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Nachricht vom 18.09.2017
Kultur
Bergbühne Wallmerod zeigte Ehepaar Luther
Am Sonntag, 17. September fand in der Christuskirche in Wallmerod eine in vielerlei Hinsicht historische Aufführung statt: das Theaterstück „Dr. Martinus Luther – Katharina von Bora. Ein Glaube - Eine Liebe - Eine Ehe“ der Bergbühne Wallmerod. In dem Drei-Personen-Stück der Autorin Bärbel Vienna-Garn geht es um die historischen Personen der Reformation, erforscht anhand von originalen Briefen aus dem 16. Jahrhundert und gesprochen in der Sprache der damaligen Zeit.
Katharina und Martin Luther in der Christuskirche Wallmerod. Fotos: VeranstalterWallmerod. Obgleich die Sprache mittelalterlich war, so sahen die anwesenden Zuschauer doch Szenen einer Ehe, wie sie nicht nur in Nuancen auch heute so manche Ehe prägen. Zudem erschienen die beiden Hauptpersonen in neuem Licht. Katharina von Bora, die geflohene Nonne, zeigte sich nicht nur als gestandene Hausfrau und Verwalterin, sondern gefiel auch in der Rolle der verliebten und den menschlichen Freuden nicht abgeneigten Frau.

Martin Luther, der große Reformator und Theologe, entpuppte sich als schlechter Finanzverwalter aber auch als sensibler und herzlicher Mensch, der ebenfalls den Genüssen des Lebens nicht ablehnend gegenüberstand.

Die beiden Protagonisten wurden hervorragend und authentisch von Pfarrerin Heike Meissner und ihrem Ehemann Pfarrer Heinrich Meissner in Szene gesetzt. Nicht nur die umfangreichen Texte fanden Anklang, sondern auch das stumme Spiel mit Mimik und Gestik wusste die anwesenden Zuschauer zu überzeugen. In der Eingangsszene wurde Katharina von Bora als Novizin von Sarah Gläßer ebenfalls überzeugend dargestellt. Schon hier zeichnete sich ab, dass Katharina trotz ihrer Frömmigkeit für das Klosterleben wohl nicht wirklich geeignet war.

Den Zuschauern wurde nicht nur ein schöner, sondern auch ein anregender Theaternachmittag geboten. Anschließend waren alle noch eingeladen bei einem kleinen Imbiss über das Gesehene zu diskutieren. Alles in Allem eine gelungene Veranstaltung.

Wer nicht dabei sein konnte, muss nicht traurig sein, denn die Bergbühne gastiert noch am 22. Oktober in Pohlheim-Hausen. Die letzte Vorstellung ist am 21. November im Kultur-Keller Montabaur. (PM)
   
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