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Nachricht vom 24.11.2018 |
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Politik |
Was bietet der Westerwaldkreis Senioren? |
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Zu einem Erfahrungs- und Meinungsaustausch besuchten Vorstandsmitglieder des Deutschen Beamtenbunds (dbb) Kreisverband Westerwald die Leitstelle für Senioren in der Kreisverwaltung Montabaur. Fast 21 Prozent der Bevölkerung sind mittlerweile 65 Jahre und älter mit steigender Tendenz. |
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Montabaur. Die Leiterin, Monika Meinhardt erläuterte zunächst ihren Aufgabenbereich und das seniorenpolitische Konzept des Kreises. 2012 verabschiedete der Kreistag elf Handlungsfelder als Orientierungshilfe: „Gut leben und älter werden im Westerwald“ umfasst Ortsentwicklung, Wohnsituation, Beratung und Öffentlichkeitsarbeit, Betreuung und Pflege, präventive Angebote, gesellschaftliche Teilhabe, bürgerschaftliches Engagement von und für Senioren, Angebote für besondere Zielgruppen, Kooperations- und Vernetzungsstrukturen, Hospiz- und Palliativbewegung sowie Pflegebedarfsplanung.
Die seit 1992 bestehende Leitstelle ist Anlaufstelle, schiebt Projekte und Schulungen an und begleitet diese, wie zum Beispiel Qualifizierung zu „SeniorenTRAINERn“ oder die Digitale Sprechstunde. In Kleingruppen werden am Wohnort die Nutzungsmöglichkeiten des Tablets und die digitale Vernetzung im Ort ausprobiert, mit Senioren, die Null-Ahnung von dieser Technik haben aber sich dafür begeistern lassen. Die Arbeit der Leitstelle - eine Fülle von Aufgaben mit begrenztem Personal und Finanzmitteln.
Im Alter wollen die Menschen zumeist in ihrer Wohnung und Wohnort bleiben. Auch hier finden Bürger die Anlaufstelle „Soziale Beratung“ im Kreishaus. Alten- und Pflegeheimplätze gäbe es im Westerwald ausreichend, auch verschiedenste Senioren- und Pflegewohngemeinschaften, jedoch kein generationenübergreifendes Wohnprojekt. Hier die richtige Entscheidung für sich zu treffen setzt gründliches Erkunden voraus. Vielfach haben Suchende völlig falsche Vorstellung von den gesuchten Einrichtungen, der dort angebotenen Hilfe und der Kosten.
Der Vorstandsmitglieder des Beamtenbundes wiesen darauf hin, dass Hochbetagte und deren Angehörige große Hoffnung und Erwartungen auf die flächendeckende Einführung des rheinland-pfälzischen Projekts „Gemeindeschwester plus“ setzen. Gegen Vereinsamung und zum Erkennen möglichen Hilfebedarfs durch Besuche einer Fachkraft im häuslichen Bereich, ist Ziel des Modellprojekts, das bis Ende dieses Jahres läuft. Der Westerwald zählte allerdings nicht zu den Modellkommunen.
Ein Problem für Senioren ohne eigenes Fahrzeug sind die Verkehrsverbindung in der größeren Fläche. Die Lage der Haltestellen sind der Stadtentwicklung nicht angepasst worden. Einkaufsmöglichkeiten sind mit dem ÖPNV selten zu erreichen. Einzelne Gemeinden bieten daher Bürgerbusse, Senioren-Taxi oder Mitfahrbänke an. Mitfahren ist meist für die Rückfahrt schwierig zu organisieren und auch zu Fremden mag niemand einsteigen. Auch Nachbarschaftshilfen können eine wertvolle Unterstützung sein.
Dass immer mehr Geschäfte schließen oder keine Nachfolge finden, liegt offenbar auch an der gesetzlichen Regelung zur Besteuerung der Mieteinnahmen. Für Ladeninhaber ist das Erwirtschaften der Miete meist der dickste Brocken. Kommt der Hausbesitzer dem mit Mietsenkung entgegen, wirkt sich das eventuell steuerlich nachteilig aus. Für den Vermieter ein Minusgeschäft. Hier ist der Gesetzgeber gefordert weiterem Leerstand von Verkaufsräumen vor Ort entgegenzuwirken.
Meinhardt wies darauf hin, dass Mobile Märkte vom Westerwaldkreis gefördert werden. Es gibt auch gute Beispiele, wo Gemeinden und Einwohner ihren Dorfladen selbst tatkräftig und finanziell unterstützen.
Ein gelungenes Werk ist die seit Jahren gemeinsam mit dem Landkreis Altenkirchen herausgegebene kostenlose Zeitschrift „Jahresringe“. Geschrieben und gestaltet von engagierten Bürgerinnen und Bürgern erfreuen Geschichten und Gedichte nicht nur ältere Menschen.
Ausgestattet mit einer Fülle an Informationsmaterial wurde weitere Kontaktpflege zwischen den Gesprächspartnern vereinbart. (PM)
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Nachricht vom 24.11.2018 |
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