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Nachricht vom 19.06.2017 |
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Kultur |
Lockruf der Trollfrauen wurde erhört |
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Die Anziehungskraft der kuhschwänzigen Trollschönheit Hulde und des nach deren Lockruf benannte Folktrio „Huldrelokkk“ aus Skandinavien war groß! Beim zweiten Konzert der diesjährigen Reihe von „Musik in alten Dorfkirchen“ im Kultursommer Rheinland-Pfalz in der evangelischen Kirche in Höhr-Grenzhausen blieb trotz herrlichem Sommerwetter und vielen weiteren Kulturveranstaltungen im Westerwald kein Platz frei. Die vielen Gäste wurden hineingezogen in den Zauber dämmriger nordischer Wälder. |
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Höhr-Grenzhausen. Für den Kirchenvorstand freute sich Hartmut Baden bei seiner Begrüßung über das voll besetzte Gotteshaus. Um Unterstützung für die Spendenaktion zu Gunsten der „Ärzte ohne Grenzen“ bat Uli Schmidt für die Kleinkunstbühne Mons Tabor als Veranstalter.
Dann betraten drei wie fantastische Zauberwesen gekleidete Musikerinnen von Huldrelokkk die Bühne: Kerstin Blodig ist eine in Norwegen beheimatete Größe skandinavischer und keltischer Weltmusik mit deutschen Wurzeln. Mit sanfter Stimme ist sie eine wahre Geschichtenerzählerin an mal kraftvoll gespielter, manchmal wie eine Harfe gezupfter Gitarre und an Bodhrán – einer Handtrommel.
Liv Vester Larsen aus Dänemark, Musikabsolventin mit dem Schwerpunkt skandinavische Folkmusik und breiter Live-Erfahrung, setzt ihre Geige mal breit und voll, mal voranstürmend ein. Und die Schwedin Mia Gunberg Ådin hat die Folktradition in der Stimme und in der Hand, meist in Form der traditionellen schwedischen Nykkelharpa.
Zweifellos einer der Höhepunkte des Abends war „Min bryllopsfest“, bei dem das westerwälder Publikum das gemeinsame tänzelnde Leitthema mitsingt, ansonsten sich aber drei nordische Sprachen zu einer ausgelassenen Hymne ergänzen. Das ist Skandinavien-Urlaub als prachtvolle Musik…und die steckt den Dreien einfach in der Seele.
Die vielleicht aber größte Stärke des Trios ist der dreistimmige A-Cappella-Gesang. So wechseln „Huldrelokkk“ mühelos zwischen Folk-Tänzen und lupenreinen Minne-Balladen. Ihre Musik klingt bei aller Mystik modern, ergreifend und raffiniert. Mal verträumt, mal frenetisch-brummend. Immer versteckt in dieser Musik ist feiner Humor.
Humorvoll auch die vermeintlich erste feministische Mittelalterballade. Diese haben die drei Damen stark gekürzt: „Von 573 auf 225 Strophen“, ulkt Blodig. Es geht um einen Ritter, der seine Dame nicht wie üblich einfach raubte, sondern sie zuvor fragte. Die Forderungen, die die Schöne stellte, waren so zahlreich, dass der Held freiwillig umdrehte.
Es folgen heitere und traurige Gesänge, bittersüße Instrumentalstücke, ein Lied über die blaue Anemone der Freiheit. „Wenn ihr im Wald spazieren geht, passt gut auf euer Herz auf. Ihr könntet es verlieren.“ Die Warnung kommt zu spät. Das Publikum hat sein Herz längst an „Huldrelokkk“ verloren und forderte rhythmisch klatschend und stehend mehrere Zugaben.
(PM Uli Schmidt) |
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Nachricht vom 19.06.2017 |
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