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Nachricht vom 28.08.2016 |
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Wirtschaft |
Ultranet als „Trojanisches Pferd“?
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Emotionsgeladen, aber nicht unsachlich verlief am Montag, den 29. August die Informationsveranstaltung zur geplanten Gleichstromtrasse Ultranet in der Neuhäuseler Augsthalle. Vor einem voll besetzten Saal begrüßte Verbandsgemeindebürgermeister Edmund Schaaf Vertreter der Bürgerinitiativen, der Bundesnetzagentur, der Netzbetreiberfirma Amprion und der Technischen Universität Dortmund. |
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Neuhäusel. Die Bürgermeister der anliegenden Kommunen nutzten den Infoabend ebenso, wie zahlreiche Vertreter der Parteien. Schaaf unterstrich das Gewicht, das die Verbandsgemeinde der Planung zumisst: „Sonst könnten wir das Projekt direkt in den Gremien durchwinken“ sagte er in seiner Begrüßung.
Gegen die geplante Gleichstromtrasse Ultranet, die wohl ab 2019 dem Ruhrgebiet und Karlsruhe 380 Kilovolt Gleichspannung transportieren soll, regt sich Widerstand im Westerwald. In den voraussichtlich betroffenen Gemeinden rund um Neuhäusel, Hübingen und Eitelborn, in der Augst und im Buchfinkenland wird das Projekt, das als Novum gilt, von vielen Menschen in der Region kritisch gesehen. Die Bürgerinitiativen, die sich hier gegründet haben, fordern: Der Gleichstrom sollte entweder über eine alternative Trasse mit größerem Abstand zu Wohnbebauung (zum Beispiel im Hunsrück) geführt werden, oder unter der Erde verlaufen.
Im Rahmen einer öffentlichen Infoveranstaltung in Neuhäusel am Montag trug Oliver Leuker als Sprecher der Bürgerinitiative Hübingen die Bedenken der Bürger vor. Er sieht die Gefahr vermehrt auftretenden Lungen- und Leukämieerkrankungen, sollte das Projekt realisiert werden. Man fühle sich hier wie „Versuchskaninchen“, gipfeln die Aussagen der BI, denn: „Sogar die Strahlenschutzkommission empfiehlt die Durchführung weiterer Forschungsprojekte, da über langfristige gesundheitliche Auswirkungen bei der Übertragung von Hochspannungs-Gleichstrom auf Freileitungen bisher keine gesicherten Erkenntnisse bestehen“.
Für die Bundesnetzagentur erläuterte der Leiter der Abteilung Netzausbau, Matthias Otte, noch einmal den genauen Ablauf der Planungen und Beteiligungen. Er ging ebenso auf die Problematik der Erdverkabelung ein, die seine Behörde im Vorfeld bereits ausgeschlossen hatte. Seitens der Bürgerinitiative wird zwar eingeräumt, dass die in Deutschland vorgeschriebenen Grenzwerte für magnetische Felder eingehalten werden, man hält diese Grenzwerte aber für deutlich zu hoch angesetzt. Zudem verstehe man nicht, warum auf anderen Starkstrom-Routen durch Deutschland das Erdkabel genutzt wird. Dazu hat jedoch bereits die Bundesnetzagentur deutlich gemacht, dass es hier keine Genehmigung für eine Erdverkabelung geben werde. Das Verlegen von Erdkabeln sei auf dieser so genannten Westroute ein unverhältnismäßiger Einschnitt in die Natur. Außerdem müsse diese Route unter dem Rhein verlaufen, was einen enormen Aufwand im Reparaturfalle bedeuten würde.
Für die Bundesnetzagentur ist die geplante Maßnahme nach Aussage von Otte „nur ein Umrüsten einer bestehenden Leitung“. Wenn Ultranet die eine komplett neue Trasse bauen würde, und die heute vorgeschriebenen Abstände einhalten müsste, wäre das Vorhaben nicht genehmigungsfähig, unterstrich in seiner Stellungnahme der Sprecher der Bürgerinitiative, Oliver Leuker. Als Mitglied der Grünen ist Leuker ein Befürworter der Energiewende, wenngleich er sagt: „Das Ultranet-Projekt sehen wir eher als eine Art Trojanisches Pferd, da es auf Jahre hinaus vorrangig dem Transport von Kohlestrom dient“. wmz
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Nachricht vom 28.08.2016 |
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