WW-Kurier
Ihre Internetzeitung für den Westerwaldkreis
Nachricht vom 15.09.2019
Region
Hochwasser-Partnerschaft Wied-Holzbach
Da Hochwasser nicht verhindert werden kann und kein absoluter Hochwasserschutz durch Mauern und Deiche möglich ist, ist umfassende Hochwasservorsorge Voraussetzung, um die Schäden möglichst gering zu halten. Hochwasservorsorge ist eine Gemeinschaftsaufgabe der Betroffenen, der Kommunen und des Staates. Insofern wurde 2013 die Hochwasserpartnerschaft „Wied-Holzbach“ ins Leben gerufen.
Überschwemmungen wird es immer geben, aber die Schäden können minimiert werden. Archivbilder NR-KurierNeustadt. Um sich an Wied und Holzbach gegen Hochwasser zu wappnen, haben sich die Stadt Neuwied, die Verbandsgemeinden Rengsdorf-Waldbreitbach, Asbach, Flammersfeld, Altenkirchen, Hachenburg, Puderbach, Dierdorf und Selters, sowie die zuständigen Landkreise Altenkirchen, Neuwied und Westerwald zur Hochwasserpartnerschaft „Wied-Holzbach“ zusammengeschlossen. Gemeinsam wurde seit 2013 in verschiedenen Workshops beraten, welche Vorsorgemaßnahmen auf den Weg gebracht werden müssen, um gegen Hochwasser bestens gerüstet zu sein. Klar ist, dass es keinen absoluten Schutz gibt. Die Akteure trafen sich in der letzten Woche in Neustadt/Wied, um sich über Zwischenergebnisse auszutauschen.

Hochwasser sind Naturereignisse. Sie treten in unterschiedlicher Höhe und in unregelmäßigen Abständen auf. Hochwasser hat es immer gegeben, und wir müssen jederzeit damit rechnen. Doch Hochwasser gibt es nicht nur an den Flüssen. Starkregenereignisse haben in den letzten Jahren oft das Wettergeschehen in unserer Region bestimmt. Örtliche Überschwemmungen mit teilweise katastrophalen Auswirkungen waren die Folge. Das Wasser scheint dann von überall her zu kommen: Vom Himmel, aus der Kanalisation, von Feldern und Wegen. Kleine Bäche verwandeln sich ganz kurzfristig in reißende Flüsse. Wenn derartige Gefahren unterschätzt werden und keine Vorsorge getroffen wird, können die Schäden immense Summen erreichen.

Auch Schäden durch Starkregen können nicht verhindert werden. Vorhersagen sind schwierig, aber jede Gemeinde kann für das eigene Gebiet überlegen, welche Fließrichtung das Wasser nehmen und wo es Schaden anrichten kann. Aufgrund detaillierte Analysen können mögliche Maßnahmen geplant und Schadensminimierung betrieben werden. Fachgerechte Gewässerunterhaltung und Objektschutz tragen dazu bei. Beispielsweise können Sandsäcke bereitgehalten werden, um Eingänge zu schützen oder Bodenabflüsse im Untergeschoß zu sichern. Eine Broschüre die sich mit Starkregen befasst, kann hier heruntergeladen werden.

Für die Verbandsgemeinden Rengsdorf-Waldbreitbach, Asbach, Flammersfeld, Altenkirchen, Hachenburg, Dierdorf und Selters wird derzeit ein Fluss- und Starkregenkonzept erarbeitet beziehungsweise ist in der Planung. Einige Maßnahmen wurden auch schon umgesetzt, wie zum Beispiel zusätzliche Pegel an Holzbach und Wied, die eine bessere Warnung möglich machen. Hier sind weitere Pegel in Planung. Hochwasserkonzepte und Schutzmaßnahmen werden durch das Land gefördert. (woti)


 
Nachricht vom 15.09.2019 www.ww-kurier.de