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Nachricht vom 02.08.2017
Region
Trotz konstruktiven Dialogs: Die Bedenken zu Ultranet bleiben
Die Bundestagsabgeordneten Gabi Weber (Montabaur) und Detlev Pilger (Koblenz) sehen die Entwicklung um die geplante Stromtrasse mit großer Sorge. Neben den befürchteten negativen Folgen für Mensch und Umwelt ist es für die Abgeordneten nicht hinnehmbar, dass fast überall in Deutschland der Erdverkabelung der Vorzug gegeben wird, während in einer der am dichtesten besiedelten Regionen Deutschlands, die gleichzeitig UNESCO-Weltkulturerbe ist, eine neue Stromübertragungstechnik in 20 Metern Abstand zur Bevölkerung pilotiert werden soll.
SymbolfotoMontabaur. Gewisses Unbehagen bei betroffenen Bürgerinnen und Bürgern erregt seit bald zwei Jahren die geplante HGÜ-Leitung (Hochspannungs-Gleichstrom- Übertragung) Ultranet, die auch durch Teile des Westerwaldes laufen soll. Denn die Trasse soll in einem Pilotprojekt auf der bereits bestehenden Wechselstromleitung laufen, welche bereits sehr nah an der Wohnbebauung in Eitelborn, Urbach und anderen Ortschaften verläuft. Eine Verlegung als Erdkabel ist derzeit ausgeschlossen.

Die Bundestagsabgeordneten Detlev Pilger (Koblenz) und Gabi Weber (Montabaur) (beide SPD) luden vergangene Woche die betroffenen Akteure zu einem weiteren Gespräch nach Simmern ein. Gemeinsam mit dem Staatssekretär im Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi), Rainer Baake, sowie Vertreterinnen und Vertretern des Aktionsbündnisses Ultranet, in dem sich diverse Bürgerinitiativen zusammengeschlossen haben, sprachen die Abgeordneten über Aussichten, mögliche Konflikte durch kleinteilige Verlegungen der Trasse zu entschärfen und denkbare Auswirkungen auf den menschlichen Organismus zu erforschen.

Das Gespräch reihte sich ein in diverse Ansätze, welche die Mitglieder des Bundestages (MdB) Pilger und Weber bereits seit mehreren Monaten verfolgen. So hatte es in Berlin beispielsweise bereits im Januar ein Gespräch mit Wirtschaftsministerin Brigitte Zypries sowie im Mai mit dem Betreiber der geplanten Trasse, Amprion, gegeben, um mögliche Alternativen zum geplanten Pilotvorhaben zu bedenken. Zudem führten die beiden Abgeordneten zahllose Gespräche mit ihren Fraktionskolleginnen und -kollegen. Als ein Ergebnis des Gesprächs in Simmern verwies Staatssekretär Baake auf verschiedene Forschungsvorhaben des Bundesamtes für Strahlenschutz (BfS) zum Strahlenschutz beim Stromnetzausbau, die Mitte Juli in Berlin vorgestellt worden waren und deren Ergebnisse beim Bau berücksichtigt werden sollen.
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