WW-Kurier
Ihre Internetzeitung für den Westerwaldkreis
Nachricht vom 06.04.2019
Region
Umzug ins „Karl-Herbert-Haus“ steht an
Den Namen „Karl-Herbert-Haus“ wird der Verwaltungssitz des Evangelischen Dekanats Westerwald in Westerburg bekommen, in den die Angestellten und die Dekanatsleitung in der kommenden Woche umziehen werden. Die Erweiterung des Baus in der Neustraße 42 ist derzeit fast abgeschlossen.
Abstimmung bei der Frühjahrssynode. Fotos: Sabine Hammann-GonschorekGemünden. In Anlehnung an das Selterser Interims-Verwaltungsdomizil, das „Propst-Herbert-Haus“, haben die Synodalen des Dekanats mehrheitlich beschlossen, den Namensgeber, der Propst der Propstei Nord-Nassau war und als Mitglied der „Bekennenden Kirche“ Widerstand gegen die Gleichschaltung der Kirche mit dem Nationalsozialismus leistete, nach Westerburg mitzunehmen. Eine Ausnahme gibt es: Die mobile Jugendkirche um Jugendpfarrer Werner Schleifenbaum bleibt bis auf weiteres in ihrem bestehenden Raum am Selterser Marktplatz.

Nach einem Abendmahlsgottesdienst in der Gemündener Stiftskirche, tagten die Synodalen zur ihrer Frühjahrszusammenkunft im Dorfgemeinschaftshaus. Nach der Begrüßung durch den Vorsitzenden, Bernhard Nothdurft, sprachen auch Bürgermeister Dietmar Wolf, Pröpstin Annegret Puttkammner und Pfarrer Sarmen Girsang von der indonesischen Partnerkirche in Nordsumatra (dieser per Videobotschaft) ein Grußwort an die Synode. Dann stellte der Umweltbeauftragte des Dekanats, Hartmut Baden, seine Arbeit vor. Er ermutigte dazu, bei der Bewirtschaftung der kirchlichen Gebäude, der Mobilität und der Beschaffung von Papier, Catering und Verpackung ökologisch sinnvolle Alternativen zu suchen.

In seinem Bericht nahm der Dekan, Dr. Axel Wengenroth, Bezug auf die aktuelle Diskussion um die „Fridays for future“. Man könne Jugendlichen nicht ständig vorwerfen, dass sie sich nicht engagieren und sie dann dafür kritisieren, wenn sie es doch tun, sagte Wengenroth. Dann gab er einen Überblick zur aktuellen Pfarrstellensituation im Dekanat. Diskussionen unter den Synodalen lösten geplante Kooperationsprozesse zwischen den Kirchengemeinden aus. Während in der Region Rückeroth, Maxsain, Wölferlingen und Dreifelden-Steinen die Kooperation schon angelaufen ist, hatten Vertreter von Wahlrod, Höchstenbach und Freirachdorf-Roßbach zahlreiche Fragen und kritische Anmerkungen zu ihrem geplanten Kooperationsraum.

Außerdem hatte das Leitungsgremium des Evangelischen Dekanats, das sich aus knapp 60 Mitgliedern der Kirchengemeinden und Pfarrern zusammensetzt, schwere Entscheidungen zu treffen. Der Erlebnisraum Bibel, der über zehn Jahre im Haus der Kirche besucht werden konnte, wird endgültig geschlossen bleiben. Im Neubau hat der Raum keinen Platz mehr und zu einer weiteren Suche nach einer externen Lösung konnten sich die Synodalen nicht entschließen. Die Synode beschloss, die Ausstellung, die seit dem Auszug aus dem Haus der Kirche im November 2017 eingelagert war, aufzulösen und die Ausstellungsstücke zurück zu geben oder zu verkaufen.

Auch die Campingseelsorge, die seit über 30 Jahren jeden Sommer an der Krombachtalsperre in Rehe angeboten wurde, soll es ab diesem Jahr nicht mehr geben. Die, ab dem kommenden Jahr, fehlende Finanzierung durch die Landeskirche und die Entscheidung der langjährigen Leiterin, Ingrid Schäfer, aus Altersgründen nicht mehr weiter zu machen, bewogen die Synodalen zu dem „Aus“ für die Arbeit auf dem Campingplatz.

Um Geld ging es auch noch mal bei einem Beschluss zur Nachfinanzierung des Umbaus im Haus der Kirche. Maximal 40.000 Euro aus den Rücklagen ließ sich der Dekanatssynodalvorstand von der Synode genehmigen, um unvorhergesehene Mehrkosten, die durch Schwierigkeiten bei der Bautrocknung und einen sanierungsbedürftigen Abwasserkanal entstanden waren, zu decken.

Um das geistliche Leben in der Gemeinschaft mit den Kirchengemeinden mehr zu fördern, hat sich das Dekanat Westerwald für das kommende Jahr ein Zukunftsprojekt vorgenommen. Basierend auf den guten Erfahrungen der gemeinsamen Projektierung im Lutherjahr werden Handlungsfelder und Gemeinden zusammen ein Jahresthema gestalten. Nach einer Themensuche in Gruppen, entschieden sich die Synodalen mehrheitlich für das Jahresthema „Bewegung“, das 2020 das evangelische Leben im Westerwald durch Vorträge, Workshops, Konzerte, Veranstaltungen, besondere Gottesdienste und vieles mehr gestalten soll. (shg)
   
Nachricht vom 06.04.2019 www.ww-kurier.de