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Nachricht vom 12.11.2018
Wirtschaft
IHK-Umfrage: Gedämpfte Stimmung trotz Investitionsfreudigkeit
IHK-Konjunkturumfrage Herbst 2018 für den Westerwaldkreis: Während die Beurteilung der aktuellen Geschäftslage durch die regionalen Unternehmen fast unverändert auf hohem Niveau verbleibt, nehmen die mittelfristigen Geschäftserwartungen nochmals ab. Der Anteil der Unternehmen, die von besseren Geschäften in den kommenden zwölf Monaten ausgehen, ist von 20 Prozent in der Vorumfrage auf derzeit 12 Prozent gesunken.
Montabaur. „Die konjunkturelle Dynamik im Westerwaldkreis verliert aktuell an Schwung“, so fasst der Regionalgeschäftsführer der Industrie- und Handelskammer (IHK) Koblenz für den Rhein-Lahn-Kreis und den Westerwaldkreis, Richard Hover, die Ergebnisse der jüngsten Konjunkturumfrage der IHK für den Westerwaldkreis zusammen. Der IHK-Konjunkturklimaindikator, in dem die derzeitige Lage und die Aussichten für die Zukunft verrechnet werden, fällt von 129 Punkte in der Vorumfrage auf 119 Punkte und sinkt damit unter den Wert des gesamten IHK-Bezirks Koblenz (IHK-Konjunkturklimaindikator: 126 Punkte). Während die Beurteilung der aktuellen Geschäftslage durch die regionalen Unternehmen fast unverändert auf hohem Niveau verbleibt (Lagesaldo: 49 Prozentpunkte; Vorumfrage 50 Prozentpunkte), nehmen die mittelfristigen Geschäftserwartungen nochmals ab.

Der Anteil der Unternehmen, die von besseren Geschäften in den kommenden zwölf Monaten ausgehen, ist von 20 Prozent in der Vorumfrage auf derzeit 12 Prozent gesunken. Gleichermaßen rechnen aber auch doppelt so viele Unternehmen mit einer Verschlechterung ihrer Geschäftstätigkeiten (Herbst 2018: 18 Prozent; Frühsommer 2018: 9 Prozent). Damit sinkt der Erwartungssaldo unter den neutralen Schwellenwert von null auf minus sechs Prozentpunkte (Vorumfrage: 11 Prozentpunkte). Wachstumsimpulse verspricht die zunehmende Investitionsneigung der regionalen Unternehmen. Mehr als jedes vierte Unternehmen beabsichtigt, seine Investitionen mittelfristig zu erhöhen, während knapp jedes Zehnte Kürzungen des Investitionsbudgets vorsieht. Per Saldo nehmen die Investitionsabsichten um 12 Prozentpunkte auf aktuell 14 Prozentpunkte zu (Vorumfrage: 2 Prozentpunkte). Die vom Arbeitsmarkt ausgehenden Impulse bleiben hingegen überschaubar. Mit 14 Prozentpunkten als Saldenwert bleibt die Beschäftigungsneigung annähernd auf dem Niveau der Vorumfrage (16 Prozentpunkte). Dennoch steigt der Anteil der Unternehmen, die sich um die Sicherung des eigenen Fachkräftebedarfs Sorgen machen (Herbst 2018: 87 Prozent; Frühsommer 2018: 67 Prozent).

Hinzu kommen laut IHK-Geschäftsführer Hover eine Reihe von Wachstumshemmnissen: Trumps erratisch-unberechenbare Handels- und Zollpolitik, die Krisenherde im Nahen und Mittleren Osten, der Ukraine-Konflikt und die territorialen Ansprüche Pekings im Südchinesischen Meer, drastisch gestiegene Energie- und Rohstoffkosten sowie die wieder aufgeflammte Diskussion um die Stabilität des EURO-Raums nach Vorlage des Schuldenhaushalts der italienischen Regierung in Verbindung mit den stockenden Brexit-Verhandlungen. Hover: „Nachhaltige Investitions- oder Beschäftigungsimpulse, die die konjunkturelle Entwicklung zusätzlich stützen könnten, treffen derzeit auf ziemlich schwierige Rahmenbedingungen. Die gedämpften Stimmungswerte deuten aber trotz gestiegener Investitionsfreudigkeit folglich auf überschaubare konjunkturelle Perspektiven im Westerwaldkreis hin. Dennoch steht die hiesige Wirtschaft ziemlich robust da.“ (PM)
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