WW-Kurier
Ihre Internetzeitung für den Westerwaldkreis
Nachricht vom 12.08.2019
Wirtschaft
Steuler investiert in Höhr-Grenzhausen in die Zukunft
Bagger und LKWs geben sich derzeit auf dem Gelände der Unternehmensgruppe Steuler in Höhr-Grenzhausen ein Stelldichein. Umfangreiche Tiefbauarbeiten kündigen immense Investitionen in den Standort an: Schon im 2. Quartal kommenden Jahres soll hier ein hochmoderner, leistungsstarker Tunnelofen in Betrieb gehen, der neue Arbeitsplätze schaffen und die Produktionskapazitäten in Höhr-Grenzhausen um circa 8.000 Tonnen pro Jahr erhöhen wird.
Bauzaun Tunnelofen. Fotomontage: SteulerHöhr-Grenzhausen. An den Steuler-Produktionsstandorten Höhr-Grenzhausen und Breitscheid stehen dann künftig Ofenkapazitäten von insgesamt 50.000 Tonnen pro Jahr zur Herstellung feuerfester und säurefester Spezialsteine zur Verfügung. Auch die Infrastruktur wird an die größere Ofenkapazität angepasst - Aufbereitung, Pressen, Lagerflächen und Verpackungsstraßen in Höhr-Grenzhausen müssen grundlegend erneuert und auf den neuesten Stand gebracht werden. Da der 96 Meter lange Ofen mitsamt Nebenanlagen mit einer beachtlichen Energieeffizienz arbeitet, wird das Projekt von der KfW gefördert. Allein rund 340.000 Euro Gaskosten spart der neue Ofen jährlich ein – bei gleichzeitiger Leistungssteigerung. Die Abwärme des Ofens wird dank intelligenter Wärmerückgewinnung für die Trocknung, das Beheizen der Hallen und die Warmwasseraufbereitung genutzt.

Doch bis zur Inbetriebnahme des neuen Tunnelofens stehen noch umfangreiche Baumaßnahmen auf dem Plan. Der neue Kaskadenabsorber mit Schornstein zur Reinigung der Ofenabgase (wir berichteten) gehörte zum ersten Bauabschnitt, er ist seit einigen Monaten in Betrieb. Auch in der „Aufbereitung“ sind die Arbeiten bereits abgeschlossen: Die alten Mahlaggregate wurden durch moderne Kreiselbrecher ersetzt, denen zur Grobzerkleinerung Backenbrecher vorgeschaltet sind. Eine neue Entstaubungsanlage sorgt für reine Luft.

Im Laufe des zweiten Halbjahres wird die automatische Dosierung erneuert, womit die Arbeiten in den Prozessschritten Aufbereitung, Verwiegen und Mischen abgeschlossen sein werden. Damit die Pressen mit den erhöhten Ofenkapazitäten mithalten können, wird auch hier Geld in die Hand genommen: In diesen Tagen entsteht eine automatische hydraulische Presse; bereits der vierte Steuler-Eigenbau dieser Art. Zusätzlich wird eine weitere Presse für Brennhilfsmittel installiert. Sobald beide in Betrieb sind, geht es weiter mit neuer Hydraulik, Steuerung und Führungssäulen für zwei bestehende Pressen. Damit stehen künftig insgesamt 14 leistungsstarke hydraulische Pressen für die Formgebung feuerfester und säurefester Steine zur Verfügung.

Im Außenbereich schreiten im Moment die Tiefbauarbeiten entlang der stillgelegten Bahngleise voran. Das Baufeld wird gereinigt, neue Kanäle verlegt, verfüllt und verdichtet. Auch ein Regenrückhaltebecken entsteht. Eine neue Halle soll bis Dezember 2019 fertig gestellt sein, die Installation des neuen Ofens in diesen Räumen schließt sich unmittelbar daran an.

Nach erfolgreicher Inbetriebnahme kann der alte Tunnelofen aus dem Jahr 1951 im kommenden Jahr in Rente gehen. An seiner Stelle entsteht eine neue energiesparende Verpackungsstraße mit Stretchanlage. Der erhöhte Ofenaussatz erfordert mehr Lagerfläche, für die Kommissionierung ist eine Fläche von 7.500 Quadratmetern vorgesehen.

Nach Abschluss aller Baumaßnahmen ist auch Zeit für die Wiederbegrünung. Dort, wo Rodungsarbeiten notwendig waren, wird zum Abschluss der Investitionsmaßnahmen eine Baumallee entstehen, damit das Landschaftsbild erhalten bleibt.

Die Steuler-Gruppe ist weltweit mit führenden Marken und innovativen Technologien in den Sparten Linings, Anlagenbau/ Umwelttechnik und Fliesen tätig. Gegründet 1908, beschäftigt das mittelständische Unternehmen heute über 2.800 Mitarbeiter/innen an 25 internationalen Standorten. www.steuler.de. (PM)
 
Nachricht vom 12.08.2019 www.ww-kurier.de