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Nachricht vom 01.09.2016 |
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Region |
Unterschriftenübergabe der Kampagne „Rette die Bildungskette“ |
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Am Dienstag, den 30. August übergaben die sieben staatlich anerkannten Weiterbildungsträger in Rheinland-Pfalz dem Minister für Wissenschaft, Weiterbildung und Kultur, Prof. Dr. Konrad Wolf über 8.000 gesammelte Unterschriften für die Kampagne „Rette die Bildungskette“. |
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Region. In den letzten 20 Jahren sind die öffentlichen Mittel für Weiterbildung in Rheinland-Pfalz nicht nennenswert gestiegen. Im gleichen Zeitraum sind die Aufgaben aber um ein vielfaches angewachsen. Integration von Geflüchteten, Bildung in der digitalen Welt, demografischer Wandel oder Chancengleichheit – das sind nur einige der Herausforderungen, vor denen die Weiterbildungsträger aktuell stehen. Weil diese Aufgaben mit den personellen und finanziellen Ressourcen nicht zu bewältigen sind, verschaffte sich das Bündnis aus sieben staatlich anerkannten Bildungsträgern in Rheinland-Pfalz Gehör. Mit einem ungewöhnlichen Weg – und mit Erfolg.
Die im April gestartete Kampagne „Rette die Bildungskette“ bestand aus einer Online-Petition und einer traditionellen Unterschriftensammlung. Mehr als 8.000 Unterstützer wurden mobilisiert. Am 30. August wurde sie dem Minister für Wissenschaft, Weiterbildung und Kultur, Prof. Dr. Konrad Wolf offiziell übergeben. Das Ziel: Die neue Landesregierung muss die finanziellen Mittel für die Weiterbildung diesen aktuellen Entwicklungen anpassen.
Claudia Altwasser, Vorsitzende des Bildungswerks des Landessportbundes RLP zu den Auswirkungen der jetzigen Situation: „Immer mehr Menschen leiden an den gesundheitlichen Folgen unserer Wohlstandsgesellschaft. Fehlende Alphabetisierung grenzt mehr als 14 Prozent der deutschsprachigen erwachsenen Bevölkerung von echter Teilhabe am gesellschaftlichen Leben aus. Man muss sich nicht wundern, wenn die Gesellschaftsteile auseinanderdriften, wenn in der Folge populistische Parteien Zulauf gewinnen und Feindlichkeit gegenüber Fremden und Minderheiten zunimmt. Mit verstärkten Investitionen in die Weiterbildung ließen sich viele dieser Probleme lösen.“ Das Bildungswerk gehört zu den Initiatoren der Kampagne.
Ebenso die Arbeit & Leben Rheinland-Pfalz gGmbH, Gesellschaft für Beratung und Bildung. Deren Geschäftsführerin Gabriele Schneidewind sagt: „Mit unseren Weiterbildungsangeboten ebnen wir Menschen den Weg zu Integration und zu beruflicher, allgemeiner und politischer Weiterbildung. Mehr als 8.000 Unterschriften für unser Anliegen zeigen uns, dass wir gehört werden. Und wir freuen uns, dass das Thema Weiterbildung im neuen Koalitionsvertrag Erwähnung gefunden hat. Jetzt gilt es, dass auf diese Worte Taten folgen und deshalb sind wir heute hier“, so Gabriele Schneidewind bei der Unterschriftenübergabe im Ministerium.
Der Minister für Wissenschaft, Weiterbildung und Kultur, Prof. Dr. Konrad Wolf nahm die Unterschriften entgegen. Eine verbindliche Zusage blieb aus. „ Die Volkshochschulen und anerkannten Landesorganisationen der Weiterbildung stehen für ein breites, vielfältiges und flächendeckendes Weiterbildungsangebot. Engagiert stellen sie sich gesellschaftlichen Herausforderungen wie der Alphabetisierung und Grundbildung und neuen Anforderungen bspw. im Hinblick auf digitales Lernen. In wie weit eine Erhöhung der Zuschüsse erfolgen kann, bleibt den Haushaltsberatungen vorbehalten“, so der Minister.
Was genau bedeutet Bildungskette? Das Beispiel der 34-jährigen Syrerin Roula beschreibt diese sehr deutlich. Nachdem Roula 2014 mit ihrer Familie nach Deutschland kam, durchlief sie innerhalb von neun Monaten einen Integrations-und Sprachkurs in der VHS Mainz-Bingen, einen Berufsvorbereitungskurs sowie ein Praktikum. Heute arbeitet sie in Vollzeit als Dolmetscherin im Jobcenter und hilft so anderen Geflüchteten.
Erfolgsgeschichten wie diese dürfen kein Einzelfall bleiben. Die Kampagne „Rette die Bildungskette“ soll sicherstellen, dass Weiterbildung in Rheinland-Pfalz auch in Zukunft für alle gesellschaftlichen Schichten und Altersklassen verfügbar ist und bleibt. Investition in Weiterbildung ist eine Investition in die Gesellschaft.
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Nachricht vom 01.09.2016 |
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