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Nachricht vom 04.01.2020 |
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Region |
Forschungsprojekt „Wildkatze“ – Totfunde melden |
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Naturschützer haben ein wachsames Auge auf Erhalt und Verbreitung von Wildkatzen. Der BUND (Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland) meldet in seinem aktuellen Magazin eine gute Nachricht für den Artenschutz: Die gefährdete Wildkatze breitet sich weiter in Deutschland aus. Erstmalig konnte der BUND im niedersächsischen Wendland mehrere Wildkatzen nachweisen. Wildkatzenexpertin Gabriele Neumann von der Naturschutz-Initiative (NI) befasst sich seit Jahren mit den edlen Tieren. |
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Dierdorf. Neumann definiert auf der Homepage ihrer Initiative: Was ist eine „Wildkatze“? Bei der in unseren Breiten heimischen Europäischen Wildkatze (Felis silvestris silvestris) handelt es sich um eine eigenständige Unterart der Art „Wildkatze“. Sie ist eine der seltensten einheimischen Säugetierarten. Eine „Wildkatze“ ist keine verwilderte Hauskatze. Die Hauskatze (Felis silvestris catus) ist eine ebenfalls eigenständige Unterart der Art „Wildkatze“. Die beiden Unterarten unterscheiden sich in ihrer Genetik deutlich.
Naturnahe Wälder und Halboffenlandschaften – das sind die Lebensräume der Europäischen Wildkatze. Nachtaktiv und immer „in Deckung“ ist sie von Menschen nur selten zu beobachten. Als geschickter Mäusejäger verlässt sie meist nur bei Dunkelheit den Waldrand oder andere Versteckstrukturen.
Der BUND hofft, dass die Wildkatze auch die weitläufigen Wälder Norddeutschlands zurückerobert. Doch auf dem Weg droht allerhöchste Gefahr: „Der Straßentod bleibt die häufigste natürliche Todesursache für heimische Wildkatzen“, bedauert BUND-Expertin Silvia Bender. In Rheinland-Pfalz wurden seit Anfang 2018 (registriert) über hundert Wildkatzen überfahren. Für kleinere Populationen ist die Gefahr des Straßentods existentiell, daher fordern BUND und NI einheitlich dringend Grünbrücken und andere Querungshilfen.
Seit 2016 engagiert sich die Deutsche Wildtier Stiftung mit einem Forschungsprojekt für die Wildkatze. „Denn auch wenn sich der scheue Waldbewohner in den vergangenen Jahrzehnten bereits einen Teil seiner ehemaligen Lebensräume zurückerobert hat, ist die Wildkatze nach wie vor bedroht. In der Roten Liste des Bundes wird sie noch immer als gefährdet, in einigen Bundesländern sogar als vom Aussterben bedroht, eingestuft. Wir untersuchen, ob und in welchem Ausmaß Störungen der Wälder Auswirkungen auf Wildkatzen und ihr Raum-Zeit-Verhalten haben. So ist unter anderem zu klären, ob von erfassbaren Störungen betroffene Areale weiterhin ihre Funktionen im Wildkatzenlebensraum erfüllen – hierbei ist die Bereitstellung von Ruhe-, Jagd- und Reproduktionshabitaten gemeint.
Bereits seit 15 Jahren untersucht der BUND die Bestände der Wildkatze im Projekt „Rettungsnetz Wildkatze“. Langsam erobert die Tierart Terrain zurück. Das Saarland gilt wieder als flächendeckend besiedelt, auch in Bayern wurden die Tiere vielerorts neu entdeckt. Insgesamt schätzt der BUND in deutschen Wäldern 6.000 bis 8.000 Wildkatzen.
Seit 2018 baut der BUND ein Wildkatzen-Totfundmonitoring in Rheinland-Pfalz auf. Gemeinsam mit einem Netzwerk aus ehrenamtlichen Helfer/innen werden tot aufgefundene Tiere gesammelt und wissenschaftlich untersucht. Neben den bisher vorhandenen Informationen zum Vorkommen der Wildkatze sollen so weitere wichtige Informationen zur Verbreitung und vor allem über die Gefährdungsursachen der Wildkatzen gewonnen und Artenschutzmaßnahmen entwickelt werden. Das Projekt wird vom Land gefördert und wird auch 2020 weitergeführt.
Neben den bisher vorhandenen Informationen zum Vorkommen der Wildkatze sollen so weitere wichtige Informationen zur Verbreitung und vor allem über die Gefährdungsursachen der Wildkatzen gewonnen und Artenschutzmaßnahmen entwickelt werden. Die Bevölkerung wird gebeten, tote Wildkatzen unter wildkatzenfund@wildkatze-rlp.de oder wildkatze@naturschutz-initiative.de zu melden.
Um Verwechslungen zu vermeiden, seien hier noch einmal die Unterschiede zwischen Wild- und Hauskatzen aufgelistet: „Die Unterscheidung einer Wildkatze von einer wildfarbenen, also getigerten Hauskatze kann sehr schwierig sein. Ganz besonders schwierig ist die Unterscheidung bei Jungtieren. Wildkatzenwelpen sehen getigerten Hauskatzenkindern zum Verwechseln ähnlich. Hier deuten ein großer Kopf mit großen Ohren und auffallend große Pfoten auf „Wildkatze“ hin. Insbesondere das ausgeprägte Abwehrverhalten der Jungtiere mit Beißen, Kratzen und Spucken unterscheidet sie von den deutlich zahmeren Hauskatzenkindern.“ (NI)
Einen ausführlichen Steckbrief findet man unter www.bund-naturschutz.de/tiere-in-bayern/wildkatze/steckbrief.html. htv
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