WW-Kurier |
Ihre Internetzeitung für den Westerwaldkreis |
|
Nachricht vom 24.04.2018 |
|
Politik |
Krankenhausversorgung: Es braucht auch neue Wege |
|
Landtagsabgeordnete Dr. Tanja Machalet (SPD) hatten den Präsidenten der Deutschen Krankenhausgesellschaft, Dr. Gerald Gaß, eingeladen. Er setzte sich leidenschaftlich für den Erhalt der ländlichen Krankenhausstandorte in Rheinland-Pfalz ein. Er plädierte auch dafür, neue Wege zu gehen, um die Kliniken im ländlichen Raum zu stabilisieren, wenn es sinnvoll sei. „Dazu muss man allerdings Geld in die Hand nehmen“, so der Mediziner bei der Veranstaltung im Montabaurer Brüderkrankenhaus. |
|
Montabaur. Mit einem leidenschaftlichen Plädoyer setzte sich Dr. Gerald Gaß, Präsident der Deutschen Krankenhausgesellschaft, für den Erhalt der ländlichen Krankenhausstandorte in Rheinland-Pfalz ein, als er auf Einladung von Dr. Tanja Machalet, MdL, im Rahmen der Veranstaltungsreihe „Tanja trifft …“ in Montabaur zu Gast war. Die SPD-Landtagsabgeordnete hatte ins Brüderkrankenhaus eingeladen. Vor einem interessierten Fachpublikum aus Ärzteschaft, Krankenhäusern, Pflegepersonal, Kassenvertretern und Kommunalpolitikern diskutierten sie und ihr Gast zu Beginn die aktuelle Entscheidung des Gemeinsamen Bundesausschuss (GBA) zu stationären Notfallkliniken. Gaß machte deutlich, dass das Votum gegen die Vertreter aus dem Reihen der Krankenhäuser im Ausschuss zustande gekommen ist. Machalet begrüßte, dass die rheinland-pfälzische Gesundheitsministerin Sabine Bätzing-Lichtenthäler angekündigt hat, von den Ausnahmemöglichkeiten, die der GBA zulässt, Gebrauch zu machen, um die stationäre Notfallversorgung vor allem im ländlichen Raum zu garantieren.
Man muss Geld in die Hand nehmen
Dass man, um die Versorgung in einer ländlichen Region sicher zu stellen, auch neue Wege gehen muss, machte Gerald Gaß am Beispiel von Meisenheim deutlich. Hier hat das Landeskrankenhaus, dessen Geschäftsführer Gaß ist, seine neurologische Fachklinik am Ort mit einem kleinen Krankenhaus zusammen geführt, einen Neubau mit 150 Betten erstellt und in enger Zusammenarbeit mit niedergelassenen Ärzten aus der Region die medizinische Versorgung für die Bürgerinnen und Bürger nachhaltig sichergestellt. „Dazu muss man allerdings Geld in die Hand nehmen“, so Gaß. Er wünsche sich daher, dass die Mittel für den Erhalt und den Ausbau der Krankenhausstruktur in allen Bundesländern aufgestockt würden. Im Augenblick sei nur ungefähr die Hälfte der benötigten Mittel bundesweit verfügbar.
Für kleine Kliniken stark machen
In der Diskussion wurden vom Publikum zahlreiche Themen wie die Situation des Pflegepersonals, das Zusammenspiel von stationärer und ambulanter Notfallversorgung oder der Abbau der Regulierung angesprochen. Tanja Machalet sagte zu, dass sie sich in ihrer Eigenschaft als stellvertretende Vorsitzende des Gesundheitsausschusses im rheinland-pfälzischen Landtag bei der Novellierung des Landeskrankenhausgesetzes und im Verfahren zur Aufstellung des neuen Landeskrankenhausplanes für den Erhalt und die Stärkung der „kleinen“ Krankenhäuser im ländlichen Raum einsetzen werde.
Gerald Gaß betonte, dass eine gute medizinische Versorgung im Zusammenspiel von niedergelassener Ärzteschaft und Krankenhäusern zur Attraktivität des ländlichen Raumes gehöre. „Dies ist unverzichtbarer Teil der Daseinsvorsorge für die Menschen.“ (PM)
|
|
Nachricht vom 24.04.2018 |
www.ww-kurier.de |
|
|
|
|
|
|