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Nachricht vom 23.02.2019
Sport
Frank Petrozza übernimmt zur neuen Saison Traineramt bei der EGDL
Eigentlich wollten die Rockets mit dieser Meldung bis zum Saisonende warten, doch weil die Gerüchteküche derzeit für (zu) viel Unruhe sorgt, gibt es diese Nachricht schon jetzt: Frank Petrozza wird ab der kommenden Saison als Trainer die Geschicke bei der EG Diez-Limburg leiten. Der ehemalige deutsch-kanadische Eishockeyprofi hat unter anderem mehr als fünf Jahre als Manager und Trainer die Geschicke beim Oberligisten Herner EV geleitet und war zuletzt beim Oberligisten Füchse Duisburg als Trainer aktiv. In der Saison 1997/98 absolvierte Petrozza 16 Spiele für die damalige Limburger EG, wechselte dann zum EV Duisburg. Als Trainer führt der Weg nun ausgerechnet über Duisburg zurück an die Lahn.
Trainer Frank Petrozza. Fotos: Dirk UnverferthDiez-Limburg. „Mit Frank Petrozza konnten wir unseren absoluten Wunschkandidaten für die Rockets gewinnen“, sagt Vorstandsmitglied Willi Lotz. „Frank bringt unheimlich viel Erfahrung mit, ein starkes Netzwerk im Eishockeysport und vor allem auch die richtige Philosophie. Wir haben uns mit dieser Entscheidung bewusst sehr viel Zeit gelassen, sehen uns mit Ihm aber perfekt aufgestellt für unseren nächsten Entwicklungsschritt.“ Seit dem Rücktritt von Jens Hergt Ende November hatten Rockets und Petrozza in Kontakt gestanden. Stephan Petry, der das Team von Hergt übernommen und es erfolgreich ins Play-off-Halbfinale geführt hat, war von Beginn an in die Planungen involviert. Beide Seiten - die EGDL und Stephan Petry - können sich grundsätzlich eine weitere Zusammenarbeit auch im Zusammenspiel mit Petrozza vorstellen. Die Gespräche hierfür werden jedoch in aller Ruhe nach dem Ende der Saison geführt. Auch die Spieler der Rockets wurden frühzeitig informiert.

„Ich hatte von Beginn an sehr gute Gespräche mit Willi Lotz und der EGDL“, sagt Frank Petrozza. „Für mich ist extrem wichtig, das habe ich selbst lernen und mir bewusst machen müssen, wie wichtig das Umfeld für mich als Trainer ist. Wir müssen alle die gleichen Visionen und Ziele haben, müssen von den gleichen Werten sprechen, eine gemeinsame Philosophie haben. All das finde ich bei den Rockets vor. Zudem stimmt für mich auch die Distanz. Ich hatte auch andere Angebote, allerdings weiter weg. Ich würde aber meine Familie in Essen für kein Geld der Welt verlassen. In Diez werde ich eine kleine Wohnung haben und kann so ideal zwischen Zuhause und Rockets pendeln.“

EGDL-Vorstand und Petrozza haben sich intensiv mit der zukünftigen Ausrichtung des Vereins beschäftigt. „Wir möchten hier weiter kontinuierlich etwas aufbauen. Ich brauche kein Halli Galli, ich brauche eine Herausforderung und eine Perspektive. Die Regionalliga ist eine solche Herausforderung für mich, denn sie ist für die Spieler zumeist eine sportliche Leidenschaft neben dem Beruf. Das gilt es erfolgreich unter einen Hut zu bekommen. Wir wollen gemeinsam etwas erreichen!“

Petrozza ist bereits intensiv in die Kaderplanung eingestiegen, hat schon zahlreiche Gespräche geführt. „Ich möchte hier nicht mit einer komplett neuen Mannschaft antanzen“, sagt der zukünftige EGDL-Trainer. „Dieses Team hat schon jetzt ein wirklich tolles Potenzial. Deshalb spreche ich zunächst auch mit den Spielern aus dem aktuellen Kader. Ich möchte gerne die meisten von Ihnen halten, das Team nur gezielt auf einigen Positionen verändern. Wir brauchen eine gute Mischung zwischen jungen, wilden Spielern und Routiniers. Wenn wir wissen, wer alles an Bord bleiben möchte, gehen wir den nächsten Schritt.“ Natürlich bleibt nicht aus, dass sich Petrozza auch schon mit potenziellen Neuzugängen beschäftigt hat. „In den Gesprächen habe ich durchweg positives Feedback bekommen. Ich denke, wir werden auch in der neuen Saison wieder ein tolles Team haben. Aber Priorität hat zunächst einmal der aktuelle Kader.“

Für die neue Spielzeit setzt sich Petrozza schon jetzt hohe Ziele: „Wenn ich ein Team trainiere, dann möchte ich natürlich immer auch Meister werden. Ob das dann klappt oder nicht, steht auf einem anderen Blatt. Wichtig ist, dass die Mannschaft meine Mentalität lebt und auf das Eis bringt. Und da gilt für mich - egal, welche Namen unser Trikot tragen: Team first! Erst die Mannschaft. Nur so können wir erfolgreich sein.“

Kuriosum am Rande: Frank Petrozza ist seit vielen Jahren auch Trainer des SHC Essen in der Skaterhockey-Bundesliga. Fünf nationale und internationale Titel konnte Petrozza mit seinem Team in den vergangenen fünf Jahren holen und formte das Team zu einem der erfolgreichsten Skaterhockey-Vereine in Deutschland. Essen und Diez-Limburg haben jedoch nicht nur den gleichen Trainer, sie tragen auch den gleichen Beinamen: Rockets!

Für die Rockets aus Diez-Limburg gilt nun die volle Konzentration der anstehenden Halbfinal-Serie gegen die Eisbären aus Hamm oder die Ice Dragons aus Herford. Die EGDL muss am nächsten Freitag in jedem Fall zunächst auswärts ran, bevor es am Sonntag (3. März) zu Spiel 2 am Diezer Heckenweg kommt (19.30 Uhr). Der Gegner ist abhängig vom Ausgang der Viertelfinalserie zwischen Neuwied und Dinslaken. Setzt sich Neuwied durch, geht es für Diez-Limburg gegen Hamm. Setzt sich Dinslaken durch, kommt es im Halbfinale zu einer Wiederauflage des Vorjahresfinals mit den Ice Dragons aus Herford. (PM)
 
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