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Nachricht vom 02.03.2018
Region
Frischlinge am Start - wollen „Hilfe erfahren“
Viele gute Wünsche begleiten die abenteuerlustigen sechs Männer mit ihren drei rallyefähigen Autos auf dem 8.000 Kilometer langen Weg von Hachenburg nach Banjul/Dakar in Afrika. Das Motto: „Hilfe erfahren!“
Fotos: Reinhard PanthelHachenburg. Gute Laune herrschte auf dem Brauereigelände der Westerwaldbrauerei Hachenburg, als die „Frischlinge“ zur großen Fahrt starteten. Eine Strecke von 8000 Kilometern ist in 70 Etappen zu bewältigen. Doch bevor es soweit war, mussten sich viele fleißige Hände bewegen um die Fahrzeuge in den Zustand zu versetzen, dass sie die Strapazen aushalten können und danach beim Verkauf vor Ort auch einen gewissen Wert darstellen. Schließlich gilt es ja ein lobenswertes Vorhaben zu finanzieren. Die Engel auf zwölf Rädern bringen nicht nur Spendengelder mit, sondern wollen den Schulbau mit acht Klassenräumen in Serenkunda (Gambia) finanzieren.

Bruno Meder, Stefan Andres, Lars Hümmeler, Markus Grodtmann, Bernd Hilz und Markus Windhagen bildeten ein Team, bei dem sich jeder auf den anderen verlassen kann. Das wurde schon während den 15 Monaten in der Vorbereitungszeit deutlich. Bis zum Start waren viele Stunden harter Arbeit und das Bemühen nötig, die Spendenfreudigkeit zu animieren. So mancher Euro wurde gesammelt und für jede Unterschrift auf einem der Rallyefahrzeuge konnte eine Spende erwartet werden. Getreu dem Motto: Viele Wenig gibt ein Viel. So sind zahlreiche Spenden auf dem Konto gelandet, wobei sich auch zahlreiche Firmen in den Dienst der guten Sache stellten. Am Tag der Abreise trudelte noch ein Scheck über 5000 Euro von der Maschinenbaufirma Schumacher in Eichelhardt ein und wurde mit Beifall der Zuschauer belohnt. Sogar Kinder der Grundschule Altstadt kamen persönlich mit einem Brief und wünschten gute Reise. Über einen Scheck von .1000 Euro durfte sich die Stiftung „fly & help“ von Reiner Meutsch freuen.

Vor einigen Jahren gab es eine ähnliche Tour, die nach Jordanien führte. Diesmal sind Strecke und Hilfsprogramm gewachsen. Stadtbürgermeister Stefan Leukel ließ es sich nicht nehmen, die Abenteurer persönlich zu verabschieden und ihnen mit ihrem Einsatz für den guten Zweck auch Lob und Anerkennung auszusprechen. Schließlich gehe es ja darum, den ärmeren Kindern zu helfen und eine Ausbildung zu ermöglichen. Ortsvorsteherin Anne Nink schloss sich mit guten Wünschen an. „Kommt gesund zurück“, sagte sie erleichtert, weil diesmal ihr Mann Detlef nicht mit von der Partie war. Brauereichef Jens Geimer beglückwünschte die tolle Mannschaft, auf die man auch ein bisschen neidisch sein könne. Man freue sich schon jetzt auf den angekündigten Film über diese Reise, der bei der Rückkehr gezeigt werde.

Die älteren Allrad-Subaru-Fahrzeuge, die für diese Rallye angekauft wurden, durften den Kaufpreis von drei Mal 1.111 Euro nicht überschreiten. In mühevoller Kleinarbeit wurden die älteren Autos repariert, instandgesetzt und lackiert. Alle mit Dachständern für schwerere Lasten vorbereitet. Das war bei der Präsentation bis ins Detail zu bewundern. Auf dem Dach waren jeweils vier Ersatzreifen und zusätzliche Benzinkanister verstaut. Aber den aufmerksamen Beobachtern fiel auf, dass auch an Hilfswerkzeuge und sogar einen Spaten gedacht war. Besonders kurios die Installation einer Außendusche.

Start und Ziel ist das Firmengelände der Westerwaldbrauerei in Hachenburg. Die heutige erste Etappe soll in Lyon in Südfrankreich enden. Von hier aus geht es dann über die Pyrenäen bis in den Süden Spaniens zur Fähre der Meerenge von Gibraltar und von dort aus auf den afrikanischen Kontinent. Von Marokko aus, das Atlasgebirge überquerend durch die Wüste der Sahara, Mauretanien und nach Senegal. Erneut muss eine Fähre genutzt werden um den Gambia-Fluss zu überqueren. Ziel ist Banjul, ganz in der Nähe von Dakar, wo sonst die großen Rallyes von Paris nach Dakar enden. Nach tagelangem Sitzen im Auto auf holprigen Straßen und Wegen ist der Rückflug eine Erholung. Nach der Rückkehr wird ein weiteres Mal der Ruf „Hui Wäller!“ erklingen und wie vor der Abfahrt ein Gläschen Hachenburger Bier zischen. Repa
       
       
     
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