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Nachricht vom 09.03.2017 |
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Wirtschaft |
Robuste Konjunktur in der Region |
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Nach der Wahl zur Vollversammlung der Industrie- und Handelskammer (IHK) Koblenz im vergangenen Herbst tagte kürzlich erstmals der neue Beirat der IHK-Regionalgeschäftsstelle Montabaur. Das von der Vorsitzenden Eva Reiter geleitete 18-köpfige Unternehmergremium für den Rhein-Lahn-Kreis und den Westerwaldkreis analysierte in der Frühjahrstagung die gegenwärtige Wirtschaftslage und die Perspektiven für die Unternehmen in der Region. |
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Montabaur. Thema war auch die aktuelle politische Auseinandersetzung um die Mittelrheinbrücke bei St. Goarshausen/St. Goar.
Der Beirat bewertete zunächst die gegenwärtige Wirtschaftslage und die Erwartungen der Unternehmen für die kommenden Monate. Die insgesamt robuste konjunkturelle Entwicklung in der Region habe in diesem Winter sogar an Fahrt gewonnen. Man erfreue sich insgesamt einer deutlich positiven Wirtschaftsstimmung. Die Geschäftserwartungen für die nächsten 12 Monate seien jedoch eher abwartend. Ursächlich hierfür seien die globalen Rahmenbedingungen nach dem Amtsantritt des neuen US-Präsidenten, den Unsicherheiten zu den Auswirkungen des Brexit und den anstehenden Wahlen in Frankreich sowie den Niederlanden. Auch die Russland-Sanktionen und die schwächelnde Wirtschaft in China hinterließen Spuren. Trotz der guten gesamtwirtschaftlichen Ausgangslage plane die regionale Wirtschaft keine signifikante Ausweitung ihrer Investitionen.
Während noch im Herbst 2016 fast ein Drittel der Betriebe in der Region beabsichtigte, Investitionen zu forcieren, seien es jetzt nur noch circa 20 Prozent. Mehr und mehr bremse auch der Fachkräftemangel Investitionen in Anlagen, da es immer schwieriger werde, die hierfür erforderlichen Stellen qualifiziert zu besetzen.
Sorgen macht sich der Beirat hinsichtlich der erforderlichen Digitalisierung von Unternehmensprozessen. Es gebe noch zu viele Betriebe in der Region, die sich dieser Herausforderung in nicht ausreichendem Maße widmen würden. „Die Digitalisierung betrifft nicht nur die Industrie. Auch Handel und Dienstleistung müssen sich diesem Thema verstärkt widmen“, so die Auffassung des IHK-Unternehmergremiums. Mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit würden Unternehmen, die sich diesem Thema nicht aktiv widmen, in wenigen Jahren vom Wettbewerb überholt. Betriebe, die hingegen den digitalen Wandel für sich nutzten, generierten nachweislich mehr Umsatz, mehr Gewinn und hätten einen höheren Firmenwert. Sämtliche Prozesse in den Bereichen Beschaffung, Produktion, Vertrieb, Logistik, Personal, Kommunikation und Marketing seien von der Digitalisierungsnotwendigkeit betroffen, so der Beirat der IHK-Geschäftsstelle Montabaur abschließend.
Der Beirat äußert große Sorge darüber, dass die Realisierung der Mittelrheinbrücke in weite Ferne rücken könnte. „Dieses wichtige, für die Zukunft der Region maßgebliche Infrastrukturprojekt darf nicht gefährdet werden! Wir sind eigentlich so nahe dran, wie noch nie!“, so IHK-Vizepräsident Jens Geimer. In der Bevölkerung und in den Unternehmen entlang des Flusses sowie auf den Höhen des Mittelrheintals verstehe niemand mehr das gegenwärtige politische Hin und Her. „Wir erleben allenthalben Kopfschütteln und teilweise Fassungslosigkeit bei den Menschen und in den Unternehmen“, ergänzt die Beiratsvorsitzende Reiter. Das Ziel dürfe nicht aus den Augen verloren werden: Den Menschen dieser Region mit der Brücke eine Entwicklungsperspektive zu geben. Es sei daher sehr unglücklich, dass nach dem weitgehenden Entgegenkommen von Minister Volker Wissing in der Frage der Finanzierung des Baus der Brücke und deren Unterhalt durch das Land nun mit der Frage der Einstufung des Bauwerks als Kreis- oder Landesstraße weitere Hürden aufgebaut würden. Vizepräsident Geimer wird deutlich: „Die Zukunft der Menschen in der betroffenen Region und die wirtschaftliche Weiterentwicklung an beiden Ufern des Rheins steht auf dem Spiel.” Die Bürger an beiden Ufern des Mittelrheintals seien nun gefordert, deutlich und sichtbar Position pro Brücke zu beziehen.
Der Beirat der IHK-Regionalgeschäftsstelle Montabaur, der auch die Interessen der Unternehmen auf der rechten Mittelrheinseite vertritt, erwartet, dass der Landrat des Rhein-Hunsrück-Kreises, Marlon Bröhr, sich eindeutig zur Mittelrheinbrücke bekennt und in diesem Sinn konstruktiv an deren zügigen Realisierung mitwirkt. (PM IHK Montabaur)
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Nachricht vom 09.03.2017 |
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