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Nachricht vom 28.04.2018 |
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Wirtschaft |
Handwerkskonjunktur: Die Zeichen stehen auf Wachstum |
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Die der Handwerkskammer (HwK) Koblenz legt die Ergebnisse ihrer neuesten Konjunkturumfrage vor. Klar erkennbar: Die Zeichen stehen weiter auf Wachstum. Im Kammerbezirk Koblenz wurden 2.800 Betriebe aus unterschiedlichen Gewerken befragt. Davon schätzen aktuell 92 Prozent (Vorjahreswerte in Klammern: 91 %) ihre Geschäftslage als gut und befriedigend ein. Allerdings: Kunden müssen längere Wartezeiten auf den Handwerker einplanen, da es für die Betriebe immer schwieriger wird geeignetes Fachpersonal zu finden. |
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Koblenz/Region. Die neueste Konjunkturumfrage der Handwerkskammer (HwK) Koblenz zeigt deutlich, dass sich das Handwerk im nördlichen Rheinland-Pfalz weiter auf Wachstumskurs befindet. Die Angaben zur Betriebsauslastung und zum Auftragsbestand sind im 1. Quartal 2018 nochmals gestiegen. Kunden müssen längere Wartezeiten auf den Handwerker einplanen, da es für die Betriebe immer schwieriger wird geeignetes Fachpersonal zu finden. Dies machen auch die zunehmenden Beratungsnachfragen der Handwerksunternehmen nach Unterstützung in der Fachkräfte- und Nachwuchssuche deutlich. Dennoch bleiben die Handwerker optimistisch: Die Erwartungen für das nächste Quartal werden besser eingeschätzt als im Vorjahr.
Auslastung steigt nochmals deutlich
Im Kammerbezirk Koblenz wurden 2.800 Betriebe aus unterschiedlichen Gewerken befragt. Davon schätzen aktuell 92 Prozent (Vorjahreswerte in Klammern: 91 %) ihre Geschäftslage als gut und befriedigend ein. Für die nächsten drei Monate gehen sogar 97 Prozent (94%) von einer zufriedenstellenden Geschäftslage aus. Bei der Kapazitätsauslastung geben im Frühjahr 2018 77 Prozent (67 %) der Handwerksbetriebe im Kammerbezirk Koblenz an, mindestens zu 70 Prozent ausgelastet zu sein. 87 Prozent (81 %) der Befragten geben einen höheren oder konstanten Auftragsbestand an. Der Auftragsvorlauf hat sich im nördlichen Rheinland-Pfalz mit 12,4 Wochen (10,0 Wochen) nochmals erhöht.
„Das Handwerk ist gut ins Jahr 2018 gestartet. Die konjunkturelle Entwicklung bleibt auf Wachstumskurs und die Handwerker zeigen eine deutliche Zufriedenheit“, kommentieren HwK-Präsident Kurt Krautscheid und Hauptgeschäftsführer Alexander Baden die neueste Umfrage. Jedoch darf dies nicht über die enormen Herausforderungen, die sich dem Handwerk stellen, hinwegtäuschen. Das Handwerk muss auf die sich verändernden Kundenwünsche reagieren. Die Kammerspitze macht auch klar, dass der Preisdruck durch steigende Einkaufspreise weiter zunimmt. „Um zukünftig wettbewerbsfähig zu bleiben, müssen die Handwerksbetriebe die Umsetzung der Digitalisierung vorantreiben. Dies erfordert Investitionen in Hardware, Software und in die Weiterbildung der Mitarbeiter“, so die HwK-Spitze. Die Handwerkskammer unterstützt ihre Mitgliedsbetriebe dabei mit unterschiedlichen Leistungen in Beratung und Informationsaustausch.
Bestes Geschäftsklima im Bereich Bau- und Ausbau
Bei den Bauhandwerken wie Maurer und Betonbauer, Zimmerer, Dachdecker, Straßenbauer und den Betrieben der Ausbauhandwerke wie Tischler, Maler, Installateure und Heizungsbauer, Elektrotechniker oder Fliesenleger melden 93 Prozent (93 % und 94 %) eine gute oder zufriedenstellende Geschäftslage. Von den Betrieben für den gewerblichen Bedarf wie Feinwerkmechaniker, Metallbauer oder Elektromaschinenbauer beurteilen 91 Prozent (79 %) der Betriebe ihre Geschäftslage als positiv. Die Nahrungsmittelhandwerke (88 %) melden eine gute oder auch befriedigende Geschäftslage. Von den Betrieben personenbezogener Dienstleistungen wie Friseure, Fotografen oder Schneider sagen 92 Prozent (90 %), dass sie mit ihrer Geschäftslage zufrieden sind, bei den Betrieben der Gesundheitsgewerbe sind es aktuell 93 Prozent (88 %). In der Kfz-Branche zeigen sich die Betriebe hingegen weniger zufrieden als noch vor einem Jahr: 80 Prozent (91 %) informieren über eine gute Wirtschaftslage.
Regional betrachtet beurteilen die Betriebe im Handwerk ihre Geschäftslage in einer Bandbreite von 85 Prozent bis 100 Prozent als gut oder befriedigend. Im letzten Jahr lag diese Spannbreite zwischen 77 bis 100 Prozent.
Gute Folgeaufträge und stabile Umsätze
Die Auftragssituation im Handwerk bleibt gut. 50 Prozent (47 %) der Befragten geben einen gleichen, 36 Prozent (36 %) einen steigenden Auftragseingang an. Die Umsätze sind in 28 Prozent (28 %) der Handwerksbetriebe gestiegen, 43 Prozent (46 %) geben gleich hohe Umsätze gegenüber dem Vorquartal an. Damit zeigt sich die Umsatzentwicklung im Kammerbezirk Koblenz weitestgehend stabil. 29 Prozent (26 %) der Handwerksbetriebe im nördlichen Rheinland-Pfalz müssen Umsatzeinbußen hinnehmen.
Gewinnung von Fachkräften schwierig, Investitionsvolumen schrumpft
12 Prozent (13 %) der befragten Betriebe im nördlichen Rheinland-Pfalz stellen Mitarbeiter ein, 14 Prozent (12 %) müssen Personal entlassen. 74 Prozent (75 %) der befragten Betriebe haben im ersten Quartal dieses Jahres keine personellen Veränderungen vorgenommen. Viele Betriebe können offene Stellen nicht oder nur verzögert besetzen. Zukünftig möchten 22 Prozent (22 %) mehr Personal beschäftigen, lediglich 6 Prozent (4 %) der Befragten befürchten, in den nächsten drei Monaten Stellen abbauen zu müssen. Die Investitionsbereitschaft bleibt auf etwa gleichem Niveau. Der Anteil investierender Betriebe im Kammerbezirk Koblenz beträgt aktuell 51 Prozent (50 %). Allerdings hat sich die durchschnittliche Investitionssumme pro Betrieb auf aktuell 22.000 Euro (45.000 Euro) gesenkt.
Handwerk schaut optimistisch auf das Jahr 2018
97 Prozent (94 %) der Handwerksbetriebe im Kammerbezirk Koblenz erwarten in den nächsten Monaten eine gute und zufriedenstellende Geschäftslage. Für den kommenden Sommer rechnen 92 Prozent (91 %) der befragten Handwerker mit Wachstumsimpulsen, 8 Prozent (9 %) befürchten Umsatzrückgänge. 41 Prozent der befragten Unternehmen (36 %) gehen in den nächsten drei Monaten von einem steigenden Auftragsvolumen, 54 Prozent (59 %) von Konstanz aus. Die zukünftige Investitionsbereitschaft wird von 84 Prozent (77 %) der Betriebe als konstant oder steigend angegeben.
Zahlen und Fakten zur Wirtschaftskraft des Handwerks
Aktuell sind bei der Handwerkskammer Koblenz 19.180 Betriebe eingetragen. Das entspricht 37 Prozent aller Handwerksbetriebe in Rheinland-Pfalz. In diesen Betrieben arbeiten etwa 104.000 Beschäftigte – im Landesvergleich sind das 39 Prozent aller Menschen, deren berufliche Heimat das Handwerk ist. Der durch Handwerksbetriebe im Norden des Landes generierte Umsatz liegt bei ca. 11,9 Mrd. Euro (bezogen auf RLP-Niveau 42 Prozent). 41 Prozent aller Lehrlinge (8.235) im Land werden momentan durch das Handwerk im Kammerbezirk Koblenz ausgebildet, 3.170 neue Ausbildungsverhältnisse konnten 2017 abgeschlossen werden. (PM)
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Nachricht vom 28.04.2018 |
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