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Nachricht vom 28.06.2017
Region
Umweltgerechtes Handeln fördern
Wie kann eine Kirchengemeinde etwas für den Erhalt der Umwelt tun? Mit diesem Thema beschäftigten sich die Pfarrer und Mitarbeitenden des Evangelischen Dekanats Bad Marienberg bei einer Versammlung in Westerburg. Referentin war die Klimaschutzmanagerin Kathrin Saudhof vom Zentrum für Gesellschaftliche Verantwortung der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau (EKHN).
Kathrin Saudhof stellt das Umweltsiegel Grüner Hahn vor. Foto: EKHNWesterburg. Sie zeigte den Teilnehmenden zahlreiche Möglichkeiten auf, ihre Umweltbilanz beim Energie- und Wasserverbrauch, im Einkauf von Rohstoffen, der Abfallvermeidung, bei Reinigungsmitteln, im Straßenverkehr und bei der Nutzung von kirchlichen Gebäuden zu verbessern.

Zunächst überlegten die Gemeindepfarrer und Dekanatsmitarbeiter, wo in ihren Kirchengemeinden und Arbeitsbereichen Verbesserungsbedarf vorhanden ist und wo Möglichkeiten zur Optimierung der Ökobilanz bestehen. Die Ideen reichten von der Papiervermeidung im Büro über die Verwendung von Fair-Trade Kaffee bei Gemeindefesten bis zur energetischen Sanierung von Gebäuden. Um mögliche „Blinde Flecken“ im Handeln zu erkennen, können Kirchengemeinden eine Zertifizierung anstreben.

Kathrin Saudhof stellte den Teilnehmern das kirchliche Umweltsiegel „Grüner Hahn“ vor. Es orientiert sich an der EU-Verordnung EMAS, das schrittweise die Verbesserung der Ökobilanz durch die Einführung dauerhafter Strukturen und die Stärkung der Eigenverantwortlichkeit erreichen will. Folgende Ziele können, nach Erfahrung der Ev. Landeskirchen in Baden und Bayern, in denen der Grüne Hahn seit Jahren etabliert ist, durch die schrittweise Veränderung erreicht werden: bis zu 10 Prozent weniger Restmüll, bis zu 20 Prozent weniger Wasserverbrauch, bis zu 30 Prozent weniger Wärmeenergieverbrauch (Heizung) und bis zu 40 Prozent weniger Stromverbrauch. Wird der Verbrauch von Energie und Wasser reduziert, sinken in der Regel auch die Kosten, so dass mehr Geld für andere Aktivitäten der Kirchengemeinde übrig bleibt. Mit Hilfe eines Umweltauditors wird der Ist-Zustand der Kirchengemeinde aufgenommen, ein Maßnahmenplan erstellt und das Umweltmanagementsystem schrittweise eingeführt. Das Gütesiegel „Grüner Hahn“ soll zu mehr Umweltfreundlichkeit, Klimaverträglichkeit, Sozialverträglichkeit und Fairness, Nachhaltigkeit und die Bewahrung der Schöpfung beitragen. Der Grüne Hahn kann nicht nur von Kirchengemeinden sondern auch von kirchlichen Einrichtungen, wie Tagungshäusern und Kindertagesstätten eingeführt werden. (shg)

Hintergrund
Der „Grüne Hahn“ ist die auf kirchliche Bedürfnisse zugeschnittene Form des Öko-Audits nach der EU-Norm EMAS. Diese EU-Norm ist eine freiwillige Umweltzertifizierung für Unternehmen und Organisationen. Mit der Einführung eines kirchlichen Umweltmanagements etabliert man Strukturen in der eigenen Organisation, die eine schrittweise Verbesserung der Umweltauswirkungen zum Ziel haben. Betrachtet werden vor allem die Bereiche Energie, Wasser, Einkauf, Abfall, Mobilität und Biodiversität. Das kirchliche Umweltmanagement wurde ökumenisch entwickelt und ist bereits in vielen Landeskirchen, Diözesen und Freikirchen etabliert. In der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau (EKHN) werden seit Herbst 2015 Kirchengemeinden und kirchliche Einrichtungen aktiv bei der Einführung des „Grünen Hahns“ unterstützt. Dies ist eine Maßnahme im Rahmen des integrierten Klimaschutzkonzepts der EKHN, das im Jahr 2012 verabschiedet wurde.

Ansprechpartnerin zum „Grünen Hahn“ in der EKHN: Kathrin Saudhof, Klimaschutzmanagerin im Zentrum Gesellschaftliche Verantwortung der EKHN, Telefon 06131 – 28744-52, .saudhof@zgv.info. Mehr Informationen online auf www.gruenerhahn-ekhn.de.
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