WW-Kurier |
Ihre Internetzeitung für den Westerwaldkreis |
|
Nachricht vom 01.11.2016 |
|
Wirtschaft |
Ausbildung – ein Gewinn für Betriebe und junge Menschen |
|
Agentur für Arbeit Montabaur zieht Bilanz des Ausbildungsjahres 2015/16 – Gemeinsam mit den Kammern die Fachkräfte der Zukunft sichern – Integration von Flüchtlingen ist ein Schwerpunkt - Aktuell mit 695 neu eingetragenen Ausbildungsverhältnissen 3,6 Prozent mehr ab-geschlossene Verträge als im vergangenen Jahr.
|
|
Montabaur. Das Ausbildungsjahr 2015/16 ist beendet. Jetzt wird Bilanz gezogen – auch in der Agentur für Arbeit Montabaur, deren Bezirk die beiden Landkreise Westerwald und Rhein-Lahn umfasst. Ein Ausbildungsjahr dauert jeweils vom 1. Oktober des einen bis zum 30. September des nächsten Kalenderjahres. In diesem Zeitraum meldeten sich 2015/16 bei der Agentur für Arbeit 2.498 junge Menschen mit dem Wunsch, eine Ausbildung zu absolvieren; das ist ein Plus von 32 gegenüber 2014/15. Wesentlich stärker ist der Zuwachs auf der Arbeitgeberseite: Die Betriebe boten 92 Ausbildungsstellen mehr an; insgesamt waren es 1.819.
„Die steigende Bewerberzahl spricht für mehr Interesse an der klassischen dualen Ausbildung“, erklärt Madeleine Seidel, Leiterin der Agentur für Arbeit Montabaur. „Das ist bemerkenswert angesichts des demografischen Wandels, der mit sinkenden die Schulabgänger-Zahlen einhergeht. Und es ist erfreulich aus Sicht der Unternehmen, die die Fachkräfte von morgen selbst qualifizieren möchten. Auch dieser Wille zur Zukunftssicherung spiegelt sich in der Statistik.“
Die überwiegende Mehrheit der jungen Menschen hat inzwischen eine Perspektive gefunden. Die meisten haben eine Lehre begonnen, andere entschieden sich zum Beispiel für einen weiteren Schulbesuch, ein Studium oder ein freiwilliges soziales Jahr. Zum Stichtag 30. September galten lediglich 54 als unversorgt. Gleichzeitig gab es 124 noch unbesetzte Lehrstellen.
„Es wird immer deutlicher, dass der Markt zum Bewerbermarkt geworden ist“, sagt Madeleine Seidel. „Umso wichtiger ist es, gemeinsam mit unseren Partnern Strategien zu entwickeln und Lösungen zu finden, um den zunehmenden Fachkräftebedarf zu decken. Ich denke auch an die Integration von Flüchtlingen, bei der wir erste ermutigende Erfolge verzeichnen. Hier haben wir ein Potential vorwiegend junger Menschen.“
Die Spitze der Handwerkskammer (HwK) Koblenz lobt die gute und intensive Zusammenarbeit mit der Agentur für Arbeit. „Das schließt regelmäßige Gespräche ein, bei denen es um die Beurteilung einer Gesamtsituation geht, aber auch um aktuelle Entwicklungen des Ausbildungs- und Arbeitsmarktes, so die Integration von Flüchtlingen“, beschreiben Kurt Krautscheid und Alexander Baden, Präsident und Hauptgeschäftsführer der HwK. Für den Erfolg dieses Miteinanders sprechen auch die aktuellen Zahlen neu abgeschlossener Ausbildungsverhältnisse im Handwerk: Im Westerwaldkreis stiegen diese von 435 am 30.9.2015 auf 474 am 30.9.2016, im Rhein-Lahn-Kreis im gleichen Zeitraum von 190 auf 193. „Dieses deutliche Plus unterstreicht die Attraktivität des Handwerks für Jugendliche, die sich bewusst für eine Ausbildung entscheiden und dabei durch die Agentur für Arbeit wie auch die HwK-Ausbildungsberatung umfangreich informiert und unterstützt werden“, stellen Baden und Krautscheid heraus.
Auch die Industrie- und Handelskammer Koblenz richtet den Blick auf den Agenturbezirk. Richard Hover, Regionalgeschäftsführer der IHK-Geschäftsstelle Montabaur, unterstreicht, dass man mit der Agentur für Arbeit in Montabaur wie schon in den vergangenen Jahren in vielen Themenbereichen an einem Strang ziehe: „Wir haben ein gemeinsames Ziel: unserer regionalen Wirtschaft mit vereinten Kräften auch zukünftig ein ausreichendes Fachkräftepotential zu sichern. Hier gibt es verschiedene Handlungsfelder, die zweifelsohne mit besonderen Herausforderungen gespickt sind." Hover erwähnt die passgenaue Vermittlung von Jugendlichen in Ausbildung, gemeinsame Azubi-Veranstaltungen und Nachvermittlungsaktionen. Und aus seiner Sicht ist die Vermittlung von Flüchtlingen in Praktika, Ausbildung und Arbeit ebenfalls ein Schwerpunkt.
„Im Westerwaldkreis haben wir aktuell mit 695 neu eingetragenen Ausbildungsverhältnissen 3,6 Prozent mehr abgeschlossene Verträge als im vergangenen Jahr, im Rhein-Lahn-Kreis sind es mit 251 jedoch 9,4 Prozent weniger“ sagt Hover. „Aber: Der Markt ist noch immer in Bewegung. Es kann sich also noch etwas verändern. Fest steht aber, dass die Betriebe insgesamt sicherlich gerne mehr Azubis eingestellt hätten. Viele Unternehmen berichten uns aber, dass die Zahl der Bewerbungen um einen Ausbildungsplatz rückläufig ist. Leider sinkt weiterhin im Schnitt auch die Qualität der Bewerbungen.“
Die Agentur für Arbeit kennt diese Sorge der Kammern und ihrer Betriebe und bietet vielfältige Unterstützung an. Madeleine Seidel nennt die Einstiegsqualifizierung, die ausbildungsbegleitenden Hilfen und die assistierte Ausbildung: „Unser Ziel ist, jungen Menschen mit Defiziten Chancen zu eröffnen und den Betrieben das Personal der Zukunft zu vermitteln.“
|
|
Nachricht vom 01.11.2016 |
www.ww-kurier.de |
|
|
|
|
|
|