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Nachricht vom 20.12.2019
Region
Vincenz-Stroke Unit erfolgreich rezertifiziert
Es war ein schönes vorzeitiges Weihnachtsgeschenk für das Team der Stroke Unit: Die Spezialstation zur Behandlung von Schlaganfallpatienten am St. Vincenz-Krankenhaus Limburg wurde jetzt von der Deutschen Schlaganfallgesellschaft als Regionale Stroke Unit rezertifiziert. Damit wird dem Team unter Leitung von Chefarzt Dr. Christoph Oberwittler erneut bescheinigt, zeitnahe Diagnostik und Therapie von Schlaganfallpatienten nach den aktuellen Standards der Fachgesellschaft lückenlos zu jeder Tag- und Nachtzeit und an jedem Tag des Jahres auf sehr hohem Niveau gewährleisten zu können. Das Zertifikat wird jeweils für drei Jahre vergeben.
Mitglieder aus Medizin und Pflege mit Ergo-, Logo- und Physiotherapeuten im Therapieraum der Schlaganfallstation, die sich über das vorgezogene Weihnachtsgeschenk Rezertifizierung freuen. Foto: KlinikLimburg. Die externe Qualitätsprüfung belegt zudem, dass die Abteilung in enger Vernetzung mit den anderen medizinischen Disziplinen der Klinik für diese Herausforderung gut gerüstet ist: alle erforderlichen diagnostischen und therapeutischen Maßnahmen können in enger interdisziplinärer Zusammenarbeit durchgeführt werden. Eigens positiv herausgestellt wurde die hohe Zahl der speziell fachweitergebildeten Pflegekräfte. Auch die neue, moderne räumliche Ausstattung der Station, sowie die Verwendung elektrischer Betten und Spezialmatratzen hoben die Auditoren besonders hervor. Darüber hinaus wurde gewürdigt, dass Mangel- und Fehlernährungen der Patienten systematisch erfasst werden. Auch die sogenannten „beschreibbaren Wände“, welche in den Patientenzimmern zur besseren Kommunikation über wichtige Patientenmerkmale genutzt werden, stellen laut Auditbericht eine Besonderheit der Vincenz-Stroke Unit dar. Rund 950 Patienten profitieren pro Jahr von dieser gut aufgestellten Schlaganfallversorgung. „Jetzt haben wir es auch schriftlich, dass die Patienten auf unserer Stroke Unit in besten Händen sind“, freut sich Geschäftsführer Guido Wernert. „Die Menschen der Region können sich darauf verlassen, bei uns auf ein bestens geschultes und hochmotiviertes Team zu treffen, das in 24-Stunden-Bereitschaft Patientenversorgung auf höchstem Niveau gewährleistet!“

Bei der Behandlung von Schlaganfall-Patienten ist die Zeit ein kritischster Faktor: Je schneller erkannt wird, dass das Gehirn nicht ausreichend mit Sauerstoff versorgt ist und je früher mit Therapiemaßnahmen begonnen wird, desto größer sind die Chancen, einen Schlaganfall gut zu überstehen. ‚Time is brain‘, Zeit ist Hirn, sagen die Mediziner. Zur interdisziplinären Abklärung der Schlaganfallursache werden am St. Vincenz an einem neuen CT sehr schnelle Gefäßdarstellungen und Durchblutungsmessungen (Perfusions-CT), Doppler- und Duplexsonographie, sowie die erforderliche kardiologische eingesetzt. Auf der Station erfolgen die kontinuierliche Überwachung von EKG, Blutdruck, Sauerstoffsättigung, Atmung, Herzfrequenz, Temperatur sowie des Blutzuckers. So früh wie möglich beginnen auch die funktionellen Therapien der Physiotherapie, der Logopädie und der Egotherapie sowie eine Mobilisierung aus dem Bett. Dazu hat jeder Bettplatz einen in der Decke eingelassenen Patientenlifter. Engmaschige ärztliche und pflegerische Kontrollen sorgen für schnelles Erkennen von Verschlechterungen mit Therapiekonsequenzen.

Der Schlaganfall gehört zu den großen Volkskrankheiten, alleine in Deutschland sind jährlich etwa 270.000 Menschen davon betroffen. „Die Medizin kann den Schicksals-Schlag nicht aus der Welt schaffen“, so Dr. Christoph Oberwittler. Sehr wohl habe sie aber gute Antworten auf Prävention und Behandlung gefunden: In vielen Fällen könne Schlimmeres verhindert werden, wenn die Betroffenen und ihr Umfeld richtig reagierten. Um bleibende Schädigungen zu vermeiden, müsse nach Auftreten der ersten Symptome schnell gehandelt werden. „Bei einem Schlaganfall tickt die Uhr“, so der Neurologe, der auch Regionalbeauftragter der Deutschen Schlaganfallgesellschaft ist. „Die ersten Stunden sind entscheidend! Bei rascher Diagnose und schneller Einleitung einer Therapie in spezialisierten Stroke Units können dauerhafte Einschränkungen gering gehalten werden.“ Dort bestünden die besten Chancen für eine lebensrettende Akutbehandlung und weitergehende Diagnostik. Insbesondere im ländlichen Raum verstreiche jedoch leider oft viel zu viel Zeit zwischen dem Auftreten der Symptome und dem Eintreffen des Patienten in der Klinik, so Oberwittler. Damit sich dies nachhaltig ändert engagieren sich der Neurologe und sein Team schon seit Jahren mit großen Aktionstagen und Vorträgen für intensive und nachhaltige Aufklärung. Dr. Oberwittler: „Grundsätzlich gilt: Je weniger Zeit bis zur Behandlung vergeht, desto größer ist die Chance für einen langfristigen Therapieerfolg!“ (PM)
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