WW-Kurier |
Ihre Internetzeitung für den Westerwaldkreis |
|
Nachricht vom 04.12.2016 |
|
Region |
Ruandahilfe finanziert Ernährungsprojekt für 1.158 Kinder |
|
An der Ecole Secondaire in Save, der Partnerschule der Fachoberschule und Realschule plus Hachenburg, im Süden Ruandas, konnte dem Problem nun entgegengewirkt und ein umfassendes Ernährungsprojekt ins Leben gerufen werden, finanziert durch die Ruandahilfe Hachenburg, welche in ihren Partnersektoren Save, Kibilizi und Ndora sehr aktiv ist. Der Distrikt ist besonders betroffen durch Mangelernährung bei Kindern und Jugendlichen. |
|
Hachenburg. Für eine gute körperliche und geistige Entwicklung sind Nährstoffe wie Eisen, Zink, Jod und Vitamine unerlässlich. In Ruanda haben noch immer mehr als die Hälfte der Haushalte Schwierigkeiten beim Zugang zu Nahrung und somit fehlen die für ein gesundes Leben wichtigen Nährstoffe. Dieser Mangel hat schwerwiegende Folgen, besonders für Kinder: Sie bleiben oft in ihrer körperlichen und geistigen Entwicklung zurück oder sind anfällig für schwere Krankheiten.
Im Januar, noch bevor das neue Schuljahr begonnen hatte, wurde eine Versammlung mit dem Elternkomitee in Save einberufen. Das Projekt wurde präsentiert und vorgestellt. Sieben Hektar Land besitzt die Schule – eine Voraussetzung die für das Projekt unerlässlich ist. Die Einbindung der Eltern ist enorm wichtig, spielen sie doch eine entscheidende Rolle für den Erfolg des Projektes. Sie sind - gemeinsam mit der Schulleitung - verantwortlich für die Aufbereitung des Bodens, die Aussaat, Pflege und schlussendlich die Ernte. Dafür erhalten sie von der Ernte einen kleinen Anteil für die Familie zu Hause und vor allem die Garantie, dass ihre Kinder ab jetzt täglich eine warme Mahlzeit bekommen. Die Eltern wurden in verschiedene Arbeitsgruppen aufgeteilt. Niemand soll jeden Tag an der Schule arbeiten müssen, da die Feldarbeit zu Hause im Vordergrund stehen soll. Die Gruppen bekommen durch den Agrarverantwortlichen des Sektors ein Training zu verbesserten Pflanzmethoden. Dies wird ihnen auch auf den eigenen Feldern zu Hause behilflich sein.
Im Januar wurde bereits begonnen Setzlinge für Kohl, Karotten, Zwiebeln und Auberginen zu ziehen; das daraus entstehende Gemüse wird komplett für die Schulspeisung verwendet. Da sich die landwirtschaftlich nutzbare Fläche zum Teil in Hanglage befindet, wurden als Erosionsschutz zusätzlich Bäume gepflanzt. Neben Gemüse sind natürlich auch weitere Produkte wie Kartoffeln, Mais, Kochbananen etc. notwendig. Zugekauft werden muss in jedem Fall auch Öl und Salz. Damit hier keine weiteren Kosten für die Schule entstehen, wurden neben den Gemüsesorten auch großflächig Ananas und Kochbananen in Plantagen angebaut. Teils zum Eigenverzehr aber auch zum Verkauf auf dem örtlichen Markt. Dadurch ist die Schule in der Lage die Produkte, die zugekauft werden müssen, selbst zu finanzieren und zudem Geld für weitere Anschaffungen anzusparen.
Die Motivation aller Beteiligten ist sehr groß. Auch die Schüler/innen sind mit von der Partie. Sie sollen lernen moderne Landwirtschaft zu betreiben. Das Projekt zielt nicht nur auf eine verbesserte Ernährungssituation für die Kinder und eine bessere wirtschaftliche Situation der Schule ab, sondern auch darauf, bei den Eltern ein größeres Verantwortungsbewusstsein gegenüber ihren Kindern zu schaffen und durch verbesserte Anbaumethoden auch die Erträge zu Hause zu erhöhen. Zumindest in Save wird nun mit dem umfassenden und nachhaltigen Projekt den Schwierigkeiten des school-feeding-programs entgegengewirkt. Nicht überall sind die Voraussetzungen so günstig und die Teilnahme der Bevölkerung so groß. Dennoch hofft die Ruandahilfe, dass weitere Projekte dieser Art und Größenordnung etabliert werden können.
Hintergrundinformationen: Seit dem Jahr 2005 setzt sich der Hachenburger Verein „Ruandahilfe Hachenburg e.V.“ mit vielfältigen Hilfsprojekten für eine bessere Schul- und Berufsausbildung, ein besseres Gesundheitswesen und in vielen weiteren sozialen Bereichen für die Menschen in Ruanda ein und zählt zu den aktivsten Vereinen in der Partnerschaft Rheinland-Pfalz / Ruanda. Weitere Informationen finden Sie im Internet unter: www.ruandahilfe-hachenburg.de
|
|
|
|
Nachricht vom 04.12.2016 |
www.ww-kurier.de |
|
|
|
|
|
|