jetzt eine sehr viel frühere Diagnostik mit herausragender Bildqualität“, freut sich die Chefärztin, „sie ist ein Quantensprung unserer Endoskopietechnik.“

Damit löst PD Dr. Neubauer-Saile auch ein Versprechen ein: Zu Beginn ihrer Tätigkeit als Chefärztin am St. Vincenz vor vier Jahren hatte sie angekündigt, neue diagnostische Methoden zur Früherkennung von bösartigen Erkrankungen schnellstmöglich in der klinischen Praxis zu etablieren und auszubauen, auch wenn solche Verfahren zunächst zeitaufwendiger sind. Orientierung an modernen medizinischen Konzepten – so hatte sie damals unter anderem ihre persönliche Philosophie von gewissenhafter, respektvoller Patientenversorgung skizziert.

Heute ist das St. Vincenz das einzige Krankenhaus der Region, das diese innovative medizinische Dienstleistung anbietet: Der Blick in die Gallenwege und die Bauchspeicheldrüse ist sonst nur in universitären Zentren möglich. Die 48-jährige Medizinerin freut sich daher besonders, ihren Patienten diese hochmoderne Diagnostik so wohnortnah anbieten zu können.

Hintergrund: Endoskopie: Der Begriff Endoskopie kommt aus dem Griechischen und meint die Beobachtung des Inneren. Die Endoskopie (oder auch: Spiegelung) ist eine medizinische Technik, mit deren Hilfe Ärzte innere Organe untersuchen, Krankheiten erkennen und gegebenenfalls gleich behandeln können. Jedes Endoskop besitzt eine Kamera beziehungsweise ein optisches System nebst Beleuchtung. Solche sogenannten minimal-invasiven, nicht operativen Eingriffe belasten die Betroffenen in der Regel weniger und verkürzen den Aufenthalt im Krankenhaus.
Nachricht vom 24.08.2016 www.ww-kurier.de