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Nachricht vom 06.08.2018 |
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Kultur |
Freier Blick: Filmemacher Heinz Brinkmann bringt Usedom in den Westerwald |
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Einen außergewöhnlichen Film gibt es Anfang September in Hachenburg und Neitersen zu sehen: Es geht um die Ostseeinsel Usedom. „Usedom – Der freie Blick aufs Meer“ vom renommierten Dokumentarfilmer Heinz Brinkmann war Bestandteil des Berlinale Specials der Internationalen Filmfestspiele in der Hauptstadt in diesem Jahr. Er erzählt Geschichten von Insulanern, die auf unterschiedliche Weise nach Usedom kamen – ein nostalgisch-heiterer Streifzug über die berühmte Urlaubsinsel vor den Toren Berlins, mit durchaus nachdenklichen Akzenten. |
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Hachenburg/Neitersen. Rund 800 Kilometer sind es von Hachenburg nach Heringsdorf auf der Ostseeinsel Usedom. Heinz Brinkmann wurde dort geboren. Im September kommt der renommierte Dokumentarfilmer und Regisseur in die Löwenstadt. Usedom bringt er gleich mit, und zwar in Form seines neuen Filmes „Usedom – Der freie Blick aufs Meer“.
Zwischen Vergangenheit und Zukunft
Brinkmann arbeitet seit 1991 als freischaffender Regisseur. Zu seinen beruflichen Stationen zuvor gehörten unter anderen das Maxim-Gorki-Theater und die DEFA-Studios, zu seinen Filmen „Komm in den Garten“, „Akt(e) Peenemünde“, „Die Stute auf dem Grasdach“, „Fallwurf Böhme – Die wundersamen Wege eines Linkshänders“ oder „Sechs Tage – sechs Nächte“. Er ist Gründungsmitglied des Mecklenburg-Vorpommern Film e.V. und war dessen langjähriger Vorsitzender. Bereits 1992 und 2005 hatte er Filme über Usedom gemacht, jetzt erzählt er neue Geschichten von Insulanern, die auf unterschiedliche Weise nach Usedom kamen – ein nostalgisch-heiterer Streifzug über die berühmte Urlaubsinsel vor den Toren Berlins, mit durchaus nachdenklichen Blicken. „Damals war nicht abzusehen, welche Entwicklung die Insel mit ihren Seebädern nehmen würde – in einer Zeit, in der Biografien extreme Wendungen nahmen und die größten Hoffnungen blühten“, beschreibt Brinkmann die Rahmenbedingungen und die Goldgräberstimmung zur Zeit seines ersten Usedom-Films nach der Wende. Viele Usedomer sprachen damals vom „Monopoly am Ostseestrand“. Heute zeigt er den immer schärfer ausgetragenen Konflikt zwischen der Bewahrung der einzigartigen Bäderarchitektur und neuen, durchaus verwechselbaren Luxus-Quartieren. Die Grenzen des Wachstums, das wird deutlich, sind erreicht. Es geht aber auch, so der Filmemacher, „um das gedeihliche Zusammenleben zweier Völker, der Deutschen und der Polen, die eine oft tragische Geschichte miteinander verbindet und die nun ohne erkennbare Grenze auf engstem Raum miteinander leben.“
Unverwechselbare Denkmallandschaft
„Usedom – Der freie Blick aufs Meer“ war Bestandteil des Berlinale Specials der Internationalen Filmfestspiele in der Hauptstadt in diesem Jahr. Fotos, Postkarten und bewegte Archivbildern dienen Brinkmann, mittlerweile Ehrenbürger von Heringsdorf, dazu, die ruhmreiche Geschichte der Orte mit ihren Seebrücken und Prachtbauten aus der Gründerzeit anschaulich darzustellen. Wie großbürgerlich Bansin, Heringsdorf und Ahlbeck einmal waren, kann man bis heute an den verbliebenen herrschaftlichen Strandvillen mit ihrer einmaligen Seebäderarchitektur erkennen. An der längsten Strandpromenade Europas reihen sie sich aneinander. Mit ihnen besitzen die Seebäder eine unverwechselbare Denkmallandschaft. Diese wurde sogar in den Jahren der sozialistischen Mangelwirtschaft konserviert – entgegen allen ideologischen Ausrichtungen. Tatsächlich: Die Zerstörer der bürgerlichen Kultur bewahrten deren Denkmäler.
Brinkmann kommt zur Aufführung
„Heinz Brinkmann redet nicht über die Leute, sondern hört ihnen zu, achtet auf Zwischentöne, er macht sich seine Gedanken und lädt dazu ein, ihnen zu folgen“, schreibt die Berliner Zeitung zu dessen Film, der am Sonntag, den 2. September (11.30 Uhr), im Hachenburger Kino Cinexx gezeigt wird. Bereits am Samstag, den 1. September (17.30 Uhr), wird er in der Wiedscala in Neitersen aufgeführt. Bei beiden Aufführungen wird Heinz Brinkmann selber dabei sein. (as)
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Nachricht vom 06.08.2018 |
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