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Nachricht vom 07.08.2017 |
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Wirtschaft |
Netzexperten bereiten Umstellung im Erdgasnetz vor |
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Es ist eines der größten Projekte, das die Energieversorgung Mittelrhein (EVM-Gruppe) jemals stemmen musste: In den Jahren 2021 bis 2023 wird das Erdgas-Netz in der Region von L- auf H-Gas umgestellt. Hinter dieser Bezeichnung verbergen sich Erdgas mit niedrigem (L = low) und solches mit hohem (H = high) Brennwert. 160.000 Haushalte sind in der Region betroffen. |
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Region. Dass es zu dieser Umstellung kommt, hat mit der Tatsache zu tun, dass sich die L-Gasvorräte in den Niederlanden absehbar dem Ende neigen und die von dort bisher belieferten Gebiete in Deutschland spätestens im Herbst 2029 vorwiegend mit H-Gas aus Norwegen, Russland und Großbritannien versorgt werden. Dem bundesweiten Fahrplan entsprechend ist das Netzgebiet der EVM-Gruppe voraussichtlich in den Jahren 2021 bis 2023 an der Reihe.
Was vordergründig nach einem einfachen Lieferantenwechsel aussieht, stellt sich bei näherer Betrachtung als hoch komplexes Unterfangen heraus. So komplex, dass sich die Experten der Energienetze Mittelrhein (ENM), der Netzgesellschaft der EVM-Gruppe, damit bereits seit 2015 befassen. Unter anderem sind hierzu aufwendige Netzberechnungen notwendig, damit für jeden Anschlussnutzer eine nahtlose Gasversorgung gewährleistet ist. Die Versorgung wird durch den Gaswechsel nicht unterbrochen. Projektleiter Andreas Weiland stellt hier die Weichen und sorgt mit einem professionellen Projektmanagement dafür, dass an alles gedacht wird. Was er und sein Team analysieren, planen und vorbereiten, bleibt für die rund 160.000 betroffenen Haushalte in der Region derzeit noch im Verborgenen. Das ändert sich vom Jahr 2019 an: Dann werden die Haushalte in insgesamt 257 Kommunen nach und nach über die bevorstehende Marktraumumstellung schriftlich informiert. Mindestens vier Wochen vor dem ersten Betreten erhält jeder betroffene Haushalt nochmal ein Ankündigungsschreiben.
Da nach der Umstellung ein Gas mit einem anderen Brennwert durch die Leitungen im EVM-Versorgungsgebiet strömt, ist faktisch jeder Haushalt unmittelbar betroffen, der mit Erdgas beliefert wird - ob für die Heizung, zum Betrieb eines Gasherdes oder zu anderen Zwecken. „Alle Geräte, die derzeit noch mit L-Gas betrieben werden, müssen entsprechend angepasst werden“, erläutert Andreas Weiland. Zu diesem Zweck lässt die ENM rechtzeitig vor der Umstellung alle Geräte in den Haushalten erfassen. Danach ermitteln die Fachleute, was genau an den jeweiligen Geräten zu welchem Zeitpunkt verändert werden muss. Die Kosten für diese Umstellung übernimmt die ENM, ebenso wie die Anpassung der Geräte selbst.
„Unsere Experten werden für einen reibungslosen Ablauf sorgen und gewährleisten, dass die Kunden im Prinzip von der Umstellung nichts merken. Das einzige, was sie tun müssen, ist unseren Monteuren zum entsprechenden Zeitpunkt die Tür öffnen: einmal bei der Erfassung und dann etwa ein bis zwei Jahre später für die Anpassung ihrer Gasgeräte“, berichtet Hoffknecht.
Eine Anpassung ist in der Regel bei allen Geräten möglich, die bei den Kunden im Einsatz sind. Nur bei veralteten Anlagen ist dies in einzelnen Fällen nicht mehr machbar. Wer daher ein neues Gerät beschaffen muss oder aber die Gelegenheit nutzt, seine Anlage zu modernisieren und auf einen energieeffizienten Stand zu bringen, der erhält eine Erstattung von 100 Euro gemäß Energiewirtschaftsgesetz. Zusätzlich hat das Bundeswirtschaftsministerium eine Verordnung erlassen, nach der je nach Gerätealter bis zu 500 Euro pro Gerät gibt. Über die genauen Modalitäten wird die EVM-Gruppe noch rechtzeitig informieren.
Da schon aus logistischen Gründen die Umstellung des Netzgebietes der EVM-Gruppe nicht auf einen Schlag erfolgen kann, erstreckt sich die Phase der eigentlichen Geräteanpassung auf insgesamt drei Jahre. Gestaffelt nach den entsprechenden Netzkopplungspunkten, von denen sich das Erdgasnetz in die jeweiligen Gebiete verzweigt, sind nach und nach die Gebiete im Westerwald, in der Vordereifel, am Mittelrhein und im Hunsrück an der Reihe. Start der Umstellung ist im Jahr 2021 im Westerwald, wobei mit der Erhebung der Geräte ein bis zwei Jahre vorher begonnen wird. Auch an die Industriekunden, die Erdgas in ihren teilweise komplexen Prozessen verwenden, ist gedacht. Sie erhalten ebenso mindestens zwei Jahre vorher die schriftliche Information zum Gaswechsel. Alles Weitere stimmen die Energienetze Mittelrhein dann individuell ab. Netzkopplungspunkte gibt es im Westerwald in Montabaur, Höhr-Grenzhausen, Dernbach, Ransbach-Baumbach und Großmaischeid, im übrigen ENM-Gebiet in Bad Hönningen, Andernach, Linz, Kripp, Kalenborn, Neuwied und Bendorf.
Insgesamt rechnet die ENM mit Umstellungskosten in Höhe von bis zu 70 Millionen Euro. Die Finanzierung ist bundesweit einheitlich geregelt: Die entstehenden Kosten werden in Form einer Marktraum-Umstellungsumlage von allen Erdgaskunden in Deutschland getragen. Diese Umlage fließt in die Netzentgelte ein, die Bestandteil der jeweiligen Erdgaslieferpreise ist. |
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Nachricht vom 07.08.2017 |
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