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Nachricht vom 11.12.2017
Kultur
"@coustics" im Stöffel-Park – Alte Schmiede an drei Abenden gefüllt
Ho, ho, ho - es wird tatsächlich Winter, wenn die "@coustics" in Enspel ihre „Die etwas andere Weihnachtsgeschichte“ aufführen. Es gab reichlich Schnee, und als der letzte Ton am Sonntagabend verklang, kündigte sich alsbald trauriges Tauwetter an. Dazwischen lagen drei Abende mit mehreren Hundert Besuchern, eine gemütliche Atmosphäre, Musik und Geschichten – und ein Glas Wein samt Brezel in der Hand.
"@coustics" im Stöffel-Park. Fotos: Röder-MoldenhauerEnspel. Das Publikum konnte es sich in der Alten Schmiede im Stöffel-Park gut gehen lassen, die lockere Stimmung und die tollen Stimmen der vier „@coustiker“ taten ihr Übriges...

Die feine Herrenband trat nicht alleine auf, sondern mit „Geschichtenerzählern“. Diese Rollen übernahmen dieses Mal ganz neu Peter Schlosser (Herdorf) und Armin Schneider (Burbach). Es gab ein bisschen zum Schmunzeln, ein bisschen zum Nachdenken. Leider war so mancher Gedankengang nicht nachvollziehbar, und manche Anekdote schien wie aus einer anderen Zeit – wenn Schneider etwa von Haushaltsgeld sprach, das der Mann der Frau zuteilt. Insofern also etwas „nostalgisch“ angehaucht. Aber das war nicht so bedeutend, denn es menschelte recht angenehm, und dass es den beiden Männer hauptsächlich darum ging, Werte zu vermitteln – Liebe, Hoffnung, Verständnis und so Schönes mehr – wurde klar deutlich. Ein Auszug von den beiden: Peter: „Lach mal!“ Armin: „Ich bin Siegerländer.“ An guten Tipps, die auch Lebenshilfe bieten wollten, wurde nicht gespart: „Loben ist wie Hefe. Es kann auch helfen, sich zu entfalten.“ Oder die Weisheit, dass Erfolg und Misserfolg zusammengehören - zum Trost wurde der Anblick des Regenbogens (der ohne Regen nicht entstünde) anempfohlen. Schneider hielt zudem noch ein (längst überfälliges) Plädoyer für das Nettsein. Und viel Applaus erhielt Peter Schlosser für seinen Gesangsbeitrag „That’s Amore“, den er nach einer langen Pause, die erfüllt von Gesprächen war, darbot.

Langjährige "@coustics-Fans" mögen diese Lieder wohl am liebsten: etwas Gitarre und Stimme und Cajon – wie bei „Power of Love“, das Eddi Stinner (Gesang, Gitarre, Trompete, Banjo) mit seiner Reibeisenstimme sang, die sich auch bestens für das Smokie-Medley („Lay Back in the Arms of Someone“ , „Needles and Pins“ und so weiter) eignet. Humorvoll und sympathisch moderierte Bernd Gudernatsch (Gesang, Cajon, Percussion) die Beiträge an. Und es ist eine Freude ihm zuzuhören, wenn er beispielsweise „Fernando“ (ABBA) interpretiert oder „Rock’n’Roll is King“ (ELO) singt. „You’ll Never Walk Alone“ erklang auch noch - überraschender Weise unterbrochen für eine Lesung aus der Bibel. Warum alle Zeuge von „Mariä Verkündigung“ wurden? Das erschloss sich nicht. Die meisten kennen die Geschichte und werden sie beim Weihnachtsgottesdienst schon wieder hören, und die anderen möchten gerne ganz darauf verzichten.

Wie aus Liedern von Jürgen Markus, Pink und Helene Fischer eines werden kann, bewiesen die "@coustics" auch noch. Stefan Bender (akustischer Bass, Gesang) ist eine ebenso verlässliche wie zurückhaltende Größe im Quartett. Das Akkordeonspiel von Bruno Kötting (Gesang, Akkordeon, Gitarre) prägt den @coustic-Sound mittlerweile deutlich. Seine Stimme trat bei Liedern wie „Ich war noch niemals in New York“ (Udo Jürgens) in den Vordergrund. Das Stück wurde gekonnt mit „New York, New York“ (Frank Sinatra) mulitkultimäßig zum hörenswerten Musik-Sandwich verarbeitet.

Zum guten Abschied – nach einigen Liedern, die vom Publikum klatschend und mitsingend untermalt wurden – gab es noch Weihnachtliches: „Fairytale of New York“ (The Pogues) etwa, aber auch „So this is Chrismas“ (John Lennon), als Dank an Martin Rudolph (Geschäftsführer des Stöffel-Parks) und sein Team, und schließlich ein gemeinsames „Stille Nacht“. Die TV-Stars (an dem Wochenende waren die @coustics bei WW-TV im Gespräch, wie mit einem Augenzwinkern stolz ausgeführt wurde) beendeten ihr Programm nach rund drei Stunden inklusive Pause. Wieder ist ein "@coustic-Jahr" vorbei.

Die gute Botschaft lautet jedoch: Die Band tritt wieder am 30. Juni 2018 im Stöffel-Park auf! Um Enttäuschungen zu vermeiden, gibt es jetzt schon die Möglichkeit, für die Auftritte der "@coustics" im Dezember 2018 Karten zu reservieren. Denn viele haben für die letzten Konzerte kein Ticket mehr bekommen können. Die Auftritte in 2018 finden am 7. (20 Uhr), 8. (20 Uhr) und 9. Dezember (19 Uhr) statt. Das Ticket kostet 15 Euro (17 Euro Abendkasse). Reservierung per E-Mail an info@stoeffelpark.de. Die Kartenvergabe erfolgt nach Eingangsdatum.
Tatjana Steindorf
 
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