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Nachricht vom 27.11.2017
Region
Kontrolle junge Fahrer brachte Reihe Verstöße ans Licht
Am Montag, 27. November, von 15 bis 20.30 Uhr, führt die Polizeiinspektion Westerburg im Sinne des „Projekts 25“ eine übergreifende Kontrollmaßnahme durch. Zum einen wurde der verkehrsunfallpräventive Ansatz und damit einhergehend die Kontrolle insbesondere der Risikogruppe „Junge Fahrer“ fokussiert. Hier wurden zur Bekämpfung der Hauptunfallursachen neben Alkohol- und Drogenkontrollen auch Geschwindigkeitskontrollen sowie in Anbetracht der bereits angebrochenen dunklen Jahreszeit Überprüfungen der Beleuchtungseinrichtungen durchgeführt.
Fotos: RSMWesterburg. Ferner war die Bekämpfung der Wohnungseinbruchskriminalität Zielrichtung der Kontrollmaßnahme, weshalb die Kontrollstellen zu erfahrungsgemäß hauptsächlichen Zeiten allesamt an überörtlich relevanten Streckenabschnitten eingerichtet wurden.

Die 33 eingesetzten Einsatzkräfte der Polizei betrieben neben intensiven mobilen Kontrollen im gesamten Dienstgebiet insgesamt vier Kontrollstellen. Diese wurden in den Ortslagen Wallmerod (Frankfurter Straße, B 8), Höhn (Rheinstraße, B 255), Ailertchen (Hauptstraße, B 255) und Rennerod (Hauptstraße, B 54) eingerichtet.

Bei rund 38 Prozent der kontrollierten Fahrzeuge wurden teilweise nicht unerhebliche Mängel festgestellt, deren Behebung nun von der Polizei im Rahmen des Mängelberichtsverfahrens überprüft wird. Darüber hinaus wurden sechs Fahrzeugführer, allesamt im Alter zwischen 20 und 32 Jahren, kontrolliert, die unter Drogeneinfluss standen. Bei drei Personen wurden bei der Durchsuchung zudem Betäubungsmittel gefunden und sichergestellt. In allen dieser Fälle wurden Strafanzeigen wegen Verstößen gegen das Betäubungsmittelgesetz eingeleitet, Blutproben entnommen und die Führerscheine sichergestellt.

Eine Strafanzeige wurde wegen Verstoßes gegen das Kraftfahrzeugsteuergesetz und 18 sonstige Ordnungswidrigkeiten-Verfahren eingeleitet.

Unfallstatistik
Während im Dienstgebiet der Polizeiinspektion Westerburg in den vergangenen zwei Jahren gerade bei tödlichen Verkehrsunfällen eine erfreuliche Entwicklung zu verzeichnen war, ist die Anzahl der Verkehrsunfälle mit Personenschaden im Jahr 2017 wieder angestiegen. Alleine die Risikogruppe „Junge Fahrer“ war im Jahr 2017 bislang an 344 von insgesamt 1465 Unfällen und somit an 23,5 Prozent der Verkehrsunfälle beteiligt. Bei Unfällen mit Personenschaden ist die Altersgruppe der jungen Fahrer noch deutlicher vertreten. In diesen Unfallkategorien war die Altersgruppe im gleichen Zeitraum an 64 von insgesamt 184 Unfällen mit Personenschaden und somit an rund 35 Prozent beteiligt. Vor dem Hintergrund der Tatsache, dass der Anteil der Altersgruppe „Junge Fahrer“ bundes- wie landesweit lediglich bei etwa 7,5 Prozent liegt, spricht die Polizei zurecht von einer Risikogruppe, die im besonderen Fokus der polizeilichen Verkehrssicherheitsarbeit stehen muss.

Neben Fehlern beim Überholen und alkohol- und/oder drogenbedingte Verkehrsuntüchtigkeit tritt als Hauptunfallursache nach wie vor nicht angepasste Geschwindigkeit auf. Bei knapp über zehn Prozent aller in diesem Jahr im Dienstgebiet Westerburg aufgenommenen Verkehrsunfälle war nicht angepasste Geschwindigkeit unfallursächlich.

Hintergrund „Projekt 25“ der Polizeidirektion Montabaur
Seit dem Jahr 2009 betreibt die Polizeidirektion Montabaur das „Projekt 25“, ein Verkehrspräventionsprojekt, das sich vordergründig an die Risikogruppe der sogenannten „Jungen Fahrer“ richtet. Dieser Initiative ging im Jahr 2009 eine Vielzahl tödlicher Verkehrsunfälle unter Beteiligung junger Fahrer voraus, die sich auf den Straßen des Westerwaldkreises ereignet haben. Zwischen Januar und September starben in jenem Jahr bei sechs Verkehrsunfällen im Kreis elf Menschen. Unfallursächliches Verhalten war zumeist nicht angepasste Geschwindigkeit.

Um dieser besorgniserregenden Entwicklung entgegenzutreten, wurde im Oktober 2009 bei der Polizeidirektion in Montabaur eine Projektgruppe gegründet, deren Zielsetzung es war, die Zahl dieser Unfälle zu verringern und gezielt junge Menschen anzusprechen, um auf die Gefahren im Straßenverkehr aufmerksam zu machen. Der Name für diese Gruppe war schnell gefunden: Projekt 25 – in Anlehnung an die Altersobergrenze der „jungen Fahrer“, die die Polizeistatistik zwischen 14 und 24 Jahren einordnet.

Nachdem zu Beginn eine Vielzahl von Ideen gesammelt und zusammengetragen wurde, entschloss man sich dazu, dieser Unfallentwicklung mit einem Maßnahmenbündel entgegenzutreten. Zum einen beabsichtigte man, mittels Plakaten, eines eigenen Kinospots und mittlerweile sogenannten „Crash-Kurs“-Veranstaltungen an weiterführenden Schulen und Gymnasien junge Menschen zu erreichen und auf diesem Wege mit ebendieser Problematik, also den Gefahren des Straßenverkehrs und vor allem den möglichen dramatischen Konsequenzen eines Verkehrsunfalls zu konfrontieren. So findet auch am kommenden Mittwoch, 29. November in der Berufsbildenden Schule in Westerburg eine Crash-Kurs-Veranstaltung statt. (woti)

       
     
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