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Nachricht vom 09.01.2020 |
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Kultur |
Neue Chorleiter braucht das Land |
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Die Chorszene ist im Umbruch. Für diesen Wandel braucht es neue Konzepte. Der Chorverband Rheinland-Pfalz hat daher eine Nachwuchsinitiative gestartet, die sowohl den Chor- als auch auf den Chorleiternachwuchs umfasst. „Ausgebildete Musiker gehören an die Schulen!“, ist in diesem Zusammenhang eine der Forderungen des Chorverbandes Rheinland-Pfalz. |
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Region. Nicht nur in Sachen Chorliteratur und aktiver Sängerinnen und Sänger stehen die Chöre und Chorvereine in Rheinland-Pfalz vor Umbrüchen. Dies wird insbesondere zum Problem, wenn die gut ausgebildeten Chorleiter fehlen. In Regionen wie dem Westerwald konnte man bisher immer auf hervorragend ausgebildete Nachwuchsmusiker aus namhaften ‚Talentschmieden‘ wie dem Musischen Internat Hadamar oder dem Landesmusikgymnasium Montabaur zurückgreifen. Aber selbst in dieser Region gestaltet sich inzwischen die Suche nach neuen Chorleitern zunehmend schwierig. Doch der Chorverband Rheinland-Pfalz resümiert auch zuversichtlich: „ Es geht voran. Es gibt zukunftsweisende Konzepte zur Jugendförderung und zur Weiterbildung für Lehrpersonal an Grundschulen – über die SiMuKi-Initiative des Chorverbandes, dem ‚Singen und Musizieren in Kindertagesstätten‘, hinaus.“
Der Chorverband macht mit seiner aktuellen Kampagne ‚Rheinland-Pfalz singt. Sing mit!‘ auf das Chorsingen im Land aufmerksam. Der Versuch, Menschen für das Hobby Chormusik zu interessieren, ist zwar langwierig, aber er ist vielversprechend. „Der stete Tropfen höhlt auch hier den Stein“, ist man im Chorverband Rheinland-Pfalz überzeugt.
Was aber, wenn es Chöre und Choraktive gibt – „nur“ keine Chorleiter?
Dieser Frage stellte sich der Verbandstag des Chorverbandes in Ingelheim Anfang 2019. Der Vorstand des Chorverbandes Westerwald, einer der aktivsten Kreis-Chorverbände, stellte diese Frage in den Raum. In einem Schreiben zur Chorleiterausbildung im Chorverband Rheinland-Pfalz regten die Westerwälder auch eine Umfrage zur Chorleitersituation aus Sicht der Mitgliedsvereine und -chöre an. Der Chorverband Rheinland-Pfalz hat seinerseits bereits vor einiger Zeit eine noch laufende Umfrage unter den Chorleitern initiiert. Es geht um Altersstruktur, Interessenlagen und auch Anmerkungen/ Anforderungen der Chorleiter, die im Chorverband Rheinland-Pfalz und darüber
hinaus Amateurchöre leiten.
Fakt ist, und das ist unbestritten, der Chorverband Rheinland-Pfalz ist der zukunftsgerichteten Arbeit für die Chormusik, seine Chorvereine und Chöre im Land verpflichtet. Und dies bedeutet, den Anforderungen gemäß zu handeln, zu kommunizieren und vor allem zu agieren – nicht nur zu reagieren. Im Fokus der Arbeit stehen daher nun die Förderung des Nachwuchses und die Ausbildung qualifizierter Chorleiter – wie dies auch der Präsident des Chorverbandes Rheinland-Pfalz, Karl Wolff, immer durchklingen lässt: „SiMuKi, Vokalklassen, Chor-Coaching, das Landes-Chorfest: Dies alles sind wichtige Maßnahmen FÜR das Chorsingen in Rheinland-Pfalz.“
Regionales Musikklassen-Konzept – das Westerwald-Modell
Besonders hervorzuheben ist in diesem Zusammenhang das regionale Konzept im Westerwald. Dort gibt es Kooperationen mit Grundschulen innerhalb der Musikklassen, die zur (chor-)musikalischen Förderung initiiert werden. Auch das Unterweisen und Qualifizieren von Lehrpersonal in musikalischer Arbeit gehört dazu. „Im neuen Haushaltsansatz der Landespolitik ist mehr Geld für die Laienmusik vorgesehen. Auch der Chorverband Rheinland-Pfalz erhält daraus einen größeren Beitrag vom Land für seine Aufgaben“, erläutert Wolff. Dieses Geld sinnvoll in gezielte Maßnahmen zur weiteren Förderung der Chormusik im Land Rheinland-Pfalz, insbesondere in die Nachwuchsförderung – ob Sänger oder Chorleiter – einzusetzen, sei die Aufgabe des Chorverbandes.
Es müsse aber in diesem Zusammenhang klar sein, dass man mit bestehendem Lehrpersonal an den Schulen meist fachfremde Lehrer habe, die „auch“ das Fach Musik unterrichteten. Die Forderung für die Zukunft muss daher ganz klar sein: „Ausgebildete Musiker gehören an die Schulen!“.
Vizepräsident und Vorsitzender der Chorjugend Rheinland-Pfalz, Mario Siry: „Wir müssen der Ausbildung einen neuen Impuls geben“, äußerte er im Rahmen eines Pressegespräches. Die Aus- und Fortbildung in der Kinderchorleitung ist ein elementares Aufgabenfeld, will man der nachhaltigen Nachwuchsförderung gerecht werden. Impulsgebender Ansatz könne hier die engere Kooperation mit den Musikschulen im Land und der Landes-Musikakademie sein.
Große gemeinsame Lösung
Der Chorverband Rheinland-Pfalz strebt im Ausbildungssegment eine große gemeinsame Lösung an, in die auch die Kinderchorleiterausbildung integriert werden soll. Der Chorverband fordert eine „nachhaltige“ Nachwuchsarbeit bei seinen Mitgliedsverbänden und Chorvereinen ein, sowie neue Konzepte bei der Basisarbeit. „Vor allem das Erkennen und Fördern neuer Formen des Chorsingens und der Organisation sowie die Bereitschaft zur Aus- und Fortbildung“, erläuterte Vizepräsident Hellmann. Ebenso regte er eine intensive Strukturdiskussion mit den Kreis-Chorverbänden an. Auch die Kreis-Chorverbände bräuchten ein klares inhaltliches Profil, um vor Ort das Chorsingen als Dienstleister zu unterstützen.
Der Chorverband Rheinland-Pfalz stellt weiter die Weichen in Richtung Zukunft. Das Präsidium ist vom Weg und seiner Richtigkeit überzeugt – gemeinsam mit den Kreis-Chorverbänden, den Chorvereinen und Chören – in einer Zukunftsallianz für das Chorsingen in Rheinland-Pfalz.
Hinweis
Wer Interesse an einer Chorleiter-Ausbildung oder einer Ausbildung zum nebenamtlichen Vizechorleiter hat, kann sich gerne bei der Geschäftsstelle des Chorverbandes Rheinland-Pfalz via E-Mail unter geschaeftsstelle@cv-rlp.de oder telefonisch unter 02622 978 9488 informieren. Neue Kurse und Seminare sind aktuell in verschiedenen Regionen in Rheinland-Pfalz in Vorbereitung.
Chorinteressierten bietet der Chorverband Rheinland-Pfalz die Möglichkeit unter http://rlp-singt.de/sing-mit einen Online-Fragebogen zu musikalischen Vorlieben auszufüllen. Der Chorverband leitet die Anfrage dann für eine persönliche Empfehlung weiter. (Dieter Meyer)
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Nachricht vom 09.01.2020 |
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