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Nachricht vom 14.02.2019
Politik
Die Rückkehr des Wolfes: Flächendeckende Schutzmaßnahmen nötig
Es ging um die Rückkehr des Wolfes nach Rheinland-Pfalz bei der Struktur- und Genehmigungsdirektion (SGD) Nord. Im Rahmen der Reihe „Verwaltung trifft Wissenschaft" informierten und diskutierten Experten aus den Bereichen Naturschutz, Jagd und Schafhaltung sowie aus der Forst- und Naturschutzverwaltung. Da Wölfe die am leichtesten zu überwältigende Beute angreifen, seien flächendeckende Schutzmaßnahmen unabdingbar. Gastreferentin Michelle Müller studierte Physische Geografie an der Goethe-Universität in Frankfurt am Main und widmete ihre Masterthesis der Rückkehr des Wolfes nach Deutschland. Für sie ist klar: Da Wölfe die am leichtesten zu überwältigende Beute angreifen, seien flächendeckende Schutzmaßnahmen unabdingbar.
Informierten und diskutierten über die Rückkehr des Wolfes nach Rheinland-Pfalz: (von links) Volker Hartmann und Stefan Hetger von der SGD Nord, Gastreferentin Michelle Müller und SGD-Nord-Präsident Ulrich Kleemann. (Foto: SGD Nord)Koblenz/Westerwald. Die Struktur- und Genehmigungsdirektion (SGD) Nord befasst sich in der aktuellen Auflage der Veranstaltungsreihe „Verwaltung trifft Wissenschaft" mit der Rückkehr des Wolfes nach Rheinland-Pfalz. Am Beispiel des Westerwaldes wurden die mit der Rückkehr des Wolfes verbundenen unterschiedlichen, oft widerstreitenden Interessen diskutiert. Zuletzt war erneut ein Wolf am Stegskopf bei Daaden im Kreis Altenkirchen gesichtet worden.

Wertvolle Hinweise zu Schutzmaßnahmen
Mit dem Veranstaltungsformat „Verwaltung trifft Wissenschaft" beleuchtet die SGD Nord im zweimonatigen Rhythmus jeweils ein Thema aus dem vielfältigen Aufgabenfeld der Struktur– und Genehmigungsdirektion Nord. Dazu begrüßte SGD-Nord-Präsident Ulrich Kleemann über 100 Interessierte aus den Bereichen Naturschutz, Jagd und Schafhalter sowie aus der Forst- und Naturschutzverwaltung. Die Experten gaben wertvolle Hinweise zu Schutzmaßnahmen, dem Wolfsmanagementplan Rheinland-Pfalz und dem flächendeckenden Großkarnivoren-Monitoring.

Geeignete Flächen für Wolfsansiedlungen
Gastreferentin Michelle Müller studierte Physische Geografie an der Goethe-Universität in Frankfurt am Main und widmete ihre Masterthesis der Rückkehr des Wolfes nach Deutschland. Dabei untersuchte sie die Eignung des Westerwaldes als Lebensraum des Wolfes und dessen Schadenspotential. Abseits dicht besiedelter Gegenden in den Landkreisen Altenkirchen, Westerwald und Neuwied identifizierte sie geeignete Flächen für Wolfsansiedlungen. Insbesondere an Orten, an denen Nutztiere gehalten werden, hält Müller Übergriffe für wahrscheinlich. Auffällig sei, dass diese in relativ neu besiedelten Gebieten gehäuft auftreten. Da Wölfe die am leichtesten zu überwältigende Beute angreifen, seien flächendeckende Schutzmaßnahmen unabdingbar. Den höchsten Schutz bieten Elektrozäune und Herdenschutzhunde. Letztere haben sich seit Jahrtausenden bewährt. Bei allen Schutzmethoden bedarf es ausreichender Sachkenntnis.

Dreigeteilte Zuständigkeit
Diplom-Biologe Volker Hartmann, Artenschutzreferent der SGD Nord, erläuterte den Wolfsmanagementplan des Landes Rheinland-Pfalz und die dreigeteilte Zuständigkeit. Die Stiftung Natur und Umwelt Rheinland-Pfalz entschädigt Nutztierrisse und kümmert sich um die Prävention. Die Forschungsanstalt für Waldökologie und Forstwirtschaft begutachtet alle sonstigen Hinweise, insbesondere Wildtierrisse, und betreibt ein demographisches Monitoring. Die SGD Nord ist Ansprechpartnerin in Sachen Artenschutz und für den Umgang mit Wölfen. Handlungen im Zusammenhang mit dieser streng geschützten Art bedürfen einer artenschutzrechtlichen Genehmigung durch die SGD Nord. Ergänzt wurden seine Ausführungen durch Diplom-Forstingenieur (FH) Stefan Hetger, der bei der SGD Nord unter anderem als koordinierender Ansprechpartner für forstliche Fragestellungen fungiert. Seit Mai 2018 ist der Wolfsexperte ehrenamtlich als Großkarnivoren-Beauftragter für ein Gebiet im landesweiten Großkarnivoren-Monitoring (Luchs/Wolf) aktiv. Er gab interessante Einblicke in die Abläufe der Dokumentation von Hinweisen auf den Wolf und informierte über bisherige Nachweise für dessen Aufenthalt in Rheinland-Pfalz. (PM)




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