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Nachricht vom 02.04.2017
Politik
Kreistag beschließt einstimmig CDU-Antrag zur ehemaligen B255
Der Westerwälder Kreistag hat einstimmig dem von der CDU-Kreistagsfraktion vorgelgten Antrag zur Beauftragung von Planungsarbeiten für die jetzt als Kreisstraße abgestufte ehemalige B 255 – Ortsdurchfahrten zugestimmt. In den nächsten Jahren sollen auch Finanzmittel für den schrittweisen Ausbau zur Verfügung gestellt werden.
Montabaur. Kreistagsmitglied und Bürgermeister Klaus Lütkefedder begründete für die CDU-Kreistagsfraktion den Antrag: „Alle Beschlüsse, die wir hier im Kreistag fassen, sollten, da sind wir uns sicher einig, dem Wohle der Menschen im Westerwald dienen. Die drei Gemeinden Niederahr, Oberahr und Ettinghausen haben über Jahrzehnte die Last der überörtlichen und verkehrsreichen Ortsdurchfahrten ertragen. Jetzt haben es die Bürgerinnen und Bürger verdient, dass der Kreis die Voraussetzungen schafft, damit eine Entwicklung in den Orten möglich wird. Dazu müssen wir zügig Planungssicherheit schaffen, um die Chancen für diese Orte zu nutzen.

Auch der CDU-Fraktion ist klar, dass Einzelmaßnahmen des Kreisstraßenbaus üblicherweise nicht im Kreistag zu beschließen sind. In diesem Fall ist aber ein kurzfristiges Anstoßen der grundlegenden Planungsmaßnahmen beim Landesbetrieb unbedingt erforderlich. Und – das soll parallel zum bereits beschlossenen Kreisstraßenbauprogramm erfolgen.

Der Neubau der B 255 als Umgehungsstraße für die Orte Niederahr, Oberahr und Ettinghausen war das umfangreichste Straßenbauprojekt im Westerwald in den letzten Jahren. Die zentrale Nord-Süd-Verbindung im Westerwald, die B 255, ist nun bis zum Hahner Stock optimal ausgebaut.

Mit Fertigstellung der Umgehung wurde die bisherigen Bundesstraße, mit freier Strecke und drei Ortsdurchfahrten, zu Jahresbeginn 2017 in einer Länge von circa vier Kilometer zur Kreisstraße und das Reststück von circa einem Kilometer in Niederahr zur Landesstraße L 267 abgestuft. Damit ist nunmehr der Kreis seit 90 Tagen Eigentümer einer neuen Kreisstraße.

Seit der Eröffnung der neuen Strecke ist der Durchgangsverkehr in den Ortslagen erwartungsgemäß drastisch zurückgegangen. Damit ergibt sich erstmals seit Jahrzehnten für die Ortsgemeinden die Möglichkeit für eine innerörtliche Entwicklung. Und auch die VG-Werke können sich der Erneuerung der teils 40 Jahre alten Kanäle und Wasserleitungen widmen. Eine längere Straßensperrung der B 255 war ja vorher aufgrund der Verkehrsbelastung nicht denkbar.
Alle Beteiligten vor Ort haben lange darauf gewartet und stehen nun sozusagen Gewehr bei Fuß. Die Planungsbüros für die Tiefbauarbeiten sind ausgewählt und seitens der VG-Werke beauftragt. Die Ortsgemeinden haben Ideen entwickelt und erste Überlegungen mit ihren Planern für die Innenentwicklung angestoßen. Auf dieser Seite sind die Hausaufgaben gemacht, soweit es möglich ist.

Aber ohne den Kreis und den LBM kann es hier nicht weitergehen. Der Westerwaldkreis als neuer Eigentümer der Straße, muss nun Vorgaben machen, wie denn die neue Kreisstraße aussehen soll - Straßenbreite, genaue Lage, Vorfahrtsregelungen am Abzweig von Landes- und Kreisstraße, Ausbaustandard der Ortsdurchfahrten und der freie Strecke. Das muss gut geplant und vor allem mit den beteiligten Ortsgemeinden und den Werken abgestimmt sein.

Eine Umsetzung kann dabei aufgrund der finanziellen Mittel, der baulichen Kapazitäten und der Erreichbarkeit der einzelnen Orte sicher nur abschnittsweise in den nächsten Jahren erfolgen.

Eine ganz besondere Situation ergibt sich in Niederahr. Niederahr wurde vor wenigen Tagen als Schwerpunktgemeinde anerkannt. Das heißt, die Uhr für die Dorferneuerungsmaßnahmen tickt. Alle Maßnahmen müssen in spätestens acht Jahren umgesetzt und abgerechnet sein. Das hört sich lange an, ist es aber nicht, da die Überlegungen und Planungen für Niederahr erst dann richtig starten können, wenn die Eckpunkte für die Durchgangsstraße, also die Kreisstraße K 176, vorliegen.

Wir wissen alle, wie lange Straßenplanungen und deren Umsetzung „normalerweise“ dauern. Daher dürfen wir bei der neuen Kreisstraße keine Zeit verlieren und müssen die planerischen Voraussetzungen so schnell als möglich schaffen. Mit dieser Aufgabe ist der LBM umgehend zu beauftragen, dort müssen die Planungskapazitäten bereitgestellt werden. Wir können heute dafür sorgen, dass die Einwohner von Niederahr, Oberahr und Ettinghausen zeitnah eine Entwicklungsperspektive für ihre Orte erhalten. (PM Karl-Heinz Boll)


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