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Nachricht vom 16.10.2018
Wirtschaft
Jörg Knör parodierte in Ransbach-Baumbach
Einen solchen Auflauf an A-Prominenz hat der Westerwald noch nie erlebt. Im Rahmen der PS-Gala der Sparkasse Westerwald-Sieg hatte die Bank den vielleicht besten deutschen Parodisten Jörg Knör nach Ransbach-Baumbach eingeladen. Der Vorsitzende des Vorstands der Sparkasse, Dr. Andreas Reingen, begrüßte die Besucher in der Stadthalle von Ransbach-Baumbach und erläuterte nochmals kurz, wie das Prämiensparen abläuft.
Fotos: wearRansbach-Baumbach. Die Sparkasse veranstaltete in diesem Jahr die Prämienauslosung für alle Sparkassen in Rheinland-Pfalz. Der Hauptpreis beträgt 50.000 Euro, in den Westerwald fielen 680.000 Euro, davon wurden zwei glückliche Gewinner mit je 5.000 Euro ausgelost. Pro Los werden 25 Cent gespendet, die 1:1 in soziale Projekte in der Region Westerwald verteilt werden. Dann gab Dr. Reingen die Bühne frei für Jörg Knör.

„FILOU! -RELOADED“, das geniale Programm von Jörg Knör
Jörg Knör wurde mit warmen Beifall empfangen, er wunderte sich über die nicht ausverkaufte Stadthalle, meinte dazu in Anspielung auf das gleichzeitig stattfindende Länderspiel zwischen Frankreich und Deutschland: „Die eine Hälfte ist mit Jogi in Paris, die andere Hälfte mit Jörgi in Ransbach-Baumbach.“ Da hatte er bereits die ersten Lacher auf seiner Seite. Dann ging es Schlag auf Schlag. Er parodierte Heinz Erhard und F. J. Strauß in schnellem Wechsel, dann folgten Angela Merkel und Karl Lagerfeld. Dabei zeigte er sich als Verwandlungskünstler, wenn er in die verschiedenen Rollen schlüpfte.

Jörg Knör begeisterte das Publikum auch mit seiner Mal- und Zeichenkunst, wenn er Angela Merkel, F. J. Strauß oder Charles Aznavour mit wenigen Strichen gut erkennbar darstellte. Mit Karl Dall hätte er oft einen gehoben, dann hätten sie sich immer unter drei Augen unterhalten. Roberto Blanco und Otto durften natürlich in der Reihe der Prominenten nicht fehlen. Deftig wurde Jörg Knör, als er Elisabeth II. parodierte. Diese hätte sich gewundert, dass bei der Hochzeit von Prinz Harry und Meghan Markle nicht Camilla die Kutsche gezogen hatte.

Zu Hochform lief Jörg Knör auf, als er die alte Garde der Politiker aufs Korn nahm. Willy Brandt, Helmut Kohl und Helmut Schmidt mussten dran glauben. Dabei bemängelte er, dass die heutigen Politiker in ihrer Rhetorik doch ziemlich gleich klingen. Vor der verdienten Pause gab es noch ein richtiges Leckerchen fürs Publikum, als sich unter dem Titel „Im Himmel ist der Teufel los“ verstorbene Künstler musikalisch einbrachten. Hildegard Knef sang zum Beispiel „Für dich soll’s rote Rosen regnen, Prince kam mit „Purple Rain“ nochmals groß raus, Udo Jürgens, Michael Jackson und Johannes Heesters wurden unnachahmlich parodiert. Mit lang anhaltendem Beifall wurde Jörg Knör, samt seiner exzellenten Band, in die Pause verabschiedet.

Nach der Pause wurden Peter Alexander und Arnold Schwarzenegger durch den Kakao gezogen, wobei „Arnie“ sich bei einer Preisverleihung mit einem Simultandolmetscher total verhaspelte. Einen Ausflug in seine Jugend musste Jörg Knör natürlich auch unternehmen. Er hätte damals beim Thema Verhütung an die Biskin-Werbung gedacht, dort hätte es doch geheißen: „Biskin schließt die Poren und hält den Saft zurück.“

Nun war nochmals die Show- und Schlagerbranche Zielscheibe seines Spotts, Rudi Carrell, Dieter Thomas Heck, Dieter Bohlen und Xavier Naidoo wurden veralbert. Die Krönung folgte, als Howard Carpendale seinen Hit „Hello again“ in einer Rammstein Version zum Besten gab. Als Tom Jones sich an einer Version des „Katzenklos“ von Helge Schneider „verging“, tobte der Saal, einfach genial die Verhohnepiepelung aller Songs, mit Texten vorgestellt, die wirkliche Schenkelklopfer waren. Eine Parodie auf Udo Lindenberg durfte natürlich auch nicht fehlen, Jörg Knör imitierte diesen so täusch end echt, als wenn dieser im Original auf der Bühne stehen würde.

Dann konnten die Zuschauer einen Dialog zwischen Putin und Gerhard Schröder belauschen, die eine Wodka-Diät über eine Woche durchgeführt haben. Nach Ende der Diät hatten beide festgestellt, dass sie insgesamt drei Tage verloren hätten. Jörg Knör stellte auch fest, dass Rentner einen Scheiß-Job haben, weil den noch nie jemand überlebt hat, verhaltenes Lachen im Saal war die Folge.

Im grandiosen Finale nach den geforderten Zugaben durfte Ransbach-Baumbach die Auferstehung des berühmten „Rat Packs“ erleben. Frank Sinatra, Dean Martin und Sammy Davis jr. traten tatsächlich nochmals im Westerwald auf. Als Jörg Knör „May way“ von Frank Sinatra mit der Stimme von Karel Gott, und dem Text von „Biene Maja“ parodierte, kannte der Jubel keine Grenzen. Mit einigen roten Rosen in der Hand verließ Jörg Knör die Bühne und begab sich zu den Zuschauern unten im Saal. Dort überreichte er zu „Überall blühen Rosen“ von Gilbert Becaud einigen Besucherinnen die Rosen, die diese verzückt in Empfang nahmen.

Das war ein würdiges Ende eines außergewöhnlichen Abends, der wie im Fluge verging. Zwei Stunden Unterhaltung pur, kaum Leerlauf, ein Gag jagte den nächsten. Dazu konnte Jörg Knör sein vielfältiges künstlerisches Talent voll entfalten, Zeichnen, Singen, Tanzen, Parodieren und … sogar genial Saxofon spielen, das bringen nicht viele Künstler auf deutschen Bühnen zustande. (wear)
       
       
 
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