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Nachricht vom 19.11.2019
Region
Wie Wäller Christen die Ökumene voranbringen wollen
Zum 40. Mal haben sich mehr als 60 Seelsorgerinnen und Seelsorger des Katholischen Bezirks Westerwald (Bistum Limburg) zu ihrer Pastoraltagung getroffen – und dieses Mal liegt in Naurod bei Wiesbaden eine besondere Aufbruchsstimmung in der Luft. Denn das Zusammentreffen trägt den Titel „Ut unum sint“, das ist eine lateinische Passage aus einem Gebet Jesu und bedeutet „… dass sie eins seien“.
Bezirksreferenten Stephan Geller während seiner Moderation. Fotos: Peter BongardWesterburg. In Naurod sind sich katholische und evangelische Christen tatsächlich sehr nah: Ein Dutzend Vertreterinnen und Vertreter des Evangelischen Dekanats Westerwald folgen der Einladung ihrer katholischen Geschwister und suchen mit ihnen nach neuen Wegen des ökumenischen Miteinanders.

Drei inspirierende Tage verbringen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer im Nauroder Wilhelm-Kempf-Haus. Im Fokus: der Ökumenische Kirchentag 2021 in Frankfurt. Gemeinsam entwickeln die Wäller Christen Ideen, das katholische und evangelische Leben im Westerwald bei dem großen ökumenischen Fest in Frankfurt abzubilden. Zum Beispiel mit Mundartgottesdiensten, Musikbeiträgen, Pilgerwanderungen oder Ton- und Keramikworkshops. „Was immer wir auch vorhaben: Das Wichtigste ist, dass wir es gemeinsam tun“, betont der katholische Bezirksreferent Stephan Geller und spielt damit auf die ökumenische Vorbereitungsgruppe an, die die Vorbereitungen rund um den Kirchentag regional koordiniert. Beziehungsweise: Lust auf Ökumene macht – und zwar nicht nur bis zum Kirchentag, sondern darüber hinaus.

Denn eine gute Zusammenarbeit der beiden Konfessionen ist mehr als ein gelungener Kirchentag. Darüber sind sich die Gäste in Naurod einig und diskutierten lange und intensiv über weitere Arten des Miteinanders – auch über das gegenseitige Einladen zu Abendmahls- und Eucharistiefeiern. „Wir haben intensive theologische Diskussionen geführt und freuen uns über die vielen guten Beispiele, in denen das ökumenische Miteinander schon funktioniert“, sagt der Evangelische Dekan Axel Wengenroth. Mut machende Beispiele sind zum Beispiel die gemeinsame Jugendarbeit von „Way to J“ und der katholischen Pfarrei Sankt Anna in Selters, die Nacht der Offenen Kirchen, die Notfallseelsorge, die vielen ökumenischen Gottesdienste in den Wäller Kirchen. Bezirksdekan Peter Hofacker bringt’s besonders prägnant auf den Punkt: „Wenn wir mal ehrlich sind: Die Leute haben einfach keinen Bock mehr über das Trennende zu reden!“

Auch in Naurod besinnen sich die Christen gemeinsam auf den, der das Haupt beider Kirchen ist: Jesus Christus. In Andachten und Gottesdiensten singen und beten die Teilnehmer für- und miteinander - über die konfessionellen Grenzen hinweg.

„ … dass sie eins seien“: in Naurod haben die Wäller Christen diesen gemeinsamen Wunsch von Herzen ausgesprochen. Nun wollen sie ihn immer weiter in die Tat umsetzen. (bon)
 
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