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Nachricht vom 30.10.2019
Wirtschaft
Ausbildung legt den Grundstein für ein erfolgreiches Berufsleben
Das Ausbildungsjahr 2018/19 ist beendet. Jetzt wird Bilanz gezogen – auch in der Agentur für Arbeit Montabaur, deren Bezirk die beiden Landkreise Westerwald und Rhein-Lahn umfasst. Ein Ausbildungsjahr dauert jeweils vom 1. Oktober des einen bis zum 30. September des nächsten Kalenderjahres. In diesem Zeitraum meldeten sich 2018/19 bei der Agentur für Arbeit 2.043 junge Menschen mit dem Wunsch, eine Ausbildung zu absolvieren; das ist ein Minus von 278 Personen (- 12 Prozent) gegenüber 2017/18. Zugleich boten die Betriebe 2.089 Ausbildungsplätze an; hier gibt es einen Rückgang um 145 Stellen (- 6,5 Prozent).
Montabaur. Eine Ursache für die geringere Bewerberzahl sieht Dieter Knopp, Geschäftsführer der Agentur für Arbeit Montabaur, auch im demografischen Wandel, der weniger Schulabgänger mit sich bringt. Die Abnahme auf der Angebotsseite ist weniger ausgeprägt. Im Vorjahr hatten die Unternehmen so viele Lehrstellen gemeldet wie nie zuvor; der jetzige Wert ist der zweithöchste. „Die Bereitschaft zur Ausbildung ist und bleibt hoch in den heimischen Betrieben“, stellt Dieter Knopp fest. „Sie wissen, dass dies der beste Weg ist, die dringend benötigten Fachkräfte von morgen zu sichern. Auch für Jugendliche ist eine klassische Ausbildung oder ein duales Studium in enger Bindung zu einem Unternehmen sehr attraktiv: So lässt sich der Grundstein für ein erfolgreiches Erwerbsleben legen.“

1.093 Bewerber, also mehr als die Hälfte, sind inzwischen in einer Ausbildung. 300 Jugendliche (14,7 Prozent) haben sich für einen weiteren Schulbesuch, ein Praktikum oder ein Studium entschieden. 73 Personen (das sind 3,6 Prozent) werden gezielt gefördert, etwa über eine Berufsvorbereitung oder Einstiegsqualifizierung. Andere engagieren sich gemeinnützig, zum Beispiel im Bundesfreiwilligendienst, wieder andere gingen als Ungelernte direkt in Arbeit.

Mit jeweils mehr als 2.000 Bewerbern und Ausbildungsplätzen decken sich Angebot und Nachfrage. In der Praxis geht diese Rechnung freilich nicht auf. Dass nicht alle Bewerber einen Ausbildungsvertrag unterschreiben können, hat etliche Gründe. Zum Beispiel scheitert im ländlichen Raum ein 16-Jähriger unter Umständen daran, dass er noch keinen Führerschein hat und es keine Bus- oder Bahnverbindung zum potentiellen Arbeitgeber gibt. Oder: Der Personalchef lädt eine Schülerin wegen einer schludrigen Bewerbung erst gar nicht zum Einstellungstest. Oder: Eine junge Frau mit Hauptschulabschluss kommt nicht zum Zuge, weil die Mittlere Reife vorausgesetzt wird.

So mancher Start ins Erwerbsleben verzögert sich oder misslingt im schlimmsten Fall, weil Jungen und Mädchen zu wenig Interesse an der beruflichen Orientierung zeigen und außerdem wenig Fantasie an den Tag legen. Obwohl es in Deutschland mehr als 300 Ausbildungsberufe gibt, sind die Top Ten in der Wunschliste – getrennt nach Geschlechtern – seit vielen Jahren unverändert: Jungs möchten vorzugsweise Kraftfahrzeug-Mechatroniker, Elektroniker oder Industriemechaniker werden, Mädchen am liebsten (zahn)medizinische Fachangestellte oder Friseurin. Allen gemeinsam ist der Hang zu den kaufmännischen Berufen – angefangen bei Verkäufern/Verkäuferinnen über Einzelhandels- und Industriekaufleute bis hin zu Kaufleuten für Büromanagement.

Dieter Knopp: „Unternehmen müssen ihre Fachkräfte von morgen heranbilden, junge Menschen streben ein erfolgreiches und erfülltes (Berufs)Leben an. Um beides zu erreichen, ist Flexibilität auf beiden Seiten gefordert: Die Bewerber sollten sich nicht auf einen (vermeintlichen) Traumberuf fixieren. Und die Betriebe sollten, wenn möglich, vom Wunschkandidaten abrücken und denjenigen eine Chance geben, die diesem Idealbild nicht perfekt entsprechen. Dabei können sie auf die Unterstützung der Agentur für Arbeit und der Jobcenter setzen.“ Zum breit gefächerten Förderangebot gehören die Berufseinstiegsbegleitung, ausbildungsbegleitende Hilfen, assistierte Ausbildung und Einstiegsqualifizierung.

Informationen, Beratung und Vermittlung bekommen Jugendliche über die Berufsberatung (Telefon 0800 4 5555 00), Betriebe beim Arbeitgeberservice (Telefon 0800 4 5555 20). Die Rufnummern und das gesamte Angebot sind kostenfrei. Alles Wissenswerte gibt es auch unter www.arbeitsagentur.de.
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