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Nachricht vom 02.09.2010
Region
Der Westerwälder Sommer war zu warm und zu nass
Der diesjährige Sommer war zu warm und zu nass. Die Wetterstation Bad Marienberg meldete im Juli überdurchschnittlich hohe Temperaturwerte bei einer extremen Trockenheit. Der August war dagegen um 0,3 Grad Celsius kühler, als in den vergangenen Jahren. Die Sonne schien 92 Stunden mehr als im Durchschnitt.
Es wird immer wärmer: Anhand dieser Grafik lässt sich leicht erkennen, dass die rheinland-pfälzische Durchschnittstemperatur im Sommer seit dem Jahr 1880 bis heute fast konstant angestiegen ist. Grafik: Deutscher WetterdienstWesterwaldkreis. Zu kalt und zu nass soll der Wäller Sommer des Jahres 2010 gewesen sein, meinen viele Westerwälder. Und tatsächlich: Nach Auskunft beim Deutschen Wetterdienst in Offenbach hat die Wetterstation Bad Marienberg in jeder Hinsicht überdurchschnittliche Werte gemeldet. Insgesamt war der Sommer, der meteorologisch gesehen am 1. Juni beginnt und am 31. August endet, zu warm und vor allem zu nass. Die Mitteltemperatur in Bad Marienberg lag bei 16,4 Grad Celsius und damit war es um 1,8 Grad wärmer als in den vergangenen Jahren.

Besonders die erste Hälfte im Juli war sehr trocken und heiß. Die Monatshöchsttemperatur wurde am 10. Juli mit 32 Grad Celsius gemessen. Ab dem 21. Juli gingen die Temperaturen rapide bergab: Wurden am 21. Juli noch 30 Grad gemeldet, waren es zwei Tage später nur noch 18 Grad. Der schnellen Abkühlung nach der wochenlangen Sommerhitze folgten noch einige Temperaturschwankungen, ehe der Tiefpunkt am 29. Juli mit 15 Grad erreicht war. Der August ging zunächst etwas wärmer los. Anfang August meldete die Wetterstation Bad Marienberg Höchsttemperaturen von 17 bis 23 Grad Celsius. Ein erster Tiefpunkt war am 17. August mit nur 13 Grad Höchsttemperatur erreicht. Die Tiefsttemperaturen im August kamen dagegen kaum über 16 Grad hinaus. Am 30. August wurde schließlich der Tiefpunkt mit nur 5 Grad am frühen Morgen gemessen. Laut Deutschem Wetterdienst lag die Durchschnittstemperatur im Monat August mit 14,7 Grad „nur“ 0,3 Grad unter der Norm der vergangenen Jahre.

Allerdings war der August wesentlich nasser: Auf einen Quadratmeter fielen 193 Liter Regen. Normalerweise liegt die Regenmenge im Westerwald im August bei 98 Liter. Auf Grund der verdoppelten Regenmenge im August war der Sommer ein wenig nasser als in der Regel. Mit 305 Liter Regen pro Quadratmeter übertraf er die Durchschnittswerte um acht Liter. Auch die Sonne ließ im August auf sich warten. Nur 134 Stunden war sie zu sehen. Im Vergleich: Sonst scheint die Sonne im August rund 183 Stunden. Die Sonnenstunden des Gesamtsommers lagen auf Grund des überdurchschnittlich heißen und sonnenreichen Julis dennoch weitaus über der Norm. Von Juni bis August schien die Sonne 657 Stunden, die Jahre zuvor waren es nur 565 Stunden.

Als Ganzes lässt sich der Sommer des Jahres 2010 also schlecht bewerten. Genauer wird es, wenn man die Wärme- und Regenperioden im Einzelnen betrachtet. Ende Juni bis Mitte Juli war es zu warm und zu trocken, während der August insgesamt zu kalt und vor allem zu nass war. Bleibt nur zu hoffen, dass nach dem regenreichen August ein goldener Herbst folgt. (jut)
   
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