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Nachricht vom 20.02.2017
Politik
Hachenburgs Stadtbürgermeister Röttig entschuldigt sich
In der Einwohnerversammlung am 16. Februar hat der Hachenburger Bürgermeister Karl-Wilhelm Röttig nach Störungen die Veranstaltung abrupt beendet. Wir berichteten. Daraufhin gab es massive Proteste aus der Hachenburger Bevölkerung. Jetzt hat sich Röttig in einem offenen Brief entschuldigt.
Stadtbürgermeister K.-W. Röttig entschuldigt sich. Foto: Wolfgang TischlerHachenburg. Nachstehend der Brief im Wortlaut:
„Liebe Hachenburgerinnen und Hachenburger,
zu der Einwohnerversammlung am 16. Februar, in der sich die Ditib Gemeinde in Hachenburg vorstellen sollte, nachdem in einer vorangegangenen Veranstaltung bereits die Baupläne zu der Moschee erörtert wurden, möchte ich eine Stellungnahme abgeben.

Nach meiner Begrüßung, in der ich um einen fairen Umgang der Teilnehmer untereinander bat, übernahm der Moderator. Die den Vertretern der Ditib gestellten Fragen wurden leider meistens weitläufig, ungenau, oder auch gar nicht beantwortet. Dies geschah auch bei den durch die Zuschauer direkt gestellten Fragen. Es baute sich dadurch eine merkbar aggressive Stimmung auf, die nach meiner Einschätzung von einzelnen Personen bewusst geschürt wurde.

Herr Bürgermeister Klöckner bekam das Wort und er hat versucht, die Gemüter zu beruhigen und auch seine Meinung kund zu tun. Da ich glaubte, dass sich die Meinungen in keinster Weise annäherten, sondern es mir schien, als sollte die Situation eskalieren, habe ich beschlossen, die Sitzung zu beenden. Dies zum Unmut vieler Besucher, aber mir schien das in diesem Moment die richtige Entscheidung zu sein.

Bei den Bürgern, die dadurch nicht zu Wort kamen, möchte ich mich in aller Form entschuldigen. Ich sehe mich als Vertreter aller Bürger und an erster Stelle gilt für mich, dass wir auch in Zukunft offen und fair miteinander umgehen. Es liegt nun an der muslimischen Gemeinde in Hachenburg, durch geeignete Maßnahmen die noch offenen Fragen zu beantworten.

Als Stadtbürgermeister erwarte ich selbstverständlich, dass unsere Verfassung und unsere Werteordnung das Fundament eines gedeihlichen Miteinanders sind. Ich denke, uns allen ist am Wohle unserer Stadt gelegen.
K.-W. Röttig Stadtbürgermeister“

Uns haben zwei weitere offene Briefe erreicht, sie veröffentlichen wir in einem separaten Artikel.
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