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Nachricht vom 21.09.2019
Kultur
Vernissage in der Emmanuel Walderdorff Galerie in Molsberg
Zur Eröffnung des Showroom #2 waren die ausstellenden Künstler teils von weit her – zum Beispiel aus Berlin und München – in den Westerwald gereist. Galerist Emmanuel Walderdorff gab einen Überblick über die letzten zwei Jahre der Galerie und einen Ausblick auf kommende Projekte.
Emmanuel Walderdorff erläutert die Ausstellung in seiner Galerie. Fotos: Helmi Tischler-VenterMolsberg. Vor dem Galerieraum fällt eine große Arbeit von Alexander von Schlieffen ins Auge: „The new matrix VII“. Das Bild schließt nahtlos an die anderen Zyklus-Werke des an, man könnte sie Stoß an Stoß nebeneinander hängen. So ist es ein Traum des Künstlers, alle weltweit verstreuten Arbeiten einmal wieder zusammenbringen zu können.

Aus der vergangenen Magic-Ausstellung im Schlosspark ist die einzige Aufnahme des Fotografen Ralf Witthaus ausgestellt, auf der Menschen in einem gestalteten Graskreis zu sehen sind. Als Danksagung an Mutter Natur hängte der inzwischen verstorbene Franz Stähler ein goldenes Tuch zwischen Bäume, das die Erde streichelte. Ein Stück dieses Stoffs wurde auf die Fotografie geklebt. Der Verkaufserlös davon geht an die Masgeik-Stiftung. Die Objekte Hase und Fuchs wurden tagsüber von Menschen betrachtet, des Nachts von Rehen, wie die Überwachungskamera bewies. Die Fotografie wurde von Frank Herzog mit Faltern bearbeitet. Joe Borg setzte auf seine Fotografie einer Wand mit Salpeterausblühung chinesische Zeichen, um die Gedanken des Betrachters in diese Richtung zu lenken. Bekannte Gemälde manipulierte er am Computer und setzte sich selbst hinein. Philipp Schönborn dagegen bearbeitete bekannte Werke der Kunstgeschichte so, dass nur noch Farbflächen übrig blieben.

Pedro Boese verbindet in seinen ungegenständlichen Farbradierungen aus zwei Platten und in den Arbeiten mit Lackfarbe auf Holz den klassischen Illusionsraum mit dem realen Raum.

Aus einer Sommerausstellung im Salzkammergut stammt eine große fragile Papierarbeit von Thomas Thiede, der Assoziationsketten auslöst, indem er viele Motive zusammenbringt. Mit Cyanotypie und Monotypie arbeitet Svätopluk Mikyta.

Eindrucksvolle Acryl-Gemälde „Japanese Garden“ und „Intuition“ von Dénesh Ghycy hängen neben zarten Monotypien von Bodo Rott beziehungsweise einer zarten Kaltnadelradierung von Juraj Gabor. Alice Stepanek & Steven Maslin zerlegen Ansichten in Teile, die sie wieder neu zusammenfügen

Mitten im Raum hängt eine weiße Kugel an einem Seil. Sie verweist auf eine Ausstellung im b05 in Montabaur, wo eine riesige bedrohlich wirkende Gebetskette mit schwarzen Kugeln hing, dazu die weiße Porzellankugel als Kontrapunkt in der Ecke. Der aus Syrien stammende Künstler Alaa Aldin Nabhan ergänzte, die Gebetskette stehe nicht nur für die islamische Religion, das Projekt beschreibe fast die ganze Welt.

Im Kontrast dazu stehen die Raku-Keramikarbeiten mit filigranen Tierabbildungen von Catherine Chaillou. Ganz besonders sind die modellierten Würmer und Sonderlinge der verstorbenen Julia Schrader im Büro. Skulpturen von Frank Herzog sind im Außengelände integriert.

Im nächsten Jahr wird Emmanuel Walderdorff Arbeiten von Hans Pfrommer, der skurrile Headlines aus Zeitungen bildlich umsetzte, in Wien ausstellen, weil er der Meinung ist, dieser Humor passe nach Österreich.

Die Emmanuel Walderdorff Galerie befindet sich in der Hauptstraße 41 in 56414 Molsberg. Information: www.walderdorff.net/. htv
       
       
       
     
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