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Nachricht vom 10.04.2017 |
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Region |
Dekanatsvereinigung: Westerburger „Haus der Kirche“ wird vergrößert |
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Das Westerburger „Haus der Kirche“ wird der Sitz des künftigen Dekanats Westerwald und muss dafür deutlich vergrößert werden. Das haben die Vertreterinnen und Vertreter der Evangelischen Dekanate Bad Marienberg und Selters während ihrer gemeinsamen Synode in Roßbach beschlossen. Damit stimmte das Gremium umfangreichen Umbaumaßnahmen zu, die mit dem Dekanatszusammenschluss nötig werden. Denn in dem Gebäude ist zurzeit nur die Verwaltung des Dekanats Bad Marienberg beheimatet – für die Mitarbeitenden des Nachbardekanats Selters wäre dort noch kein ausreichender Platz. |
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Westerburg. Geplant ist, von der Stadt Westerburg ein 250 Quadratmeter großes Grundstück zu kaufen und auf ihm einen Anbau zu errichten. „Dieser schließt im Untergeschoss an den Rathausplatz an und ist im Erdgeschoss durch einen Zwischenbau mit dem heutigen ,Haus der Kirche’ verbunden“, erklärt Wolfgang Schäfer, Mitarbeiter des Dillenburger Architekturbüros „Wernerarchitekten“, das mit der Planung beauftragt ist. Der neue Komplex ist barrierefrei, optisch zurückhaltend-modern konzipiert und energiesparend. Bedenken äußern einige Synodale indes zur Flachdachbauweise des Anbaus. Schäfer betont jedoch, dass das Dach ein leichtes Gefälle habe und begrünt werden soll: „Mit solch einer Dachlösung haben wir bislang noch keine schlechten Erfahrungen gemacht. Sofern die Arbeiten sachgerecht ausgeführt werden, gibt es keine Unterschiede in der Lebensdauer zwischen leicht geneigten und Satteldachflächen“, sagt Schäfer.
Insgesamt bietet das neue „Haus der Kirche“ eine Büro- und Nutzfläche von rund 600 Quadratmetern. Dort, in der Neustraße 42, arbeiten künftig die Mitarbeitenden der Fachbereiche der regionalen Kirchenverwaltung – unter anderem der Dekan, die Sekretärinnen, die Verantwortlichen für die Erwachsenenbildung, die Altenheimseelsorge oder die Öffentlichkeitsreferenten. „Außerdem gibt es im neu gestalteten Gebäude Flächen für die Mitarbeitendenvertretung, einen Tagungsraum und diverse Räume für andere Funktionen“, ergänzt der Präses des Dekanats Bad Marienberg, Bernhard Nothdurft. Hinzu kommt, dass das Obergeschoss des bestehenden Gebäudes im Zuge der Umbaumaßnahmen teilsaniert wird.
Die Kosten für das Projekt liegen inklusive Grundstück bei rund 1,2 Millionen Euro. Den Großteil der Summe – knapp 70 Prozent – trägt die Landeskirche; etwa 30 Prozent müssen die beiden Dekanate selbst aufbringen. „Auf unsere beiden Dekanate kommen also Kosten von rund 400.000 Euro zu“, rechnet Nothdurft vor. „Um diesen Betrag schultern zu können, verwenden wir Rücklagen und nehmen ein zinsloses Darlehen bei der Landeskirche auf, das über die nächsten 15 Jahre zurückgezahlt wird.“
Die Arbeiten am neuen Dekanatssitz sollen Anfang 2018 beginnen: „Die Bauzeit beträgt voraussichtlich elf Monate“, sagt der Präses des Dekanats Selters, Michael Müller. „Die Mitarbeitenden des Dekanats Bad Marienberg arbeiten währenddessen vorübergehend an einem anderen Ort.“
Die Entscheidung über diese große Maßnahme fiel unterdessen klar aus: Die Synodalen haben das Projekt selbst ohne Gegenstimme und dessen Finanzierung mit nur drei Nein-Stimmen abgesegnet. „Eine große Hürde, die wir heute genommen haben – und eine wichtige Weichenstellung für die Zukunft“, sagt Präses Bernhard Nothdurft mit Blick auf den Dekanatszusammenschluss 2018.
Die Vereinigung ist also auf der Zielgeraden, betont der Bad Marienberger Dekan Martin Fries: „Wir sind mit den formalen und inhaltlichen Planungen schon sehr weit, sodass wir zum Zusammenschluss am 1. Januar 2018 auf einem guten Fundament miteinander weiterarbeiten können.“ Weiterarbeiten bedeutet für den Dekan des Dekanats Selters, Wolfgang Weik, vor allen Dingen das Gestalten inhaltlicher Schwerpunkte: „Das neue Haus der Kirche ist zwar Arbeitssitz vieler Mitarbeitenden, aber bei all unseren Planungen geht es letztlich darum, als evangelische Christinnen und Christen unseren Glauben glaubwürdig zu leben und die uns anvertrauten Gemeindeglieder zu stärken und zu ermutigen“, bringt es der Dekan auf den Punkt. „Die bisherige Zusammenarbeit in der Vorbereitung der Dekanatsvereinigung hat gezeigt, dass viele Mitarbeitenden gar nicht mehr zwischen den ehemaligen Dekanaten unterscheiden, sondern sich schon heute als Einheit verstehen.“ (bon)
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